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Erfahrene Betreuer gesucht! Für die Absolventen der diesjährigen Neulingslehrgänge sucht der heimische Kreisschiedsrichterausschuss dringend interessierte Paten. (Foto: Joachim Spahn)

Bei kritischen Situationen während der ersten Spielleitungen klärend zugunsten der jungen Unparteiischen einzugreifen und den Jung-Schiris den Rücken zu stärken – das ist eine der Aufgaben so genannter „Schiedsrichter-Paten“, die im Landstrich an der Dill seit nunmehr 12 Jahren beim Erhalt des frisch ausgebildeten Referee-Nachwuchses eine wichtige Rolle spielen. Jetzt geht das „Patenmodell“, das die Spielleiter des Fußballkreises Dillenburg zu Beginn der Saison 2005/2006 ins Leben gerufen hatten, in eine neue Runde.

Nach den guten Erfahrungen der Vergangenheit soll die Aktion, von der sich der Dillenburger Kreisschiedsrichterausschuss (KSA) einen längeren Verblieb frisch gebackener Unparteiischer in der „schwarzen Zunft“ erhofft, ein weiteres Mal durchgeführt werden. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Zahl aktiver Referees zuletzt dramatisch gesunken war, werden Initiativen wie das „Patenmodell“ immer bedeutender.

Der KSA sucht vor allem für die minderjährigen Spielleiter, die sich nach dem jüngsten Neulingslehrgang der „schwarzen Zunft“ angeschlossen haben, interessierte Betreuerinnen und Betreuer. Insgesamt hatte die heimische Schiri-Vereinigung nach der Ausbildungsveranstaltung im August 2017 in Herborn elf neue Unparteiische in ihren Reihen willkommen heißen können.

Im Zuge des Patenmodells wird den Anfängern für die Dauer von mindestens 12 Monaten ein erfahrener Referee zur Seite gestellt. Denn, die Erfahrung zeigt: Wer länger als zwei Jahre Schiri bleibt, hält den Schiedsrichtern meist über Jahrzehnte hinweg die Treue.

Die Paten betreuen den gerade ausgebildeten Unparteiischen insbesondere während der ersten Spielleitungen und können bei kritischen Situationen vor Ort klärend zugunsten des jungen Schiedsrichters eingreifen.

Ziel des Patenmodells ist es unter anderem, die hohe Zahl der Anfänger zu senken, die in den ersten eineinhalb Jahren nach dem Absolvieren des Neulingslehrgangs die Pfeife aus Frust und Ärger oder wegen fehlender Motivation und dem Nichtvorhandensein eines persönlichen Ansprechpartners aus den Reihen der Schiedsrichtervereinigung wieder aus der Hand legen und der schwarzen Zunft so trotz aufwendiger Ausbildung frühzeitig verloren gehen.

Der frühe Verlust der Anfänger führt zu einer hohen Fluktuation gerade im Bereich der jüngeren Unparteiischen der Schiedsrichtervereinigung Dillenburg, zum eventuellen Verlust möglicher förderungswürdiger Talente, zu einer Alterslücke im Bereich der 25- bis 40-jährigen Unparteiischen und schließlich zu einer Überalterung der Vereinigung.

Besonders geeignet, das Amt des Schiedsrichter-Paten zu übernehmen, sind passive Mitglieder der Schiedsrichter-Vereinigung, aber auch ältere aktive Unparteiische, die aus eigener Erfahrung wissen, wie schwer ihnen selbst der Einstieg in das Hobby des Schiedsrichters fiel und die sich damals selbst eine entsprechende Unterstützung erhofft hätten.

Paten, die zum Gelingen der diesjährigen Aktion beitragen wollen, können sich ab sofort per E-Mail oder telefonisch bei Joachim Spahn, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit („ÖMi“) im Kreisschiedsrichterausschuss Dillenburg, E-Mail joachim-spahn@t-online.de/Handy (0157) 57192290, spätestens aber bei der nächsten Pflichtsitzung am 8. September (Freitag/18.15 Uhr) im Sportheim des SSV Sechshelden, melden.

Bei dieser Zusammenkunft wird der „ÖMi“ der heimischen Unparteiischen seinen „Schwarzkittel-Kollegen“ auch noch einmal die Inhalte des „Patenmodells“ vorstellen.

Text und Bild: Joachim Spahn

Fachkundiger Referent: Volker Höpp - Mitglied des Verbandslehrstabs - gab den Dill-Schiris im AWO-Mehrgenerationenhaus eine umfangreiche Einführung in die Futsal-Regeln. (Foto: Spahn)

Kumulierte Fouls, Strafstöße an der Zehn-Meter-Marke und zwei Schiedsrichter, die ein Spiel mit den weitgehend gleichen Aufgaben leiten: Dass Futsal eine Vielzahl von Besonderheiten zu bieten hat, erfuhren die Unparteiischen der Schiedsrichtervereinigung Dillenburg am Freitagabend.

Volker Höpp, Mitglied des Verbandslehrstabs, hatte als Referent den Weg ins AWO-Mehrgenerationenhaus in Herborn gefunden, um die Dillkreis-Referees auf die 39. Auflage des Alois-Plescher-Winterpokals (3. bis 8. Januar) vorzubereiten. „Durch den kleineren, nicht so hoch springenden Ball, der möglichst genau in den Fuß gespielt werden muss, wird der Kick in der Halle deutlich attraktiver“, zeigte der Referent auf.

Höpp, der Spiele bis zur Futsal-Regionalliga pfeift, erklärte, dass Grätschen – nach einer Anpassung der Regeln – von den Unparteiischen nicht mehr zwingend sanktioniert werden muss. Das so genannte „Slidetackling“ bzw. Hineingleiten sei „jedoch nur erlaubt, wenn der Ball das alleinige Spielobjekt“ sei.

Weitere Besonderheiten, auf die Höpp seine Zuhörer hinwies, waren, dass Spielfortsetzungen wie Einkick, Frei- und Eckstoß sowie Torabwurf innerhalb von vier Sekunden absolviert werden müssen – und dass Tore, anders als beim „normalen Hallenfußball“ von überall, also auch aus der eigenen Spielhälfte, erzielt werden können.

Nach dem knapp zweistündigen Referat zeigten sich die heimischen Schiedsrichter für den bevorstehenden Futsal-Winterpokal der Senioren, Junioren, Frauen und Alten Herren in Dillenburg bestens gerüstet. „ÖMi“ Joachim Spahn, der Volker Höpp ein kleines Erinnerungsgeschenk überreichte, dankbar: „Ein prima Referat, das uns hervorragend auf die bevorstehenden Herausforderungen vorbereitet hat.“