Beginn der Veranstaltung im Domizil des B-Ligisten FC „Germania“ Hörbach ist um 18.15 Uhr. Wagner wird ein Referat „quer durch die Regeln“ halten und auch die neuen Regelauslegungen behandeln.

Die inzwischen traditionelle Zusammenkunft der Jung-Schiedsrichter beginnt um 17 Uhr an gleicher Stelle. Bei diesem Treffen wird es vor allem um das Ausfüllen des Spielberichtes gehen.

Im Zuge der Sitzungen wird auch die neue Ausgabe der Schiri-Zeitung „Der Peifekopp“ verteilt. Unentschuldigtes Fehlen wird laut HFV-Satzung bestraft.

Auf die Fragen, die sein Publikum interessierten, blieb er die Antwort nicht schuldig: Wie lebt man als Unparteiischer auf dem Spielfeld mit der permanenten Kritik und dem immensen Druck, die auf einem lasten? Merk gab zu, nicht immer beliebt gewesen zu sein. Besonders nicht in seinen Anfängen in den „Königsklassen“ des europäischen Fußballs. Sein Urteil muss in Bruchteilen von Sekunden gefällt, kommuniziert, präsentiert und sogar gelebt werden. Er lernte, Entscheidungen durch die Beobachtung seines Umfeldes zu treffen, auch wenn er die Spielsituation ganz erfassen konnte. Fehlentscheidungen sind für ihn unvermeidbar und immer auch menschlich.
 
Schon früh erkannte er, dass selbst richtige Entscheidungen nicht immer einfach sind. Daher eignete er sich mit der Zeit Grundwerte an: Identifikation, Mut, Wille und Begeisterung sowie in Konfliktsituationen die Vermeidung unnötiger Spannungen. Wichtig sind dabei Gestik, Mimik und Sprache, während „Sanktionen und Bestrafung einen nicht weiter bringen“. Auch wenn der Job als Schiedsrichter äußerste Konzentration bedeutet, empfand er stets Begeisterung. „Der Sport schafft so viele Emotionen und vereint so viele Menschen auf der Welt.“

Bereits als kleiner Junge waren die Unparteiischen für ihn Vorbilder. Merk wuchs unweit des legendären Betzenbergs in Kaiserslautern auf. Der 47-Jährige war bis 2005 als Zahnarzt tätig, schloss danach seine Praxis, gibt nun Seminare und engagiert sich für humanitäre Projekte in Indien.

„Luis Figo ist eine ganz harte Nuss“
 
Zum Abschluss plauderte der „Schiri-Pensionär“ aus dem Nähkästchen. David Beckham ist sehr zuvorkommend und sucht immer das Gespräch, will daraus aber auch seinen persönlichen Nutzen ziehen. Die französische Fußballlegende Zinedine Zidane hat keinerlei Starallüren und genießt hohe Wertschätzung in seinem Team. Merk: „Aber Luis Figo ist eine ganz harte Nuss. Der zieht einem richtig die Konzentration ab, läuft aber keinen Meter zuviel.“

„Ein Leben für den Fußball“ – so fasst Heinz-Günther Eckhardt, Vorsitzender des SV Eibelshausen, das engagierte Wirken der „Kreissiegerin 2009“ zusammen. Eckhardt beeindruckt: „Karin Heimann ist für den Frauen- und Mädchen-Bereich in unserem Verein unverzichtbar.“

„Was wären unsere Kommunen, Vereine und andere gemeinnützige Einrichtungen in der Zeit der knappen Kassen ohne ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter“, so der Hinweis von Kreisfußballwart Martin Seidel. Der Eisemrother Funktionär ist zugleich Ehrenamtsbeauftragter im Landstrich an der Dill. Seidel beeindruckt: „Der unermüdliche Einsatz unserer ‚Ehrenamtler‘ ist unverzichtbar.“

Das Image der ehrenamtlichen Tätigkeit verbessert

Ziel der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre ins Leben gerufenen Ehrenamtsaktion war es vor allem, die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit für die Vereine zu unterstreichen – und das Image der freiwilligen, unentgeltlichen Tätigkeit zu verbessern. Der Kreisfußballwart rückblickend: „Der Deutsche Fußball-Bund hat durch seine ‚Aktion Ehrenamt‘ neue Wege beschritten, um die Personen, die maßgeblich dazu beitragen, dass der Fußball in Deutschland rollt, für ihr ehrenamtliches Engagement zu würdigen.“

Wie in den Vorjahren auch, hatte der DFB auch den „Ehrenamtspreis 2009“ unter ein bestimmtes Motto gestellt. In diesem Jahr sollte das Augenmerk vor allem rührigen Frauen und Männern gelten, die sich um die „Förderung des Frauen- und Mädchenfußballs“ verdient gemacht haben. Wichtigste Entscheidungskriterien, so Seidel, seien jedoch „weiterhin die Qualität und das herausragende, bemerkenswerte Engagement“ gewesen.

Vereine reichten 12 Vorschläge ein

Insgesamt hatten die Vereine in diesem Jahr 12 Vorschläge für den „Kreisehrenamtspreis“ eingereicht. Mit Karin Heimann hat der Fußballausschuss sicherlich eine gute Wahl getroffen. Schließlich ist die Frohnhäuserin in der Damenabteilung des SV Eibelshausen als Trainerin und Abteilungsleiterin der Fußball-Frauen sowie als Betreuerin der U12- und der U16-Mädchen doch eine Art „Hans Dampf in allen Gassen“.

Neben der neuen Kreisehrenamtssiegerin sollen im Rahmen der Aktion 2009 vier weitere Frauen und Männer ausgezeichnet werden, die sich um die Förderung des Frauen- und Mädchenfußballs besonders verdient gemacht. Katrin Sommavilla (aktive Spielerin und Schriftführerin des FSV Manderbach) wird im Rahmen der Feierstunde Anfang Dezember in Eibelshausen ebenso geehrt werden wie Armin Schüler (Frauen-Trainer der SG Dietzhölztal/Weidelbach), Dominique Haas (Frauen-Trainer des SSV Langenaubach) und Lutz Günther (Frauen- und Mädchenbeauftragter sowie Kreis-Mädchen-Referent).

Während diesem Quartett eine DFB-Uhr zuteil wird, wird Karin Heimann vom Hessischen Fußball-Verband im Mai 2010 zu einem dreitägigen „Dankeschön-Wochenende“ eingeladen. Sollte die Frohnhäuserin den Sprung unter die besten Acht der 32 hessischen Kreissieger schaffen, winkt zudem die Aufnahme in den „DFB-Club der 100“ und der Besuch eines Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft. Die Gewinner der DFB-Uhren, so Seidel erläuternd, „werden in Hessen als einzigem Landesverband zu einem Brunch in die Sportschule Grünberg eingeladen“.

Feierstunde am 2. Dezember in Eibelshausen

Die Feierstunde auf Kreisebene ist auf Mittwoch (2. Dezember), 18.30 Uhr, im Sportheim des SV Eibelshausen terminiert. Neben Vertretern des Kreisfußballausschusses und des SV Eibelshausen hofft Martin Seidel auch auf die Teilnahme von Eschenburgs Bürgermeister Götz Konrad und Lahn-Dill-Landrat Wolfgang Schuster, der sich der „Aktion Ehrenamt“ bereits in der Vergangenheit wohl gesonnen zeigte.

Die bisherigen Gewinner des DFB-Ehrenamtspreises auf Kreisebene: Seit 1997 zeichnet der Dillenburger Kreisfußballausschuss alljährlich einen Ehrenamtssieger auf Kreisebene und weitere verdiente Funktionäre aus. Bisher wurden diese verdienten Fußballfreunde zum „Kreissieger“ gekürt – 1997: Fred Pfeiffer (SG Arborn/Münchhausen). 1998: Manfred Gonschorek (SSV Haigerseelbach). 1999: Karl Heinz (TuS Driedorf). 2000: Hans-Günter Schmidt (SV Eisemroth). 2001: Christa Schmidt (SSV Sechshelden). 2002: Wilfried Müller (SSV Dillenburg). 2003: Dieter Discher (SSC Burg). 2004: Carsten Seibel (FC Erdbach). 2005: Thomas Henss (TSV Bicken). 2006: Matthias Triesch (SV Gusternhain). 2007: Helmut Banzhof (SV Übernthal). 2008: Andreas Purtauf (SSV Donsbach).

Ihr Jubiläum wollen die heimischen Spielleiter demnach am 24. und 25. Juli auf dem Sportgelände des SSV „Alemannia“ Sechshelden feiern. Eine Veranstaltung, in deren Rahmen die Unparteiischen unter anderem das Fußball-Turnier der Schiedsrichter-Mannschaften aus der Region Gießen/Marburg ausrichten werden.

Aus dem Veranstaltungsprogramm für 2010 heraus ragen ferner der Neulingslehrgang in Oberscheld, mit dem der Dillenburger Kreisschiedsrichterausschuss zwischen dem 14. und 24. Januar das Programm des nächsten Jahres einläuten wird. Die Nachschulung derer, die den Lehrgang erfolgreich absolvieren, findet am 27. September statt.

Der traditionelle Ausflug der Schiri-Mororradgruppe steigt 2010 vom 3. bis 5. September. Die Leistungsprüfungen auf Kreis- und Kreisoberliga-Ebene sind für den 23. April und 30. Mai (jeweils im Eibelshäuser Holderbergstadion) geplant. Am 14. Februar zieht der Lehrstab der heimischen Unparteiischen seine höherklassigen Spielleiter schließlich zu einer Besprechung zusammen.

Abgerundet wird das Veranstaltungsprogramm für 2010 durch die regulären Pflichtsitzungen und durch die Zusammenkünfte der Jung-Schiedsrichter, die wie folgt terminiert sind: 12. Februar, 12. März, 9. April, 7. Mai, 4. Juni, 30. Juli, 10. September, 8. Oktober, 12. November, 10. Dezember. Unentschuldigtes Fehlen bei Pflichtsitzungen wird auch im Jahr 2010 laut HFV-Satzung bestraft. 

In der Saison 1954/55 hatte der gebürtige Herborner den Weg zur Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg gefunden. Damals legte er die Prüfung bei Lehrwart Heinz Hofmann ab. Ermutigt durch seinen Vater Ernst Lommler, einst ebenfalls aktiver Schiedsrichter, schloss sich der heute 73-Jährige den Schiris an.

„Das Positive überwiegt“

Nachdem er seine Schiedsrichter-Prüfung im Gasthaus beim „Finchen“ am Dillenburger Obertor gemeinsam mit „sechs bis acht weiteren Kameraden“ bestanden hatte, begann eine abwechslungsreiche Schiri-Laufbahn, die der Hörbacher gerne Revue passieren lässt. „Das Positive überwiegt.“

Vor allem über seine ersten Jahre in der „schwarzen Kluft“ weiß Lommler allerhand zu berichten. „Am Anfang waren die Schiedsrichter des Dillkreises noch in eine Nord- und in eine Südgruppe eingeteilt. Die monatlichen Pflichtversammlungen fanden zumeist in einer Gaststätte in Dillenburg statt.

„Man ist viel rumgekommen“

Bei Wind und Wetter war der Unparteiische („Mehr als 40 bis 50 aktive Schiedsrichter hatte unsere Vereinigung zu dieser Zeit nicht.“) mit dem Rad, mit dem Zug, dem Moped oder mit einem Kabinenroller zu den Spielorten unterwegs. Der Jubilar rückblickend: „Man ist viel rumgekommen und hat Land und Leute kennen gelernt.“
 
Dank guter Leistungen stieg Horst Lommler Ende der sechziger Jahre bis in die damalige Gruppenliga – die heutige Verbandsliga – auf, in der er bis Ende der siebziger Jahre als Schiedsrichter aktiv war. Als Assistent des unvergessenen Heinz Nix war der gelernte Modellschlosser, der später als Reparatur- und Maschinenschlosser und am Ende seiner beruflichen Laufbahn 17 Jahre lang als Rettungssanitäter arbeitete, in der Hessenliga unterwegs.

Oft an seiner Seite war dann auch seine Ehefrau „Mary“, mit der Horst Lommler seit 1961 verheiratet ist – und der Dill-Schiri-Chef Wendland bei der samstäglichen Ehrung ebenfalls Worte der Anerkennung zukommen ließ. Heute verbringen Horst und „Mary“ Lommler die Hälfte eines jeden Kalenderjahres in einem schmucken Ferienhaus 60 Kilometer südlich von Alicante (Spanien).

„Ich war zehn Jahre lang Lehrwart“

Auch als Funktionär machte sich der Hörbacher um die SR-Vereinigung Dillenburg verdient. „Ich war zehn Jahre lang Lehrwart“, berichtet Lommler, den die Dillkreis-Schiedsrichter 2005 zum Ehrenmitglied ernannten. 2010 kann der dienstälteste, aktive Unparteiische der heimischen Referees für 55-jährige Treue ausgezeichnet werden.

Die Erläuterung von HFV-Verbandslehrwart Lutz Wagner im Wortlaut: „Auch wenn Futsal immer mehr Einzug hält, so ist doch in einigen Kreisen der Hallenfußball immer noch aktuell. Hier hat es im letzten Jahr ein Pilotprojekt im Rheingau-Taunus-Kreis gegeben, das nun Anwendung in ganz Hessen findet. Der Verbandsspielausschuss hat auf seiner Sitzung beschlossen – und dies wurde auch vom Verbandsvorstand genehmigt –, die Hallenregel dahingehend abzuändern, dass der Torwart seinen Strafraum nur noch zur Abwehr des Balles verlassen darf. Das heißt auch: Den mitspielenden Torwart wird es in dieser Form nicht mehr geben. Diese Regeländerung greift sofort und bezieht sich auf alle Hallenfußballspiele (Jugend und Senioren), außer Futsal. Unabhängig davon soll aber das Bestreben weiterhin sein, Futsal zu fördern, um langfristig den altbekannten Hallenfußball abzulösen.“

Gegenstand der neuen Schiri-Zeitung (Ausgabe Nr. 26) sind ferner die Ausschreibung des Neulingslehrgangs 2010, die Termin-Übersicht für 2010, ein Porträt des Unparteiischen und Multi-Funktionärs „Manni“ Hees und ein Steckbrief der Frauen-Regionalliga-Schiedsrichterin Anke Gottfried. Der neue „Peifekopp“ enthält ferner einen Rückblick auf die Verabschiedung von Zweitliga-Assistent Ralf Viktora in Langenaubach, Berichte über das Fußball-Turnier der Schiedsrichter-Mannschaften im Kreis Frankenberg und die Fahrt der SR-Motorradgruppe nach Monschau sowie einen Beitrag aus der Rubrik „Schiedsrichter-Geschichte und -Geschichten“.

Ein Grußwort des stellvertretenden Lehrwarts Sebastian Müller, eine Zusammenstellung der bevorstehenden „runden“ Schiedsrichter-Geburtstage, Rückblicke auf Ehrungen verschiedener verdienter Spielleiter und Beobachter sowie die obligatorischen Regelfragen runden den „Peifekopp“ ab.

Die 26. Ausgabe soll im Zuge der nächsten Jung-Schiedsrichter-Sitzung und Monatsversammlung am Freitag (13. November), 17 Uhr und 18.15 Uhr, im Hörbacher Sportheim erstmals verteilt werden.    

Anders als in der Vergangenheit werden die angehenden Spielleiter und Spielleiterinnen 2010 an sieben Schulungstagen auf die anspruchsvolle Tätigkeit des Unparteiischen vorbereitet. Bisher hatte ein Neulingslehrgang sechs Zusammenkünfte umfasst.

Das Mindestalter derer, die die Ausbildung zum Referee absolvieren wollen, beträgt 12 Jahre. Eine Anrechnung auf das Schiri-Soll der Vereine erfolgt jedoch erst ab 14 Jahren.

Lauftest am ersten Lehrgangsabend

Am ersten Lehrgangsabend wird vor Beginn der theoretischen Schulung ein Lauftest durchgeführt. Eine Strecke von 1300 Metern muss in maximal acht Minuten absolviert werden.

Der Lehrstab des Kreisschiedsrichterausschusses hat die Schulungstage so terminiert – Donnerstag (14. Januar), 18.30 bis 21.30 Uhr. Freitag (15. Januar), 18.30 bis 21.30 Uhr. Samstag (16. Januar), 9.30 bis 13.30 Uhr. Donnerstag (21. Januar), 18.30 bis 21.30 Uhr. Freitag (22. Januar), 18.30 bis 21.30 Uhr. Samstag (23. Januar), 9.30 bis 13.30 Uhr. Sonntag (24. Januar), 9.30 bis 13 Uhr. Am letzten Lehrgangstag findet die obligatorische Abschlussprüfung statt.

Wie in den vergangenen Jahren findet der Schiri-Neulingslehrgang im Sportheim des SV 1932 Oberscheld statt, der den heimischen Unparteiischen sein Club-Domizil dankenswerterweise zur Verfügung stellt. Anmeldungen und weitere Informationen: Sebastian Müller, Döringweg 10, 35745 Herborn, Tel. (0170) 2884891.

Informationen zum Neulingslehrgang 2010 – darunter auch ein Anmeldeformular – stehen zum Download auf dieser Homepage bereit.

„Ich hab mit neun Jahren angefangen, in Fellerdilln, und erst mit 43 Jahren im Seniorenbereich aufgehört“, erzählt Hees. Dann kamen noch einige Jahre mit den Alten Herren, bis Hees die aktive Karriere beendete. Vom Fußball lassen konnte er nach 13 Jahren beim FC 80 Herborn und mittlerweile fünf Jahren in Mittenaar bis heute nicht: „Es ist halt mein einziges Hobby“, sagt er. Fast jeden Tag ist er auf dem Sportplatz anzutreffen, wo er bei der SG drei Jahre lang die 1B-Mannschaft trainiert hat, bis er dann die Torwarte der ersten und zweiten Mannschaft und als Jugendbetreuer die A-Jugend unter seine Fittiche nahm.

Mit den Keepern Jörg Schormann, Manuel Betz, Tim Stegemann und Kevin Holler trainiert er ebenso wie mit den aus Burg, Mittenaar und Siegbach stammenden 16- bis 19-Jährigen – mittlerweile auf dem neuen Platz an der Alsted-Schule, um den Rasenplatz in Ballersbach zu schonen. Hier wie auch in Bicken hat er sich übrigens bis zur Anlage der neuen Spielfelder auch um den Platzaufbau gekümmert, streute die Linien ab und zog das Spielfeld mit der Matte gerade.

Außerdem ist Manfred Hees, der seit neun Jahren verwitwet ist und beim Sägewerk Steubing in Ballersbach arbeitet, als Schiedsrichter tätig: „Wir müssen 15 Spiele pro Quartal pfeifen und fünf Sitzungen besuchen“, erklärt der in Herbornseelbach wohnende Hees. Das klappt nicht immer, zumal „seine“ A-Jugend öfter Mal freitags spielt, wenn auch die Sitzungen stattfinden. Für die Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg ist der „Chef“ der Schiri-Mannschaft seit 13 Jahren als Spielleiter aktiv.

Am Wochenende findet man Manfred Hees selbstredend auch auf dem Fußballplatz: Am Samstag fährt er mit der zweiten Mannschaft und – wenn die nicht zeitgleich mit der zweiten spielt – am Sonntag mit der ersten: Da ist Hees dann auch noch für den Verbands- und Eiskoffer zuständig.
 
Damit nicht genug, organisiert er für den Sommer auch noch mit einem Kumpel für den Hessischen Beachsoccer-Verband das Turnier am Aartalsee, bei dem zwischen 12 und 16 Mannschaften aus ganz Deutschland teilnehmen. Spielpläne erstellen und auch mal als Schiedsrichter auf dem Platz stehen, umschreibt Hees seine Aufgaben für das Beachsoccer-Turnier, das im kommenden Sommer erstmals in Eisemroth im Naturerlebnisbad über die Bühne geht.

Ganz klar, dass soviel Fußballbegeisterung und -engagement nicht folgenlos bleibt: Alle vier Kinder jagen in Herbornseelbach und beim ESV ebenfalls dem runden Leder nach.

Klaus Kordesch

Horst Lommler, der für den FSV Oberroßbach aktiv ist, ist seit dem 1. März 1955 Schiedsrichter. „Damals“, so erinnert sich der Vater zweier Töchter, „habe ich bei Lehrwart Heinz Hofmann meine Prüfung abgelegt“. Und obwohl der Hörbacher in seiner langen Karriere als Unparteiischer (fast) alles erreicht hat, denkt er nicht daran, die Pfeife als aktiver Spielleiter aus der Hand zu legen: „Mir macht das immer noch Spaß. Solange die Gesundheit mitspielt, mache ich weiter.“

Durch seinen Vater Ernst Lommler, einst ebenfalls aktiver Schiedsrichter im Landstrich an der Dill, fand der heute 73-Jährige vor über einem halben Jahrhundert fast automatisch den Weg zu den „Schwarzkitteln“. „Ich bin immer mit meinem Vater auf den Sportplatz gefahren“, berichtet Horst Lommler. „Damals wurde das alles mit dem Fahrrad gemacht.“

Abwechslungsreiche Schiedsrichter-Laufbahn

Nachdem er seine Schiedsrichter-Prüfung im Gasthaus beim „Finchen“ am Dillenburger Obertor gemeinsam mit „sechs bis acht weiteren Kameraden“ bestanden hatte, begann eine abwechslungsreiche Schiri-Laufbahn, an die sich der Hörbacher gerne zurück erinnert. „Das Positive überwiegt.“

Vor allem über seine ersten Jahre in der „schwarzen Kluft“ weiß Horst Lommler allerhand zu berichten. „Am Anfang waren die Schiedsrichter des Dillkreises noch in eine Nord- und in eine Südgruppe eingeteilt. Die monatlichen Pflichtversammlungen fanden zumeist in einer Gaststätte in Dillenburg statt.“ Bei Wind und Wetter war der zunächst für den FC Hörbach pfeifende Spielleiter („Mehr als 40 bis 50 aktive Schiedsrichter hatte unsere Vereinigung zu dieser Zeit nicht.“) mit dem Rad, mit dem Zug, dem Moped oder einem Kabinenroller zu den Spielorten unterwegs. Lommler rückblickend: „Man ist viel rumgekommen und hat Land und Leute kennen gelernt.“

Bis in die heutige Verbandsliga aufgestiegen

Dank guter Leistungen stieg Horst Lommler Ende der sechziger Jahre bis in die Gruppenliga – die heutige Verbandsliga – auf, in der er bis Ende der siebziger Jahre als Schiedsrichter aktiv war. Als Assistent des unvergessenen Heinz Nix war der gelernte Modellschlosser, der später als Reparatur- und Maschinenschlosser und am Ende seiner beruflichen Laufbahn 17 Jahre als Rettungssanitäter arbeitete, in der Hessenliga und damit im gesamten Bundesland unterwegs. Oft an seiner Seite war dann auch seine Ehefrau „Mary“, mit der Horst Lommler seit 1961 verheiratet ist. „Das war eine sehr schöne Zeit. Wir sind viel rumgekommen“, berichtet „Mary“ Lommler, die heute mit ihrem Horst die Hälfte eines jeden Kalenderjahres in einem schmucken Ferienhaus 60 Kilometer südlich von Alicante (Spanien) verbringt.

Seit 2005 Ehrenmitglied der SR-Vereinigung Dillenburg

Als „Irrglaube“ tut der Hörbacher, der seit 1994 für den FSV Oberroßbach pfeift und 2005 zum Ehrenmitglied der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg ernannt wurde, die Vermutung ab, dass es ein Schiri heute schwerer habe als früher. „Da es kein Fernsehen gab, kannten früher weder die Zuschauer noch die Spieler die Regeln richtig. Das hat es dem Schiedsrichter nicht gerade einfach gemacht.“ Schlägereien auf dem Sportplatz („Dillenburg war ein heißes Pflaster.“) seien nicht gerade selten gewesen. Anders als heute sei in den Spielen der damaligen Zeit „Kampf überwiegend Trumpf“ gewesen. „Früher wurde mehr gebolzt“, berichtet Lommler, der fast ein Jahrzehnt lang die Unparteiischen der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg als Lehrwart schulte und ausbildete.

Apropos Ausbildung: Ein guter Schiedsrichter, so sagt der Hörbacher, „müsse den Spielern in den ersten 10 Minuten eines Spiels zeigen, wer ‚Chef im Ring‘ ist“ – und sich auch darüber im Klaren sein, dass man „einfach nicht alles sehen“, sondern nur nach bestem Wissen und Gewissen handeln und pfeifen könne.