Vor nunmehr vier Jahren war das Programm „Sport und Flüchtlinge“ hessenweit an den Start gegangen. Und dennoch, so das Resümee von Herborns „Sport-Coach“, Joachim Spahn, im Rahmen einer Infoveranstaltung im AWO-Mehrgenerationenhaus, gibt es in der Bärenstadt „immer noch zu wenige Vereine, die Mittel aus dem im Rathaus verwalteten Fördertopf abrufen“.

Spahn, der seit 2016 ehrenamtlich aktiv ist, um Menschen mit Fluchthintergrund den Weg in die Sportvereine zu ebnen, erläuterte, dass „Sport-Coachs vor Ort gleichermaßen als Koordinatoren und Netzwerker wirken“. Hessenweit gebe es rund 300 Menschen, die als freiwillig Engagierte in dieser Funktion aktiv seien. Mit Hilfe des Programms sollten Sportvereine, die sich um die Integration von Geflüchteten „verdient machen, angemessen und finanziell unterstützt werden“.

In Herborn, so zeigte der „Sport-Coach“ auf, gebe es „eine enge und direkte Zusammenarbeit zwischen der Kommune“ und ihm selbst bei der Planung der Verwendung der Fördermittel. Letztere, so erläuterte Cornelia Glade-Wolter (Stadt Herborn), seien in der Vergangenheit von den heimischen Sportvereinen jedoch kaum einmal komplett abgerufen worden. Der nicht verwendete Restbetrag sei an das Land zurücküberwiesen worden. In Herborn, so der Hinweis der städtischen Verantwortlichen, würden derzeit rund 180 Menschen mit Fluchthintergrund leben.

Um die Vereine zu ermutigen, Mittel aus dem Finanztopf abzurufen, erklärte Spahn den Vereinsvertretern, welche Maßnahmen aus dem Programm „Sport und Flüchtlinge“ unterstützt werden können. Aufwandsentschädigungen oder Personalkosten für Personen, die Sportangebote für und mit Flüchtlingen anleiten, können ebenso gefördert werden wie Sportkurse für und mit Flüchtlingen, offene Sportgruppen für Menschen mit Fluchthintergrund sowie Sachmittel für Sportangebote, die Geflüchteten zugute kommen.

Dazu zählen unter anderem Sportkleidung und Trainingsmaterial, Transportkosten zwischen Trainingsstätte und Flüchtlingsunterkunft, Ausgaben für Veranstaltungen (zum Beispiel „interkulturelle Sportfeste“) sowie Kosten für Ausflüge mit Sport- und Bewegungsbezug oder auch Ausgaben für Sportmobile der Sportjugend Hessen. Spahn mahnend: „Geltend gemacht werden können nur solche Sachmittel, die in einem direkten Bezug zu Sport für und mit Flüchtlingen stehen.“

Nicht anerkannt werden könnten Gebühren für Spieler- und Startpässe, die Übernahme von Mitgliedsbeiträgen und individuellen Kursgebühren, Platz- und Hallenmieten, Kosten für investive Baumaßnahmen sowie Catering- und Verpflegungskosten.

Neben den zur etwa einstündigen Infoveranstaltung im Mehrgenerationenhaus der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill erschienenen Vereinsvertretern bot Joachim Spahn ausdrücklich auch allen anderen Sport treibenden Vereinen, die in Herborn und den Stadtteilen durch Aktivitäten zur Integration von Menschen mit Fluchthintergrund in die Gesellschaft beitragen, seine Zusammenarbeit an.

„Wenn es in einem konkreten Fall Unsicherheiten gibt, ob eine Ausgabe über das Programm Sport und Flüchtlinge finanziert werden kann, nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf.“ Er versuche dann, die offenen Fragen mit der Sportjugend Hessen, die das Programm für das Sport- und Innenministerium umsetze, zu klären.

Weitere Infos: Joachim Spahn, „Sport-Coach“ für Herborn, Tel. (0157) 57192290, E-Mail joachim-spahn@t-online.de. (spa)

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