Von Jörg Michael Simmer

Kreisfußballwart bleibt in den kommenden vier Jahren Martin Seidel (Eisemroth), sein Stellvertreter heißt wie bislang auch Helmut Metz (Donsbach). Kreiskassenwart ist nach wie vor Klaus Klein vom SSV Hirzenhain. Neuer Pressewart wurde Joachim Spahn (TSV Eibach), neuer Ehrenamtsbeauftragter ist Burkhard Blicker (FSV Manderbach). Die Referenten für Frauenfußball (Bernd Jung, Manderbach) sowie Freizeit- und Breitensport (Andreas Richter, Sinn) bleiben unverändert. Das gilt auch für den Koordinator für Qualifizierung (Horst Klingelhöfer, SK Herbornseelbach) sowie für den Kreisadministrator (Helmut Metz). Als Beisitzer komplettieren die beiden Klassenleiter Bruno Misamer (A-Liga, Breitscheid) sowie Bernd Eckhardt (B-Ligen, Eibelshausen) das Führungsgremium.

Zum Kreissportgericht gehören – wie bislang auch – dessen Vorsitzender Bernd Herrmann (SSV Hirzenhain) sowie die weiteren Mitglieder Heiko Herr (SSV Donsbach), Achim Häußer (Fellerdilln/Rodenbach), Manfred Franz (SSV Allendorf), Martin Henss (SK Herbornseelbach), Roland Horschitz (TSV Steinbach), Asker Sevim (FSV Nanzenbach), Manfred Werner (SV Herborn), Hans-Werner Lotz (SG Tringenstein/Oberndorf) und Jutta Becker (FSV Manderbach). Zum Regionalsportgericht unter dem Vorsitz von Horst-Günther Konlé (Ballersbach) zählen Bernd Herrmann und Burkhard Blicker. Auch die Delegierten zum Verbandstag stehen mit Helmut Metz, Klaus Klein, Rainer Wendland, Heinz-Günther Eckhardt, Bernd Herrmann, Bernd Eckhardt und Horst-Günter Konle fest.

Zahlreiche Ehrungen

Ehrungen gab es auf dem Kreisfußballtag ebenfalls: Mit dem Ehrenbrief wurden Gerhard Schäfer, Sascha Kegel (beide FSV Nanzenbach), Nina Schmitt (TSV Rittershausen), Rainer Wendland (TuS Driedorf), Andreas Richter (BC Sinn), Sebastian Müller (SSC Burg), Karl-Heinz Wömpner, Walter und Dagmar Zabel (alle SV Oberscheld) ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Bronze erhielten Burkhard Keller (SV Uckersdorf), Jörg Menk (TSSV Schönbach), Roland Paul (SV Niederscheld), Bernd Jung (FSV Manderbach) und Martin Henss (SK Herbornseelbach).

Über die Große Verbandsehrennadel freuen sich Helmut Schleich und Rudi Erfurt (beide SV Herborn) sowie Bruno Misamer (SSG Breitscheid). Träger der Großen Verdienstnadel ist Bernd Eckhardt (SV Eibelshausen), die Ehrennadel in Silber geht an Heinz-Günther Eckhardt (SV Eibelshausen) und Martin Seidel (SV Eisemroth), während sich Rainer Gabriel (SK Herbornseelbach) und Alfred Kegel (FSV Nanzenbach) über die Ehrennadel in Gold des HFV freuen dürfen.

„Zu Gast bei Freunden“

„Der Fußball wird überall gelebt, und er verbindet!“ Rolf Hocke, Präsident des Hessischen Fußballverbands, hob die Bedeutung der „schönsten Nebensache der Welt“ hervor und ermahnte zugleich alle Aktiven: „Fußball ist Leidenschaft, aber man darf die Dinge nicht überziehen!“ Das hätte man auch als Mahnung an die Kicker im Lahn-Dill-Kreis werten können, die in der vergangenen Woche mit gleich zwei Spielabbrüchen binnen 48 Stunden für Negativschlagzeilen gesorgt hatten. Doch der oberste hessische Fußballfunktionär, der sich bei seinem ersten Besuch im alten Dillkreis „wie unter Freunden fühlte“, hatte eher lobende Worte für die anwesenden Vereinsvertreter im Gepäck und hob das ehrenamtliche Engagement hervor, ohne das der Sport nicht aufrechtzuerhalten sei.

Hocke hatte sich auf den Besuch im Landstrich an der Dill gut vorbereitet, in dem es rund 6700 Aktive sowie knapp 6300 passive Mitglieder in den Fußball-Clubs gebe. An den Kreisfußballausschuss gerichtet, lobte er: „Sie koordinieren einen Spielbetrieb mit 284 Mannschaften von den Herren bis zu den E-Junioren – das ist schon eine Leistung.“

Doch der Verbandspräsident gab auch einen kleinen Einblick in die Aufgaben des HFV, der über 92 hauptamtliche Mitarbeiter und zwölf Azubis verfüge. Am Standort Grünberg betreue man neben 14 Hektar Fläche insgesamt fünf Fußballplätze, darunter einen Kunstrasen, zwei Großsporthallen sowie ein Hotel mit Restaurant. „Wir leiten ehrenamtlich einen mittelständischen Betrieb“, konnte er nicht ohne Stolz berichten.

Den Hessischen Fußballverband haben Mindereinnahmen aus Lotto- und Toto-Mitteln sowie der Abstieg der Frankfurter Eintracht in Liga zwei mit mehreren hunderttausend Euro belastet. „Dennoch haben wir seit 2008 in Grünberg mehr als eine Million Euro investiert“, machte er klar, dass es keinen Stillstand gebe.

Besonders stolz war der HFV-Chef auf die kurze Bearbeitungszeit in der Pass-Stelle. „Wir hatten von Juni bis August 2011 und im Januar 2012 insgesamt 63000 Wechselvorgänge zu bearbeiten – und dennoch hat kein Fall länger als zwei Tage gedauert.“ Diese Leistung honorierten die Anwesenden mit verdientem Beifall. Und auch die Philosophie des beim Verbandstag am 2. Juni erneut kandidierenden obersten Fußballers im Hessenland dürfte den Funktionären im Saal gefallen haben: „Wir sind als Verband immer nur der Dienstleister für die Vereine!“

„Großbaustelle Frauenfußball“

Kreisfußballwart Martin Seidel, seit 2003 im Amt, hatte im Vorfeld der Zusammenkunft in seinem schriftlich vorliegenden Rechenschaftsbericht darauf hingewiesen, dass der Fußballkreis Dillenburg aktuell über 13299 Mitglieder in insgesamt 67 Vereinen verfügt. 62 Clubs nehmen am Spielgeschehen teil.

Kritisch ging der oberste Dillkreis-Fußballer mit der Entwicklung im Frauen- und Mädchenfußball ins Gericht: Der erhoffte Boom nach der WM 2011 in Deutschland sei ausgeblieben. „Die Zukunft des Fußballs ist weiblich – dies ist bei uns deutlich nicht zu erkennen!“ An dieser Baustelle, so der Kreisfußballwart, müsse noch intensiver gearbeitet werden. Als dauerhafte Erfolgsgeschichte wertete der Eisemrother den Alois-Plescher-Winterpokal, während es Referent Andreas Richter aufgrund der Trägheit der Ü40/Ü60-Aktiven „schwer habe, Schwung in die Sache zu bringen“. Richter will trotz der „Ablehnung gegenüber einem geregelten AH-Fußball im Kreis“ nicht nachlassen und weiter Angebote an die „Oldies“ machen.

Seit 2010 konnten über 60 meist junge Trainer mit der C-Fachübungsleiter-Lizenz ausgestattet werden, berichtete der Chef der 85 Mitglieder zählenden Trainervereinigung Dillenburg, Horst Klingelhöfer. Auch um die Talentschule des Nachwuchses kümmern sich die Trainer.

Sieben Vereine fehlen

Zu Beginn der Tagung in Schönbach, bei der die Vereine SSV Frohnhausen, SSV Langenaubach, ESV Herborn, FSV Oberrossbach, SSC Offdilln und SSV Rabenscheid durch Abwesenheit glänzten, hatte Martin Seidel die politische Prominenz begrüßt. „Wir Fußballer wissen es zu schätzen, dass es ohne politische Entscheidungsträger keine neuen Fußballplätze gibt. Wir werden aber auch nicht locker lassen, immer wieder neue Anlagen zu fordern.“

Die Vorlage nahmen Herborns Bürgermeister Hans Benner, Landrat Wolfgang Schuster und Sportkreis-Chef Dirk Hardt gerne auf. Benner machte klar, dass alleine für seine Stadt derzeit vier Anträge auf Unterstützung für Kunstrasenplätze vorliegen. „Aber die Voraussetzungen für eine Förderung durch die Stadt sind schwerer geworden.“ Gleichwohl lobte das Stadtoberhaupt die Bedeutung des Fußballsports („13000 Mitglieder sprechen eine deutliche Sprache“) und blickte in die Zukunft: „Ziel muss es sein, die immer weniger werdenden Kinder für die Vereine zu gewinnen!“

Schuldenbremsen werden kommen

Landrat Wolfgang Schuster blickte mit Freude auf elf neue oder grundhaft sanierte Plätze seit 2008 zurück, rief den Delegierten aber auch die Wirtschaftskrise von 2009 und ihre Folgen in Erinnerung: „Schuldenbremsen werden auch Kommunen und Kreise treffen. Nochmal elf Plätze bis 2016 dürften schwer werden.“ Schuster brach aber eine Lanze für die Arbeit an der Basis: „Wenn der Landrat mal zwei Wochen fehlt, merkt das kein Mensch. Wenn ein Jugendleiter eine Woche fehlt, haben die Vereine ein Problem.“

An die Umstrukturierungen des Sportkreise, die hessenweit den politischen Kreisgrenzen angepasst werden sollen, erinnerte Sportkreis-Chef Dirk Hardt. „Wir haben da Bauchschmerzen“, sagte er auch an die Adresse von Rolf Hocke, seines Zeichens LSB-Vizepräsident. Er versprach aber, alles zu versuchen, um auch weiter für die Vereine den gewohnten Service bieten zu können.

Am kürzesten machte es in gewohnter Manier Dieter Weyel vom TSSV Schönbach in seinem Grußwort: „Der Saal ist gut gefüllt, die Dunge sei geschmiert. Los geht’s!“

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