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Mainz ist eine Reise wert! Das altehrwürdige Stadion am "Bruchweg" hinterließ bei den Übungsleitern der heimischen Trainervereinigung einen nachhaltigen Eindruck. (Foto: Spahn)

Ein Bundesligist mit Herz und einer klaren Identität – das ist der FSV Mainz 05, dessen Verbleib in Deutschlands höchster Spielklasse seit dem 4:2-Derby-Sieg gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Wochenende so gut wie gesichert ist. Eine mehr als 40-köpfige Reisegruppe der Trainervereinigung Dillenburg hatte jetzt die Möglichkeit, den rheinland-pfälzischen „Kult- und Ausbildungsverein“ zwei Tage lang kennen zu lernen.

„Wir sind in den letzten drei bis fünf Jahren extrem gewachsen“, erklärten Stefan Hofmann und Stefan Hirschberg der Besuchergruppe aus dem Landstrich an der Dill.

Die beiden Verantwortlichen kümmern sich als „Sportliche Leiter“ bzw. Koordinatoren unter anderem um das Nachwuchsleistungszentrum des FSV Mainz. Ihr Rückblick auf die Entwicklung des FSV in der jüngsten Vergangenheit: „Es ist verrückt, was hier in kürzester Stand entstanden sind.“

Das Jugendleistungszentrum und die übrigen Anlagen am „Bruchweg“, der bis 2011 auch die sportliche Heimat der Bundesliga-Mannschaft war, hinterließen bei den heimischen Coachs um „Trainer-Chef“ Horst Klingelhöfer einen nachhaltigen Eindruck. Der in Bicken wohnhafte Funktionär beeindruckt: „Man sieht, dass hier mit einem klaren Konzept gearbeitet wird.“

Die Reisegruppe lernte den FSV Mainz 05 als Verein kennen, „der vor 25 Jahren auf der deutschen Fußball-Landkarte so gut wie keine Rolle gespielt“ hat.

Dank der gleichermaßen hervorragenden, innovativen und nachhaltigen Arbeit seiner Ex-Trainer Wolfgang Frank, Jürgen Klopp und Thomas Tuchel sowie „einer klaren Spielphilosophie“ sind die Kicker vom „Bruchweg“ mittlerweile zu einem festen Bestandteil des deutschen Fußball-Oberhauses geworden. „Wir haben bis auf eine kurze Unterbrechung seit 2004 immer erstklassig gespielt“, resümierte Stefan Hofmann erfreut.

Besonders stolz ist der FSV Mainz 05 darauf, mit André Schürrle und Erik Durm zwei Spieler des 2014er-Weltmeister-Aufgebots ausgebildet zu haben.

Satte drei Stunden lang führten Hofmann und Hirschberg die Dillkreis-Trainer, für die Horst Klingelhöfer, Wolfgang Waldschmidt, Martin Henß und Dieter Bräunche den Besuch in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt organisiert hatten, in das Innenleben der „05er“ ein. Dabei erfuhren die Dillkreisler, dass das Nachwuchsleistungszentrum über 20 hauptamtliche Beschäftigte und einen Jahresetat von rund zwei Millionen Euro hat.

Der Umsatz des Gesamtvereins steigerte sich von 3,5 Millionen Mark vor rund 20 Jahren auf 107 Millionen Euro im Jahr 2016. Dennoch gelang es den beiden FSV-Verantwortlichen, den Bundesliga-13. als Verein vorzustellen, „in dem nach wie vor eine familiäre Atmosphäre herrscht“.

Familiär und harmonisch ging es auch in der mehr als 40-köpfigen Reisegruppe aus dem ehemaligen Dillkreis zu, die innerhalb von zwei Tagen nicht nur das FSV-Areal am historischen „Bruchweg“, sondern auch Mainz selbst erkundete.

„Highlight“ der rundum gelungenen Ausflugsfahrt war schließlich der Besuch des Rhein-Main-Derbys zwischen dem FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt. Gemeinsam mit 34.000 anderen Zuschauern in der ausverkauften „Opel-Arena“ sahen die heimischen Übungsleiter, wie die Schmidt-Truppe einen 0:2-Rückstand in einen 4:2-Heimsieg „umbog“ – und so die entscheidenden Weichen für einen weiteres Jahr in Deutschlands Eliteklasse stellte.

Text und Bild: Joachim Spahn

 

Sie lenken weiter die Geschicke der Trainervereinigung Dillenburg, v.l.: Horst Klingelhöfer, Wolfgang Waldschmidt, Steffen Hardt, Martin Henß, Dieter Bräunche, Frank Dalwigk, Frank Wölfert, Udo Schmidt. (Foto: Spahn)

Die Übungsleiter aus dem Landstrich an der Dill setzen auf Kontinuität. Einstimmig bestätigten die Mitglieder der Trainervereinigung Dillenburg im Zuge ihrer Hauptversammlung am Montagabend den kompletten Vorstand für zwei weitere Jahre im Amt.

„Es freut mich, dass wir alle wieder gewählt worden sind“, sagte Vorsitzender Horst Klingelhöfer, nachdem ihm und seinen Kollegen erneut das Vertrauen ausgesprochen worden war. Neben dem 72-Jährigen wurden der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Waldschmidt und Kassierer Martin Henß im Rahmen der Zusammenkunft im Sportheim des SK Herbornseelbach wieder gewählt. Das Amt des Schriftführers gab Henß, der beide Funktionen zuvor in Personalunion bekleidet hatte, an den bisherigen Beisitzer Dieter Bräunche ab.

Komplettiert wird das Führungsgremium der am 21. November 1975 gegründeten Trainervereinigung durch die Beisitzer Frank Wölfert, Frank Dalwigk, Steffen Hardt und Udo Schmidt. Letzterer – „Koordinator für Qualifizierung“ im Dillenburger Kreisfußballausschuss – stieß neu zum Vorstand.

Horst Klingelhöfer berichtete, dass die Fußballvereine aus dem ehemaligen Dillkreis aufgrund des Einsatzes des von ihm geführten zählenden Zusammenschlusses „mit hervorragenden Trainern an der Basis“ arbeiten könnten. Das gelte für Senioren- wie für Junioren-Teams gleichermaßen.

Zu verdanken sei das insbesondere den Lehrbeauftragten Frank Dalwigk und Steffen Hardt. „Sie machen einen guten Job“, lobte Klingelhöfer. In Kooperation mit der Biedenkopfer Trainervereinigung hatten Dalwigk und Hardt im vergangenen Jahr 31 neue C-Lizenz-Inhaber ausgebildet. Davon stammen 24 aus dem Landstrich an der Dill.

Durch die Vielzahl neuer Übungsleiter stieg die Menge der in der Trainervereinigung Dillenburg registrierten Mitglieder in den letzten 12 Monaten von 123 auf 132. Im zurückliegenden Winter hatte die Trainervereinigung Dillenburg im Zuge einer rundum gelungenen Veranstaltung im Donsbacher Dorfgemeinschaftshaus ihr 40-jähriges Bestehen feiern können.

Lehrbeauftragter Frank Dalwigk erläuterte, dass auch für den neuen Trainer-Lehrgang, bei dem das so genante „Basiswissen“ vermittelt werde, wieder 24 Anmeldungen vorliegen würden. Start der Ausbildung in Bicken ist am 5. März. Weitere interessierte Fußballfreunde, die die C-Lizenz erwerben wollen, können sich bis zum 19. Februar auf der Homepage des Hessischen Fußball-Verbandes (www.hfv-online.de) anmelden.

Neben dem Start der Trainerausbildung fest terminiert sind zudem zwei dezentrale Fortbildungen in Haiger (8. Mai, 18 Uhr, in Kooperation mit dem TSV Steinbach) und am 11. September. Udo Schmidt verwies zudem auf „Kurzschulungen“, an denen sich Trainer am 24. April, 19. Juni, 28. August, 23. Oktober und 16. Dezember beteiligen – und so etwas für die Verlängerung ihrer Lizenz tun könnten.

Ziel des traditionellen Ausflugs sollen in diesem Jahr die Einrichtungen und die Anlage des Bundesligisten RB Leipzig sein; die Stippvisite beim ambitionierten Aufsteiger in die deutsche Eliteklasse ist auf den 13. Mai terminiert.

Mehr Infos: Horst Klingelhöfer, Tel. (02772) 62373. Martin Henß, Tel. (02772) 61150, E-Mail martinhenss@web.de.