„Meine Gesundheit macht mir zu schaffen“, berichtete der für den FC „Wacker“ Merkenbach pfeifende Spielleiter. Nach einem Arbeitsunfall, bei dem ihm ein Gabelstapler über den Fuß gefahren war, war der ehemalige stellvertretende Kreis-Schiedsrichter-Obmann nie mehr so richtig fit geworden.

Vor 27 Jahren die Prüfung absolviert

Vor 27 Jahren hatte Herbert Graulich die Schiedsrichter-Prüfung absolviert. Damals gaben Friedhelm Stürtz, Anton Passauer und Heinz Nix im Vorstand der Dill-Schiris noch den Ton an.

Als aktiver Fußballer war er zuvor für Fleisbach, Sinn, Greifenstein und Merkenbach dem runden Leder nachgejagt. „Ich habe dort entweder Verteidiger oder Libero gespielt“, resümierte Graulich anlässlich seiner Auszeichnung am Dienstagabend auf dem „Kippelchen“. Seine zweite große Leidenschaft neben dem Fußball war der Faustball.

Vor mehr als zweieinhalb Jahrzehnten legte der 65-Jährige dann die Schiedsrichter-Prüfung ab. „Zunächst habe ich für den TSV Fleisbach und anschließend über 20 Jahre für den FC Merkenbach gepfiffen“, so Graulich, der der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg in Zukunft als passiver Schiri angehören wird.

„Eine Wahnsinnszahl, die nur wenige erreichen“

Geehrt wurde der gebürtige Sinner, der einst Spiele bis zur Bezirksliga geleitet hatte, am Dienstagabend von Kreisschiedsrichterobmann Rainer Wendland, dessen Stellvertreter Florian Kunz und von Michael Pobig, dem Vorsitzenden des FC Merkenbach. „2250 Spielleitungen, das ist eine Wahnsinnszahl, die nur wenige erreichen“, würdigte Wendland den Einsatz seines ehemaligen KSA-Kollegen.

Auch als „Vize-Chef“ der Dillkreis-Schiris habe Herbert Graulich stets zuverlässig und engagiert gearbeitet. Im Kreisschiedsrichterausschuss hatte sich er sich acht Jahre lang (2000 bis 2008) vor allem um die Umbesetzung von Seniorenspielen gekümmert. In „Spitzenzeiten“ hatte Graulich selbst bis zu 120 Partien pro Saison geleitet.

Anerkennende Worte für den jahrzehntelangen Einsatz des Nauborners fanden auch Peter Freischlad, Vorsitzender des SSV Donsbach, und Joachim Spahn, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im KSA Dillenburg. Spahn bedauernd: „Herbert, es ist schade, dass Du aufhörst. Ich habe mit Dir immer gerne zusammengearbeitet.“  

Nach der Zusammenkunft am 11. Juni (Montag), 19 Uhr, im Sportheim des SV Oberscheld kommen die Nachwuchsreferees demnach jeweils am 30. Juli, 3. September, 29. Oktober und 3. Dezember an gleicher Stelle zusammen.

Am 1. Oktober (Montag), 18.30 Uhr, findet in der Oberschelder Gaststätte „Bei Brigitte“ zudem die Nachschulung der Unparteiischen statt, die den diesjährigen Neulingslehrgang absolviert haben.

Bei allen Veranstaltungen handelt es sich um Pflichtsitzungen.

„Vor allem grob unsportliches Betragen gehört nicht auf den Fußballplatz“, zeigte der für den SSC „Juno“ Burg aktive Spielleiter im Zuge seines etwa einstündigen Referats auf. Müller zeigte sich bemüht, den Zuhörern nicht nur die verschiedenen Arten von Unsportlichkeiten und deren Sanktionierung darzulegen. Der Lehrwart der Dill-Schiris wies auch auf die Auswirkungen hin, die nicht geahndete Vergehen dieser Art für den weiteren Verlauf einer Partie haben können. „Schreitet der Schiedsrichter bei bestimmten Formen der Unsportlichkeit nicht umgehend ein, kann das Revanchefouls zur Folge haben“, so der Referent mahnend.

Im Zuge seiner Ausführungen, die er unter den Leitgedanken „Unsportlichkeiten als Störfaktor eines Fußballspiels“ gestellt hatte, fand regelwidriges Vergehen gegen Gegenspieler ebenso Erwähnung wie ein nicht angepasstes Verhalten innerhalb eines Teams. „Die sportliche Fairness muss auch innerhalb einer Mannschaft gegeben sein“, erklärte der Lehrwart der Unparteiischen. Auch bei solchen Unsportlichkeiten dürfe ein Schiedsrichter nicht weghören bzw. wegschauen.

Besonders gefordert sei ein Spielleiter schließlich, wenn sich die Formen der Unsportlichkeiten gegen die Vertreter der „schwarzen Zunft“ richteten. „Durch übermäßige Kritik am Schiedsrichter leidet dessen Ansehen und damit auch seine Entscheidungskompetenz“, machte Sebastian Müller deutlich. Allerdings sei nichts dagegen einzuwenden, wenn „ein Spieler einmal Kritik am Schiri im vernünftigen Ton“ äußere.

Ein Regelquiz rundete das Referat des Lehrwarts im Dillenburger Kreisschiedsrichterausschuss ab. Die letzte Pflichtsitzung der heimischen Unparteiischen in der ausklingenden Spielzeit findet am Freitag (8. Juni) statt; die Jung-Schiris treffen sich zu ihrer letzten Zusammenkunft der Spielzeit 2011/2012 am Montag (11. Juni).         

Seine Vertretung übernimmt ab sofort der stellvertretende Kreis-Schiri-Obmann Florian Kunz. Der Beilsteiner Funktionär ist insbesondere für Umbesetzungen zuständig. Florian Kunz ist per Handy unter (0176) 22132584 sowie per E-Mail unter florku@web.de erreichbar.

Kreis-Schiri-Obmann Rainer Wendland und sein Stellvertreter Florian Kunz überreichten Murat Kaya eine silberne Ehrennadel und eine Urkunde; Kaya zählt seit 15 Jahren zu den Dillkreis-Schiris. 

Jeweils seit einem Jahrzehnt der Schiedsrichter-Vereinigung treu sind die Unparteiischen Jan Frieß und Nicolai Nill, die die bronzene Ehrennadel und eine Urkunde entgegennehmen konnten. „Wir hoffen, dass Ihr unserer Vereinigung noch lange als Spielleiter erhalten bleibt“, lautete der Wunsch, den Wendland und Kunz anlässlich der Zusammenkunft im Sportheim des FC Hörbach übereinstimmend äußerten. 

Letzte Pflichtsitzung am 8. Juni

Die letzte Pflichtsitzung der heimischen Unparteiischen in der ausklingenden Spielzeit findet am Freitag (8. Juni) statt; die Jung-Schiris treffen sich zu ihrer letzten Zusammenkunft der Spielzeit 2011/2012 am Montag (11. Juni). 

Der „Erweiterte Lehrstab“ der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg freute sich über das Kommen von 28 Teilnehmern.

Im Mittelpunkt der Zusammenkunft stand ein Referat des Gruppenliga-Schiris Lukas Nöh (Medenbach) über den Spielbericht. Für die erfahreneren Unparteiischen stand ein Regeltest auf dem Programm.

Kleinfeldtore müssen unbedingt gesichert werden!

Anschließend wurden die Jung-Schiedsrichter über die Pflicht der Torsicherung bei D9er-Junioren, E-Junioren-, F-Junioren- und Bambini-Spielen informiert, bevor die Unparteiischen auf dem SVO-Kunstrasenplatz gemeinsam dem runden Leder nachjagten.

Schauplatz der Zusammenkunft ist das Sportheim des FC Hörbach. Beginn der Veranstaltung ist um 18.15 Uhr. Unentschuldigtes Fehlen wird satzungsgemäß bestraft.

Nach wie vor, so der Verband weiter, „sei in erster Linie der Heimverein dafür verantwortlich“. Um die Vereine und die Schiedsrichter an den Elektronischen Spielbericht zu gewöhnen, seien „die Bestrafungen für fehlende Ergebnisse im ersten Quartal 2012“ von Verbandsseite ausgesetzt worden.

Aufgrund von Beschwerden der Vereine habe der HFV „vernommen, dass Schiedsrichter, die die Möglichkeit erhalten, nach dem Spiel die Eingabe vor Ort zu tätigen, dies nicht vollständig oder zu spät erledigen“. Die Vereine würden sich jedoch darauf verlassen, „dass der Schiedsrichter alles schnell und ordnungsgemäß durchführt“. Oftmals sei dies aber nicht der Fall.

Der Appell des Hessischen Fußball-Verbandes an die Vereine: „Wir bitten Sie daher, die Ergebnismeldung wie gewohnt innerhalb der oben genannten Zeit vorzunehmen. Damit ist auf jeden Fall gewährleistet, dass keine Bestrafung erfolgt. Egal, wann letztendlich der Schiedsrichter das Ergebnis einträgt.“     

Die teilnehmenden Jugendbetreuer erhalten wertvolle Anregungen, wie ein altersgerechtes Training mit Kindern und Jugendlichen aufzubauen ist. Beginn der Demonstrationstrainingseinheit ist um 18 Uhr. Gegen 19.30 Uhr wird im Sportheim eine Nachbesprechung durchgeführt, bei der die Beteiligten unter anderem eine DFB-Info-Broschüre erhalten.

Der Erweiterte Lehrstab bittet die teilnehmenden Nachwuchsreferees, Schreibutensilien und Sportzeug mitzubringen. Auch ein Regeltest ist geplant.

Beginn der Veranstaltung ist um 19 Uhr. Unentschuldigtes Fehlen wird satzungsgemäß bestraft.