Die kleinen Schwierigkeiten zum Abschluss der Vorrundentagung im Sportheim des RSV Büblingshausen konnten jedoch den positiven Gesamteindruck zur abgelaufenen Spielzeit nicht trüben. Und darin waren sich – auch nicht immer selbstverständlich – Klassenleiter, Schiedsrichtervertreter und Sportgerichtsbarkeit einig.
Punktabzug für Sachsenhausen: „Keine andere Möglichkeit“
Für letztere ergriff im Rahmen des Treffens Horst-Günther Konlè, Vorsitzender des regionalen Sportgerichts, das Wort. Neben Grundsätzlichem wie „Pyrotechnische Gegenstände sind auf jedem Sportplatz des HFV verboten“ ging der Ballersbacher auch auf den „Fall 1.SC Sachsenhausen“ ein, dem in der vergangenen Gruppenliga-Saison 33 Punkte abgezogen worden waren, weil der Verein es versäumt hatte, für zwei Akteure mit abgelaufenem Vertragsamateurstatus wieder eine Spielberechtigung als „normale“ Amateure zu beantragen. „Wir hatten laut Satzung des Hessischen Fußballverbandes keine andere Möglichkeit der Bestrafung“, stellte Konlè mit Blick auf Aussagen klar, nach denen man lediglich Sachsenhausen die Zähler hätte abziehen können, ohne sie dem jeweiligen Gegner als Pluspunkte zu werten.
Auch in Sachen Sperren hatte der HFV-Funktionär Interessantes zu berichten. So gelten beispielsweise Pflichtspiel-Sperren nach einem Vereinswechsel noch für die abgebende Klasse. Im Klartext: Wechselt ein B-Liga-Spieler zu einem Kreisoberligisten, bringt aber noch ein Spiel Sperre als „Altlast“ aus der Vorsaison mit, so gilt diese noch für die B-Liga. Beginnt diese also erst eine Woche nach der KOL mit dem Spielbetrieb, bleibt der Spieler somit noch eine Woche länger gesperrt. Ähnlich verhält sich der Fall mit A-Junioren, für die der neue Verein jedoch einen Antrag auf Umwandlung einer Pflichtspiel- in eine Zeitsperre stellen kann, wenn man selbst über keine A-Jugend verfügt.
Ab der Spielzeit 2011/2012 wechselt in der Kreisoberliga West die Sportgerichtsbarkeit. Nach Heinz Dorfmüller und Manfred Schneider aus dem Kreis Wetzlar, deren zügige Bearbeitung der Fälle von allen Beteiligten gelobt wurde, sind nun Bernd Hermann (Sportgerichtsvorsitzender Dillenburg) sowie Einzelrichter Heiko Herr (Donsbach) für die Liga verantwortlich.
Wendland: „Selten so eine unproblematische Klasse erlebt“
Einigkeit demonstrierten auch die beiden Kreisschiedsrichter-Obleute Rainer Wendland und Karsten Gombel. „Ich habe selten so eine unproblematische Klasse erlebt“, lobte Wendland die Vereinsvertreter.
Klassenleiter Martin Seidel betonte, dass er 2010/2011 alle Vereine spielen sah und bis auf drei auch jeweils mindestens ein Heimspiel besucht hatte. Fairness-Sieger wurde die SG Waldsolms (63 Punkte) vor Spartak Wetzlar (66). Beide Vereine waren als einzige ohne eine Rote Karte durch die Saison gegangen. Abgeschlagener Letzter war hier Absteiger Türk Ataspor Wetzlar (157).
Bewährt hat sich der Schiedsrichter-Pool, der nach einstimmigem Beschluss beibehalten wird. Insgesamt entstanden Kosten in Höhe von 14684,40 Euro, pro Verein waren dies 815,80 Euro. Den „teuersten“ Referee erhielt Aufsteiger TSV Steinbach zugeteilt (77,60 Euro), am billigsten kam einmal die SG Waldsolms (23 Euro) davon.
Seidel: „Ich bin ein Fußballer mit Herz“
Verraucht ist inzwischen der Zorn Martin Seidels über das abgelehnte Spielgeschehen. „Man hat uns voll gegen die Wand laufen lassen!“ Seidel dachte an Rücktritt, doch inzwischen sei „die Angriffslust zurück. Ich bin eben ein Fußballer mit Herz.“
In der kommenden Spielzeit bleibt der Eintrittspreis in der Kreisoberliga mit 3,50 Euro konstant, auch das Spielgeschehen der 17-er-Liga ist nahezu unverändert. Der Meister steigt in die Gruppenliga auf, der Zweitplatzierte geht mit den Zweiten der Kreisoberligen Süd und Nord sowie dem Viertletzten der Gruppenliga in die Relegation. Nach drei Direktabsteigern in der Vorsaison sind es diesmal nur zwei. Der Drittletzte spielt mit den beiden Zweiten der A-Ligen Dillenburg und Wetzlar Relegation.
Die Vorrunde startet am 6. August und soll am 11. Dezember abgeschlossen werden. Erster Restrundenspieltag wird dann Samstag, der 26. Februar, sein.
Die ersten Spieltage – Samstag, 6. August: Waldsolms – Reiskirchen/N. (17.30). Sonntag, 7. August: Braunfels II – Frohnhausen (14), Mittenaar – Aartal, Aßlar – Sinn, Werdorf – Spartak Wetzlar, Burgsolms – Niederscheld, Münchholzh./D. – Büblingshausen, Eschenburg – Haiger (alle 15).
Mittwoch, 10. August: Reiskirchen/N. – Münchh./Dutenhofen, Büblingshausen – Eschenburg, Frohnhausen – Burgsolms, Spartak Wetzlar – Aßlar (alle 19), Niederscheld – Werdorf (19.30). Donnerstag, 11. August: Haiger – Braunfels II, Wetzlar II – Mittenaar (beide 19).
Samstag, 13. August: Aßlar – Niederscheld (15), Mittenaar – Waldsolms, Frohnhausen – Werdorf (beide 17). Sonntag, 14. August: Braunfels II – Büblingshausen, Burgsolms – Haiger, Eschenburg – Reiskirchen/N., Münchholzh./Dutenhofen – Aartal, Wetzlar II – Sinn (alle15).