Unterstützt vom TSV „Jahn“ Offenbach hatte der Kreisfußballausschuss in die „gute Stube“ des Mittenaarer Ortsteils eingeladen, um den diesjährigen DFB-Ehrenamtswettbewerb mit der Auszeichnung der Preisträger zu krönen. Allem voran stand die Ehrung des neuen Kreisehrenamtssiegers Udo Schmidt (40). Das „Multi-Talent“ aus den Reihen des TSV Offenbach – das an seiner vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeit „die Schiedsrichterei und die Arbeit mit der Jugend“ besonders schätzt – trat die Nachfolge von Vorjahressieger Steffen Hardt (SSC Burg) an.
Bevor es jedoch an die Auszeichnung von Siegern und Platzierten der 16. Ehrenamtsaktion ging, zollten Lahn-Dill-Landrat Wolfgang Schuster, die bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete Priska Hinz und Walter Biba, Vize-Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes, den Preisträgern großen Respekt.
„Ihr Einsatz macht unser Gemeinwesen aus“
„Ihr Einsatz macht unser Gemeinwesen aus“, traf Priska Hinz den Nagel auf den Kopf. Gerade für Kinder und Jugendliche sei es wichtig, durch das Engagement der Ehrenamtlichen „Mitmenschlichkeit zu spüren“.
Dass der Kreis den Vereinen an Lahn und Dill, „trotz der Bemühungen, unter die kommunalen Rettungsschirms des Landes zu kommen“, weiter unter die Arme greifen werde, versprach Landrat Wolfgang Schuster. „Wir werden auch unter’m Schutzschirm nicht am Ehrenamt sparen“, versprach der Kreis-Verwaltungschef den rund 100 Zuhörern.
Nachdenkliche Töne schlug Walter Biba an. „Es werden in den Vereinen immer weniger Menschen, die ehrenamtlich tätig sein wollen“, zeigte der Vize-Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes auf. Der HFV habe sich für die seit Frühjahr 2012 laufende neue Legislaturperiode vorgenommen, diesem Trend – unter anderem mit qualifizierenden Maßnahmen – zu begegnen.
„Als Beispiel für uns alle“ würdigte Mittenaars Bürgermeister Hermann Steubing den Einsatz des frisch gebackenen Kreisehrenamtssiegers. Udo Schmidt war in den vergangenen Jahrzehnten unter anderem als Jugendleiter, Jugendtrainer, Schiedsrichter, Vorstandsmitglied und Alt-Herren-Koordinator des TSV Offenbach tätig. Den Einsatz des zweifachen Vaters würdigte der Hessische Fußball-Verband mit der Nominierung für die Riege der besten acht Hessen, die vom Deutschen Fußball-Bund mit der Aufnahme in den „DFB-Club 100“ noch einmal besonders geehrt werden. Vom HFV erhalten der 40-jährige „Tausendsassa“ und seine Frau eine Einladung zu einem Dankeschön-Wochenende im Mai 2013 nach Grünberg.
15 Vorschläge aus 15 Vereinen
Kreisfußballwart Martin Seidel, der die Ehrenamtsaktion an der Dill seit 1999 begleitet, freute sich über die „große Akzeptanz“, die die Auszeichnung bei den heimischen Vereinen findet. In diesem Jahr hätten immerhin 15 Vorschläge aus 15 Vereinen vorgelegen.
Bevor es jedoch an die Ehrung des Ehrenamtssiegers Udo Schmidt und der weiteren Platzierten ging, zollte der „Chef“ der Dillkreis-Kicker Hermann Steubing die ihm gebührende Anerkennung. Mittenaars Bürgermeister erhielt für seinen Einsatz zugunsten des Ehrenamts im Bereich des Sports und des Deutschen Roten Kreuzes eine „Sonderauszeichnung des DFB auf Kreisebene“. In der fast 18-jährigen, nunmehr ausklingenden Amtszeit habe das Gemeindeoberhaupt den Bau von zwei Kunstrasenplätzen und eines Rasenplatzes in Mittenaar nach Kräften gefördert. Seidel anerkennend: „Für den Fußballsport, gerade im Bereich der Jugend, hatte er immer ein besonderes Faible.“
Der Ehrung Steubings schloss sich die Auszeichnung von Michael Schlingensiepen (Vorsitzender des SSV Dillenburg), Doris Liepold (Vorstandsmitglied sowie Sportheim-Kassiererin des TuS Driedorf), Georg Schmitt („Mädchen für alles“ beim SK Herbornseelbach) und Harry Unger (Platz- und Sportheimwart des TSV Eibach) an. Sie erhielten allesamt Urkunden, eine DFB-Uhr, verschiedene Präsente und Eintrittskarten.
„Machen Sie noch etwas weiter“
„Machen Sie noch etwas weiter“, rief Lahn-Dill-Landrat Wolfgang Schuster diesem Quartett sowie dem neuen Kreisehrenamtssieger Udo Schmidt zu. Und angesichts der sinkenden Zahl von Ehrenamtlichen, die sich für den Fußball und die Allgemeinheit insgesamt einsetzen wollen, formulierte Priska Hinz, die die Preisträger zu einer mehrtägigen Info-Fahrt nach Berlin einlud, nur einen Wunsch: „Hoffen wir, dass der Funke, mit dem Sie tätig sind, auch auf andere überspringt.“