Etwa 45 Minuten lang beschäftigte sich das Mitglied des „Erweiterten Kreis-Lehrstabs“ mit dem Stellungsspiel und den Laufwegen des Unparteiischen. „Die Nähe zum Spielgeschehen ist für eine gute Spielleitung unabdingbar“, zeigte Nöh auf. Sei ein Referee zu weit von den Ereignissen entfernt, seien Akzeptanz-Probleme bei Zuschauern und Akteuren die unweigerliche Folge.
Der Medenbacher Funktionär erläuterte, dass ein Schiedsrichter, der alleine im Einsatz sei, „grundsätzlich mehr laufen“ müsse als „bei einer Spielleitung im Gespann“.
Läuferischen Aufwand dem Spiel anpassen
Lukas Nöh riet seinen Zuhörern, sich die Kräfte als Schiri einzuteilen und den läuferischen Aufwand „dem Spiel anzupassen“. Um Vorgänge richtig einschätzen zu können, müssten Schiedsrichter u.a. auch in der Lage sein, im Sprint das Geschehen zu verfolgen.
Ein Schiedsrichter dürfe das Geschehen durch sein Stellungsspiel „auf keinen Fall negativ beeinflussen“. Die Erfahrung des Gruppenliga-Schiris: „Man sollte nicht zu nah dran sein. Die beste Position, um seine Entscheidungen zu treffen, hat der Schiri, der etwa 15 bis 20 Meter vom Spielgeschehen entfernt steht.“
In letztgenanntem Fall habe der Referee ein weiteres Blickfeld auf die jeweiligen Vorgänge, könne bei Bedarf mehrere Abläufe gleichzeitig erkennen und bevorstehende Spielentwicklungen besser einschätzen. Sei ein Schiedsrichter zu nah am Geschehen dran, könnten Situationen möglicherweise „als zu heftig wahrgenommen“ werden. Ferner laufe ein Schiri, der sich mitten im Getümmel aufhalte, Gefahr, angeschossen und vom Ball getroffen zu werden.
„Vernünftiges Rückwärtslaufen hat große Vorteile“
Gleich mehrfach stellte Lukas Nöh die Vorteile der „flexiblen Diagonale“ vor und gab seinen überwiegend jungen Zuhörern Tipps zum Stellungsspiel bei den Spielfortsetzungen Anstoß, Abstoß, Eckstoß, Strafstoß und Freistoß. Häufig sei es wichtig, vom Ort der Spielfortsetzung rückwärts und mit dem Gesicht zum Ball wegzulaufen. „Vernünftig eingesetztes Rückwärtslaufen hat im Spiel große Vorteile“, so der abschließende Hinweis des Referenten. „Man bekommt einfach viel mehr mit.“
Die letzte Jung-Schiedsrichter-Sitzung im ausklingenden Kalenderjahr findet am Montag (2. Dezember), 18.45 Uhr, wieder im Sportheim des SV 1932 Oberscheld statt.