Das Mitglied des Kreisschiedsrichterausschusses bat seine rund 70 Zuhörer, die aktuellen Ausgaben der DFB-SR-Zeitung und das Regelheft zu studieren. Horschitz vorausblickend: „Die Anforderungen bei unserer Leistungsprüfung werden deutlich angezogen.“

Insbesondere die jüngeren Dill-Schiris rief Horschitz dazu auf, etwas zur Verbesserung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit zu tun: „Verbessert Eure Fitness!“

Anschließend bereiteten der Lehrwart und sein Stellvertreter Sebastian Müller die Unparteiischen aus dem Landstrich an der Dill mit einer Reihe von Regelfragen auf die bevorstehenden Regel- und Fitnesstests vor. Die erste Leistungsprüfung auf Kreisebene findet am Freitag (23. April) ab 17 Uhr im Eibelshäuser Holderbergstadion statt.

Leistungs-Test der Region bereits am nächsten Freitag 

Die Leistungsprüfung der Region Gießen/Marburg, an der aus dem ehemaligen Dillkreis auch der frisch gebackene Gruppenliga-Schiedsrichter und Aufsteiger Thomas Möller (SG Arborn/M.) teilnehmen wird, geht bereits am nächsten Freitag (16. April), 17 Uhr, auf dem Gelände der HFV-Sportschule Grünberg über die Bühne. 

Unter den 78.468 Referees befinden sich 2699 Frauen. 14.354 Schiedsrichter sind jünger als 18 Jahre.

9605 Schiris ausgebildet

9605 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sind im vergangenen Jahr neu ausgebildet worden. Dass die Gesamtzahl an Unparteiischen in Deutschland dennoch nur um 0,28 Prozent gestiegen ist, liegt daran, dass 9388 Schiedsrichter ihr Hobby aufgegeben haben – mithin 217 weniger als im gleichen Zeitraum ausgebildet werden konnten.

Die meisten Unparteiischen gehören dem Bayerischen Fußball-Verband (16.146) an, es folgen Niedersachsen (11.624), Württemberg (6931) und Hessen (6505).

Roth mit Trend zufrieden

Der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses, Volker Roth, äußert sich zufrieden zu den aktuellen Zahlen: „Es ist überaus erfreulich, dass wir den Schiedsrichter-Bestand im DFB-Gebiet erhöht haben. Allerdings müssen wir uns nach wie vor bemühen, weitere Unparteiische zu gewinnen, um zumindest im Seniorenbereich alle Spiele mit geprüften Schiedsrichtern besetzen zu können.“

Schauplatz der Zusammenkunft ist ab 18.15 Uhr das Domizil des FC „Germania“ Hörbach. Bereits um 17 Uhr beginnt an gleicher Stelle eine Jung-Schiedsrichter-Sitzung. Unentschuldigtes Fehlen wird satzungsgemäß bestraft.

Die Spielleiter und Spielleiterinnen treffen sich jeweils dienstags ab 19 Uhr auf dem „Haarwasen“. Nach dem Training besteht die Gelegenheit, in einer Haigerer Sporthalle zu duschen. Weitere Informationen: Thomas Möller, Tel. (06477) 91140.

Der Lehrwart der hessischen Unparteiischen gewährt Interessierten Einblicke in die vielfältige und mitunter auch schwierige Tätigkeit eines Schiedsrichters. Das Motto des Seminars lautet „Leiten statt pfeifen“. Die Veranstaltungen finden am Freitag (7. Mai) und Freitag (8. Oktober), jeweils von 9.30 bis 17 Uhr, statt.

Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr bietet der Ausschuss für Qualifizierung diese Fortbildung in Zusammenarbeit mit dem Verbandsschiedsrichterausschuss 2010 gleich zweimal an.
 
In dieser praxisorientierten Fortbildungs- und Informationsveranstaltung redet ein „Schwarzer Mann mit weißer Weste“ über „Grauzonen“. Hessens Bundesligaschiedsrichter Lutz Wagner stellt engagierten Trainern, Betreuern, Spielern, Eltern und sonstigen Interessierten das Arbeitsfeld eines Spielleiters in all seinen Facetten vor. Der Verbandslehrwart zeigt auf, wie eine vertrauensvolle Basis zwischen dem Unparteiischen und allen anderen Entscheidungsträgern geschaffen werden kann – und wie Barrieren abgebaut und Missverständnisse ausgeräumt werden können.

Ziel des Seminars ist es, die Beteiligten zu einem respektvolleren Miteinander zu bewegen. Unter anderem geht es während des Tagesseminars um die Themen „Verhältnis Trainer-Schiedsrichter“, „Der ideale Schiedsrichter“ und „Die zehn größten Fehler“.

Fair Play, Vorbildcharakter sowie eine Spielanalyse aus Schiedsrichter-Sicht sind ebenfalls Themen der Veranstaltung. Zudem erhalten die Teilnehmer umfangreiches Informationsmaterial.

Interessenten können sich auf der Homepage des Hessischen Fußball-Verbandes (www.hfv-online.de) anmelden. Kontakt und weitere Informationen: HFV-Referent für Qualifizierung, Sebastian Fink, Tel. (069) 677282235.

Walter Biba, Vizepräsident des Hessischen Fußball-Verbands, spricht ab 18.30 Uhr zum Thema „Zukunftsentwicklung im Fußball“. Mit Spannung erwartet werden zudem die Berichte der Kreisfußballausschuss-Mitglieder um KFW Martin Seidel. Laut Einladung sind unter anderem Ausführungen des stellvertretenden Fußballwarts Helmut Metz, des Administrators Bruno Misamer und des Kreisjugendfußballwarts Heinz-Günther Eckhardt zu erwarten. Die Vereine des Fußballkreises Dillenburg werden um zahlreiches Erscheinen gebeten.

„Abseits – wann strafbar und wann nicht?“ war das Thema des mehr als einstündigen, gekonnt vorgetragenen Referats, das durch Beispiele aus der Praxis abgerundet wurde. Viktora versuchte seinem Publikum nicht nur die Grundlagen der Abseitsregel näher zu bringen, sondern auch die geänderten Auslegungen anschaulich zu erläutern. „Abseits stehen allein reicht heute nicht mehr“, sagte der für den SSV Dillenburg aktive Oberndorfer. Seit dem FIFA-Confederations-Cup 2005 in Deutschland seien die Unparteiischen und ihre Assistenten noch intensiver gefordert, darüber zu entscheiden, wann ein Spieler aktiv in die Partie eingreift und seine Abseitsstellung strafbar wird.

Ralf Viktora versuchte den Zuhörern eine Reihe von Ratschlägen für die Abseitsbewertung in der Praxis mit auf den Weg zu geben. Zugleich bat er sein Publikum, „keine Experimente zu machen“ und „nur dann ‚Abseits‘ zu pfeifen, wenn man sich wirklich hundertprozentig sicher“ sei. „Unterhalb der Gruppenliga sind Abseitspostionen für den allein pfeifenden Schiedsrichter jedoch schwer zu beurteilen“, sprach der Ex-Regionalliga-Referee aus Erfahrung. „Zu 100 Prozent kann das ein Einzelkämpfer gar nicht sehen.“

Im Zuge seiner Ausführungen wies der Oberndorfer auch noch einmal auf die Voraussetzungen für eine strafbare Abseitsstellung hin: das Zuspiel vom Mitspieler, dass der Abseits stehende Spieler in der gegnerischen Hälfte steht, dass weniger als zwei Gegenspieler der gegnerischen Torlinie näher sind als der abseits stehende Spieler, dass der fehlbare Spieler vor dem Ball stehen und dass der jeweilige Akteur den Ball spielen oder den Gegner in irgendeiner Form beeinflussen muss. „All diese Punkte müssen bei einer strafbaren Abseitsstellung erfüllt sein“, sagte der einstige Zweitliga-Assistent. Aufgehoben dagegen sei „Abseits“ beim Anstoß, Einwurf („Das ist eine große Fehlerquelle für Assistenten.“), Eckstoß und Abstoß. Bei einem Strafstoß und einem SR-Ball sei „Abseits nicht möglich“.

„Schwarzkittel“, die im Gespann unterwegs seien, bat Ralf Viktora um eine „intensive Absprache“ – und darum, bei heiklen Situationen „keine Schuldzuweisung“ innerhalb des Gespanns vorzunehmen. Erfahrene Schiedsrichter rief der Referent dazu auf, sich stets hinter ihre jüngeren Assistenten zu stellen.

Gegen Ende seines Referats schließlich bat das sportliche Aushängeschild der Dillkreis-Schiris „um eine einheitliche Auslegung“ der Abseitsregel und prophezeite, dass das Thema die „schwarze Zunft“ auch in Zukunft immer wieder beschäftigen werde. Viktora vorauschauend: „Dieses Thema wird immer wieder heiß und viel diskutiert werden, weil es irgendwie immer mit einer Torerzielung zu tun hat.“

Vor etwa einem Dutzend interessiert lauschender Spielleiter referierte das Mitglied des Kreisschiedsrichterausschusses über das Thema „Schiedsrichter und Körpersprache“ – und gab seinen Zuhörern unter anderem diesen Tipp mit auf den Weg: „Die Körpersprache gehört zu den außerfachlichen Fähigkeiten, die bewusst eingeübt werden können.“

„Der erste Eindruck, den ein Schiri auf dem Sportplatz hinterlässt, ist wichtig“, erläuterte Müller. Der „Vize-Lehrwart“ ermahnte den Schiedsrichter-Nachwuchs zur Ruhe und zur Gelassenheit – und dazu, im Umgang mit den Spielern nicht zu schnell sprechen. Die Körpersprache gehöre zu einer der Fachkompetenzen, an denen ein Unparteiischer arbeiten und die er erlernen könne. Müller: „Ein guter Schiri weiß neben der Pfeife und der Sprache auch die Körpersprache kompetent einzusetzen.“

Im Zuge seines etwa 30-minütigen Referats rief das KSA-Mitglied die jungen Spielleiter zu einem gesunden Maß Selbstkritik und dazu auf, an ihrer verbalen Kommunikationsfähigkeit zu arbeiten. „Lasst jedes Spiel, das Ihr pfeift, selbst noch einmal Revue passieren“, bat Sebastian Müller die Zuhörer.

Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen unterstrich der für den SSC Burg aktive Funktionär schließlich auch die Bedeutung einer guten Kondition für eine ordentliche Spielleitung („Sie ist dafür da, dass man stets in Spielnähe ist.“) – und ermunterte die jungen Schiedsrichter zu vielen Einsätzen. Je öfter man pfeife, um so besser gelinge es dem Schiedsrichter, Konflikte zwischen den Spielern frühzeitig zu erkennen und präventiv einzugreifen.

Trotz aller gut gemeinter Hinweise müssten sich die Jung-Schiris indes jedoch bewusst sein, dass man „all diese Dinge nicht auf einmal erlernen könne“.

Oder, mit anderen Worten ausgedrückt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! 

Georg Feldmann hatte in der Vergangenheit vor allem am Gelingen der Schiri-Winterfeste im Schönbacher Bürgerhaus maßgeblichen Anteil gehabt und sich dort um die Verpflegung der heimischen Unparteiischen und ihrer Gäste gekümmert.

Der „Küchenmeister“ der Dillkreis-Referees erlag einem Unfall und den daraus resultierenden Komplikationen seiner Verletzung. Ein Schock für alle und vor allem für die Spielleiter der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg, die Georg als hilfsbereiten und fröhlichen Menschen kennen lernen durften.

In der Stunde der tiefen Trauer sind die Schiedsrichter bei Georgs Familie und im Besonderen bei seiner Frau Carmen.

Georg Feldmann wird vor allem eine menschliche Lücke hinterlassen, die nicht so schnell zu schließen sein wird.

Die Referees der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.