Unsachliche Kritik und Schuldzuweisungen an Unparteiische hätten in der zurückliegenden Meisterschaftsrunde „wieder etwas zugenommen“, hat Viktora festgestellt. Der ehemalige Kreisschiedsrichterobmann bedauernd: „So wie mit den jungen Nachwuchsschiedsrichtern in kritischen Situationen umgegangen wird, würde man vereinsintern mit einem Nachwuchsspieler nicht umgehen.“
Weiter fünf Dillkreis-Schiris in der Gruppenliga
Insgesamt, so der amtierende Dill-Schiri-Chef Rainer Wendland, geht die Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg mit 173 aktiven Unparteiischen in die bevorstehende Spielzeit. Eine Zahl, die „in etwa dem Stand des Vorjahres“ entspricht. Mit den Spielleitern Thomas Möller (32, SG Arborn/Münchhausen), Lukas Nöh (21, SSV Medenbach), Florian Hermann (27, SSV Simmersbach) sowie den „Aufsteigern“ Daniel Klingelhöfer (17, SSV Eiershausen) und Andreas Hofheinz (19, SSV Sechshelden) sind weiter fünf heimische Schiris in der Riege der Referees vertreten, die Spiele bis zur Fußball-Gruppenliga pfeifen dürfen. Wendlands Wunsch für die Saison: „Es wäre schön, wenn einer aus der wirklich guten Gruppenliga-Riege mal den Aufstieg in die Verbandsliga schaffen würde.“
Für Unparteiische, die von der Hessen- bis zur Gruppenliga aktiv sind, will der Verbandsschiedsrichterausschuss in der bevorstehenden Spielzeit „nach einer erfolgreichen Testphase das neue Coaching-Programm umsetzen“. Ralf Viktora zuversichtlich: „Wir erhoffen uns dadurch eine noch gezieltere Förderung sowie eine Leistungsoptimierung bei allen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern in diesen Spielklassen.“
Während der Verband alles dran setzt, seinen höherklassigen Unparteiischen eine optimale Förderung zukommen zu lassen, stehen junge Schiedsrichter bei ihren ersten Spielleitungen im Jugendbereich oft alleine da – und bei übereifrigen Eltern und Juniorenbetreuern im Kreuzfeuer der Kritik. Und das, obwohl sich im „Erweiterten Lehrstab“ des Kreisschiedsrichterausschusses seit 2010 vier einsatzfreudige Schiris engagiert um den Nachwuchs kümmern.
Viktora mahnend: „Jeder Verein sollte bedenken, dass er vielleicht auch einen Nachwuchs-Schiedsrichter hat, dem es bei der Spielleitung im Nachbarort ähnlich ergehen könnte, wie dem angesetzten Schiedsrichter des eigenen Spiels.“ Clubs, die keine jungen Anwärter für einen Neulingslehrgang finden würden, sollten sich die Frage stellen, „ob das eventuell auch daran liegt, wie man mit den angesetzten Schiedsrichtern der eigenen Spiele umgeht und sich ihnen gegenüber verhält“.
Wendland dankt „Oldies“
Während es der Schiri-Nachwuchs auf den heimischen Plätzen vielfach schwer hat und jeder Unterstützung bedarf, zollt Kreisschiedsrichterobmann Rainer Wendland den erfahrenen Spielleitern aus dem Landstrich an der Dill ein Sonderlob: „Klasse sind die Oldies in unserer Vereinigung, die dafür stehen, dass wir einen sicheren Spielbetrieb gewährleisten können.“ Nicht wenige Unparteiische seien „für ein kurzfristiges Einspringen immer zu haben“.
Für die neue Saison erhofft sich der Dill-Schiri-Chef „eine problemlose Besetzung aller Spiele“, weniger Spielrückgaben der Schiedsrichter (vor allem im Jugendbereich) – und einen Ausbau des Kontakts mit den Fußball-Clubs des Kreises. „Hier wünsche ich mir den frühzeitigen Dialog seitens der Vereine – und nicht erst ein, zwei Monate vor Ende der Saison, wenn die Anzahl der Sitzungsbesuche fast nicht mehr zu retten und eine negative Sollfeststellung mit einer entsprechenden Strafe zu erwarten ist.“