„Ich war nur ein mittelmäßiger Stürmer in der Kreisliga. Daher war meine damalige Entscheidung, mit der Pfeiferei anzufangen, goldrichtig“, sagt der Leitende Angestellte heute. Seine hervorragenden Leistungen führten Eisenkrämer bis in die Riege der Schiedsrichter, die in der ehemaligen DDR Begegnungen der 2. Liga pfeifen durften. Für einen Sportler, der sich erst als 24-Jähriger der „schwarzen Zunft“ angeschlossen hatte, eine reife Leistung.

Einer der 50 besten Schiedsrichter der Ex-DDR

Der gelernte Maschinen-Ingenieur, der drei Jahrzehnte seines Lebens in Mecklenburg zu Hause war, zählte immerhin zu den 50 besten Unparteiischen Ostdeutschlands – und gehörte, nebenbei gesagt, auch als Badminton- und Schach-Spieler zur DRR-Spitze. Zudem fungierte er sieben Jahre lang (1982 bis 1988) als Schiedsrichterobmann in Neubrandenburg.

Nach der „Wende“ pfiff Reinhard Eisenkrämer sieben Jahre lang Spiele der einstigen Oberliga Nordost („Das war damals die 3. Liga.“) und war auch in der Regionalliga aktiv. Vor acht Jahren schließlich verschlug es den 57-Jährigen – der zuvor für Post Neubrandenburg und „Wacker“ Gotha als Referee aktiv gewesen war – in den heimischen Raum, wo er sich als Unparteiischer dem TuS Driedorf anschloss.

„Hoffentlich bleibst Du uns noch lange erhalten!“

Der A-Ligist war am Mittwochabend gleich mit einem schlagkräftigen Funktionärs-Trio angerückt, um Eisenkrämer zu seiner 2000. Spielleitung zu gratulieren. „Hoffentlich bleibst Du uns noch lange als Schiri erhalten“, riefen Vorsitzender Gerd Lorenz, Spielausschuss-Chef Andreas Wolf und Schiedsrichter-Betreuer Kurt Liepold dem Jubilar zu.

An der Spitze der Gratulanten freilich standen mit Kreis-Schiri-Obmann Rainer Wendland, Lehrwart Roland Horschitz und KSA-Kassenwart Jörg Menk die Vertreter des Kreisschiedsrichterausschusses (KSA), wobei die beiden Letzteren es sich nicht nehmen ließen, Reinhard Eisenkrämer bei der Leitung seines Jubiläumsspiels an der Linie zu assistieren.

Im Zuge der Zusammenkunft werden ferner die neuen Schiri-Ausweise ausgegeben. Ein Passbild ist mitzubringen. Beginn der Veranstaltung im Sportheim des SV Oberscheld ist um 19 Uhr.

„Soziale Integration durch Fußball“ ist das Motto der diesjährigen Aktion, für die die Clubs aus dem Landstrich an der Dill noch bis Freitag (30. September) geeignete Anwärter beim zuständigen Ehrenamtsbeauftragten, Kreisfußballwart Martin Seidel (Siegbach), melden können.

Es liegen erst zwei Vorschläge vor

Obwohl der DFB-Ehrenamtspreis 2011 bereits vor geraumer Zeit ausgeschrieben wurde, ist der Eingang von Vorschlägen bei dem Siegbacher Funktionär bisher sehr überschaubar. Seidel bedauernd: „Bisher liegen erst Meldungen von zwei Vereinen vor.“

Mit dem Motto der diesjährigen Aktion versucht der Deutsche Fußball-Bund unter anderem auf den Beitrag hinzuweisen, den die ihm angeschlossenen Vereine zur sozialen Integration – insbesondere durch ihre Arbeit im Kinder- und Jugendbereich – leisten.

Der DFB erläuternd: „Soziale Integration beinhaltet alle Bemühungen, jedem Menschen zu helfen, sich in die Gemeinschaft einzubringen und sich in ihr wohlzufühlen.“ Das gelte besonders für Mitmenschen, die durch ihre Hautfarbe, Sprache, Religion und Kultur, aber auch durch geistige, körperliche Gebrechen oder durch Armut benachteiligt seien.

Mitarbeiter von Fußball-Vereinen leisteten unter anderem soziale Integration, wenn sie ihre Sportanlagen für soziale Gruppen und Institutionen, die freie Jugendarbeit und kommunale Aktivitäten zur Verfügung stellen, die Team- und Projektarbeit fördern oder auch Tage der offenen Tür durchführen würden, um Migranten, bedürftige Bürger sowie körperlich oder geistig behinderte Kinder für eine Mitgliedschaft im Verein zu gewinnen.

Konkrete Maßnahmen der sozialen Integration könnten die Zusammenarbeit mit Schulen (zum Beispiel bei Schulfußball-AGs), die behindertengerechte Gestaltung der Sportanlagen oder auch Hilfen sein, um für bedürftige oder sozial schwache Mitglieder Sportausrüstungen zu beschaffen.

Meldeschluss am 30. September

Neben Mitgliedern, die sich um die soziale Integration verdient gemacht haben, kommen für den DFB-Ehrenamtspreis 2011 Mitstreiter von Vereinen in Frage, die in den vergangenen drei Jahren projektbezogen herausragende ehrenamtliche Leistungen erbracht haben. Das Bekleiden einer festen Position innerhalb des jeweiligen Vereins ist nicht erforderlich.

Vorschläge für den DFB-Ehrenamtspreis 2011 auf Kreisebene sind bis zum 30. September an Martin Seidel (Kreisfußballwart Dillenburg/Ehrenamtsbeauftragter), Steingasse 8, 35768 Siegbach, E-Mail mbseidel@t-online.de, zu richten.

Die Unterlagen für die aktuelle DFB-Ehrenamtsaktion stehen auf der Homepage des Kreisfußballausschusses www.kfa-dillenburg.de zum Herunterladen bereit. 

Zwischen dem 10. und 25. September sind Rückgaben und Umbesetzungen an das KSA-Mitglied Dagmar Jung zu richten. Die Frohnhäuser Funktionärin ist per E-Mail unter wolfgangjung912@aol.com sowie telefonisch unter (0174) 7939609 erreichbar.

Kreis-Schiri-Obmann Rainer Wendland (re.) und sein Stellvertreter Michael Garrison (li.) nutzten die freitägliche Monatsversammlung in Hörbach, um den rührigen Oberschelder (56), der für den SV Übernthal pfeift, auszuzeichnen. Im Beisein von etwa 60 Schiedsrichter-Kameraden konnte Heinz Banzhof (Mitte) sowohl eine Urkunde als auch eine Ehrennadel entgegennehmen.

„Strafstöße und 11-m-Schießen“ war das Thema des etwa 45-minütigen Referats, in dessen Rahmen der Gruppenliga-Assistent seinen Zuhörern auch noch einmal „die Fälle“ in Erinnerung rief, „in denen es einen Strafstoß gibt“.

Freigabe durch Pfiff unbedingt erforderlich

Florian Kunz verdeutlichte bei seinem Blick auf die Regel 14 („Der Strafstoß“) zudem die Voraussetzungen, die zur Ausführung eines Strafstoßes erfüllt sein müssen und ermahnte die Jung-Schiris den Strafstoß „unbedingt durch einen Pfiff frei zu geben“, nachdem alle Beteiligten die von der Regel vorgesehenen und erlaubten Positionen eingenommen hätten.

„Der Strafstoß gilt als härteste Spielstrafe“, zeigte der Beilsteiner Unparteiische, Mitglied des „Erweiterten Kreis-Lehrstabs“, auf. Kunz ermahnte sein junges Publikum, auch dann auf den ominösen Punkt zu zeigen, wenn es zum Beispiel nach einem hohen Bein und einem gefährlichen Spiel durch Körperkontakt zu einem verbotenen Spiel kommt. „Entscheidet in diesen Fällen nicht auf indirekten Freistoß. Ihr kommt ‚in Teufels Küche'“, so der Kreisoberliga-Schiri eindeutig.

Abgerundet wurde das Referat durch eine ausführliche Beschreibung der „Dinge, die beim 11-m-Schießen“ zur Spielentscheidung zu beachten sind.

Die Ausgabe der neuen Schiedsrichterausweise durch „Dillkreis-ÖMi“ Joachim Spahn und die Beantwortung verschiedener Fragen, die den Nachwuchsreferees auf dem Herzen lagen, durch den Referenten und seinen Lehrstabskollegen Lukas Nöh rundeten die Sitzung im Sportheim des SV Oberscheld ab.

Nächste Jung-Schiri-Sitzung am 19. September in Oberscheld

Die nächste Zusammenkunft der Jung-Schiedsrichter geht am Montag (19. September) ab 19 Uhr an gleicher Stelle über die Bühne. Dann lautet das Thema „Der indirekte Freistoß“.   

Neben sechs Unparteiischen und Junioren-Ansetzerin Dagmar Jung waren erstmals auch drei Frauen beziehungsweise Lebensgefährtinnen der Dill-Referees mit von der Partie. KSO Rainer Wendland begeistert: „Alle hatten einen unglaublichen Spaß; diese Truppe hat auf Anhieb funktioniert.“

Fast 800 Kilometer zurückgelegt

Ein besonderes Lob des Obmanns verdiente sich Bernd Gimbel, der die Tour „wieder einmal toll geplant“ habe. Insgesamt legte die zehnköpfige Motorradgruppe im Verlauf der drei Tage fast 800 Kilometer bei besten äußeren Bedingungen zurück.

Stationen der „Biker“ nach dem obligatorischen Gruppenfoto und der gemeinsamen Abfahrt in Herborn waren unter anderem das kleine Rhön-Städtchen Hünfeld, wo die Ausflügler eine Mittagspause einlegten. Im Trusetal bestaunte man die „Trusetaler Wasserfälle“.

Weiter ging es über die höchste Erhebung im Thüringer Wald, den „Großen Inselberg“ (918 Meter), bevor die „Biker“ in Georgenthal ankamen, wo sich das Hotel der Motorrad-Freaks befand.

Skisprung-Schanze und Biathlon-Anlage besichtigt

Am Tag darauf besichtigte man im Wintersport-Ort Oberhof die Skisprung-Schanze und die Biathlon-Anlage. Anschließend passierten die Zweirad-Fans den Rennsteiggarten, Masserberg und die Porzellan-Straße, ehe man in Bad Blankenburg ankam. Über Ilmenau und den Thüringer Wald ging es wieder zurück nach Oberhof und dann zum Quartier der Unparteiischen, der „Rodenbach-Mühle“.

Wegen befürchteter (aber dann ausgebliebener) Regenfälle führte die Heimfahrt über die A4 von Gotha zum Kirchheimer Dreieck, wo die Dill-Referees samt Anhang die Autobahn wieder verließen. Auf verschiedenen Landstraßen ging es dann über Alsfeld, Cölbe, Biedenkopf und Dillenburg wieder nach Hause zurück.

Die abschließende Einschätzung von „Scout“ Bernd Gimbel nach der wohlbehaltenen Rückkehr: „Es war wie immer eine sehr harmonische Fahrt mit viel Spaß und einer ausgezeichneten Kameradschaft.“

Nächste Tour im September 2012

Die nächste Motorradtour ist für das erste September-Wochenende im Jahr 2012 geplant.      

Voraussetzung sei aber, dass die Mädchen und Frauen „ein spezielles Sportkopftuch tragen“ müssten. Becker mahnend: „Wir empfehlen unseren Vereinen einen aufgeschlossenen und toleranten Umgang mit allen Nationalitäten, Religionen und Weltanschauungen.“ Der HFV, so der Hinweis des Vize-Präsidenten, sei „religiös neutral“ und fördere „die Teilnahme aller am Spielbetrieb“.

Außerhalb des Spielbetriebs würde sich „die Frage nach dem Kopftuch nicht“ stellen, da die Vorschriften der FIFA während des Trainings „keine Anwendung finden“ würden.

Becker: Verband unterstützt Fußball-Begeisterung

Mit seiner Haltung, so der Vize-Präsident weiter, stehe der Hessische Fußball-Verband im Einklang mit der Meinung des Deutschen Fußball-Bundes und unterstütze die Fußball-Begeisterung muslimischer Mädchen und Frauen.

Die Frage nach dem Tragen eines Kopftuchs während eines Fußball-Spiels war durch das zunehmende Interesse am Frauen- und Mädchenfußball nach der Frauen-WM 2011 in Deutschland zunehmend diskutiert worden.

Anmerkung – in der Regel 4 („Ausrüstung der Spieler“) legt die FIFA zwei Grundsätze fest:

„Ein Spieler darf keine Kleidungsstücke oder Ausrüstungsgegenstände tragen, die für ihn oder anderen einen Spieler eine Gefahr darstellen (einschließlich jeder Art von Schmuck).“

„Die vorgeschriebene Grundausrüstung (Hemd, Hose, Strümpfe, Schienbeinschoner und Schuhe) darf keine politischen, religiösen oder persönlichen Botschaften aufweisen.“

Wie der Siegbacher Funktionär ausführt, „löst nicht nur das eigentliche Spielen des Balles eine strafbare Abseitsstellung aus“. Gleiches gelte auch für „andere Formen wie Bedrängen, Behindern oder Beeinflussen des Gegners“. Viktora weiter: „Dieses Fehlverhalten wird wieder etwas stärker in den Vordergrund gestellt.“

Es sei jedoch zu berücksichtigen, „dass zum Beispiel ein verbaler Eingriffs eines Abseits stehenden Spielers in der B-Liga wesentlich leichter durch den Schiedsrichter wahrgenommen werden“ könne als in einem Bundesliga-Stadion mit 50.000 Zuschauern oder mehr. „Steht ein Abseits stehender Spieler in unmittelbarer Nähe eines Gegners und stört diesen, haben wir unseren Schiedsrichter-Assistenten auch in der Vergangenheit des Hinweis gegeben, dieses Verhalten anzuzeigen“, erklärt der Schiedsrichter-Lehrwart.

Viktora: „Nichts Entscheidendes geändert“

Insgesamt aber, so Viktora, habe sich für die Unparteiischen „nichts Entscheidendes geändert“. Der Siegbacher Funktionär abschließend: „Wir bleiben bei unserer in den letzten beiden Jahren kommunizierten engeren Abseitsauslegung im Bezug auf den Eingriff.“

Mit Hilfe des U21-Förder-Kaders hatte der Sechsheldener Unparteiische Andreas Hofheinz im vergangenen Spieljahr den Aufstieg in die Riege der Referees geschafft, die Partien der Gruppenliga leiten dürfen.

Wie der Lehrbeauftragte der Region Gießen/Marburg, Wilfried Keutner, mitteilte, werden die Spielleiter-Kameraden Badouin, Bengelsdorff, Graff, Waldinger (alle Marburg), Becker (Gießen) und Üstboga (Wetzlar) dem neuen Förderkader angehören.

Der Lehrstab der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg hatte keinen Unparteiischen für den U21-Kader benannt.