Erfolgreicher Dillkreis-Schiri: Schiedsrichter Dominik Bräunche (19, TSV Bicken) darf fortan Spiele bis zur Verbandsliga leiten. (Foto: Rolf Weichbold)

Kaum einmal ist eine Nachricht der Schiedsrichter-Region Gießen/Marburg bei den heimischen Unparteiischen derart begrüßt worden wie die jüngste Botschaft der Regionalbeauftragten Steffen Rabe und Sebastian Fink: Der Schiedsrichtervereinigung Dillenburg, die in der jüngsten Vergangenheit im „Spitzenbereich“ nicht gerade mit sportlichen Erfolgen gesegnet war, hat die Saison 2017/2018 endlich einmal wieder zwei „Aufsteiger“ beschert.

Dominik Bräunche  – gerade einmal 19 Jahre alt – hat den Sprung auf die HFV-Verbandsliste geschafft. Über mehrere Spielzeiten hinweg ließ sich der für den TSV Bicken aktive Unparteiische von sportlichen Rückschlägen in der Gruppenliga nicht schocken, demonstrierte Einsatzwillen, setzte Prioritäten – und zeigte, dass sich für einen Schiedsrichter Durchhaltevermögen und Lernbereitschaft „auf der Strecke“ immer wieder auszahlen. Am Ende der Saison 2017/2018 hat Bräunche, der sich dereinst 2012 als 13-Jähriger der „schwarzen Zunft“ angeschlossen hatte, den Sprung in die Verbandsliga geschafft.

Ebenfalls erst 19 „Lenze“ zählt Joel Gillner. Der für den TSV Steinbach aktive Schiri, seit fünf Jahren Schiedsrichter, setzte im Kreisoberliga-„Förderkader“ Akzente – die auch die Beobachter der Region beeindruckten. Verdienter Lohn für ein tolles Jahr als „KOL“-Schiri ist die Nominierung für die Riege der Referees, die in der bevorstehenden Meisterschaftsrunde 2018/2019 Begegnungen der Gruppenliga leiten dürfen.

Erfreut sind die Verantwortlichen des Kreisschiedsrichterausschusses Dillenburg schließlich auch darüber, mit Florian Kunz einen weiteren Beobachter in ihren Reihen willkommen heißen zu können. Der „Ex-KSO“ der Dill-Schiris ist – wie Roland Horschitz, Ralf Viktora, Jörg Menk, Klaus Ebert, Oliver Klein und Joachim Spahn – bereits der siebte Unparteiische aus dem Landstrich an der Dill, der sich fortan der aufwendigen, zeitraubenden und nicht immer dankbaren Beobachter-Tätigkeit widmen wird.

Die Auszeichnung der Aufsteiger Dominik Bräunche und Joel Gillner durch den regionalen Beauftragten für das Lehrwesen, Steffen Rabe, wird im Rahmen der nächsten Schiedsrichter-Pflichtsitzung am Freitag (8. Juni), 18.15 Uhr, im Sportheim des FC Hörbach erfolgen.

Foto: Rolf Weichbold

„Großer Bahnhof“ für Steffen Decker (Mitte): Nach 500 geleiteten Spielen wurde der Schiedsrichter des SSV Guntersdorf am Samstagnachmittag von Rolf Weichbold (re.) und Bernd Eckhardt (links) als aktiver Unparteiischer verabschiedet.

500 geleitete Spiele in 24 Jahren – mit dieser beeindruckenden Bilanz ließ Steffen Decker, Unparteiischer des SSV Guntersdorf, am Samstagnachmittag seine Karriere als aktiver Referee ausklingen.

„Wer das Ehrenamt des Schiedsrichters ausübt, hat heute keine leichte Aufgabe“, machte Joachim Spahn, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im KSA Dillenburg, anlässlich der Verabschiedung seines 49-jährigen Schiri-Kollegen deutlich.

Gemeinsam mit dem stellvertretenden Kreis-Schiedsrichterobmann Rolf Weichbold und KSA-Beisitzer Bernd Eckhardt hatte Spahn den Weg zum A-Liga-Reserve-Spiel Guntersdorf gegen Merkenbach gefunden, um Steffen Decker für seine jahrzehntelange Tätigkeit als Referee zu danken.

Der gebürtige Hörbacher hatte sich 1994 der „schwarzen Zunft“ angeschlossen und war fortan für den FC Hörbach, den FC Merkenbach, den SSV Dillenburg und für den SSV Guntersdorf als Schiri aktiv.

„Schiedsrichter zu sein – das wird immer schwieriger“, blickte Decker auf seine fast 25-jährige „Karriere“ als Spielleiter zurück, in der er Begegnungen bis zur B-Liga pfiff. Fortan, so der altgediente Unparteiische vorausschauend, wolle er als Schiri-Pate und Betreuer jüngerer Referees tätig sein.

Weichbold, Eckhardt und Spahn überreichten dem Guntersdorfer Schiedsrichter ein Präsent sowie eine Urkunde für 500 geleitete Partien und wünschten ihm für die Zukunft alles Gute.

Foto: Joachim Spahn

Der Schiedsrichterausschuss Dillenburg bietet den heimischen Unparteiischen, eine dritte und letzte Möglichkeit, die diesjährige Kreisleistungsprüfung abzulegen.

Referees, die den Fitness- und Regeltest aus unterschiedlichen Gründen bei den bisherigen Treffen auf dem Herborner „Rehberg“ und im Eibelshausener Holderbergstadion nicht absolvieren konnten, sind für Freitag (8. Juni) nach Hörbach eingeladen.

Auf der Sportanlage des dortigen Kreisoberligisten besteht vor der letzten Pflichtsitzung der ausklingenden Saison die Gelegenheit, Versäumtes nachzuholen.

Los geht’s um 17 Uhr.

Unparteiische, die verletzt oder angeschlagen sind und den Lauftest daher nicht absolvieren können, sind ebenfalls herzlich willkommen.

Foto: Rolf Weichold

Ehrungen und ein Referat von Steffen Rabe (Beauftragter für das Lehrwesen in der Schiedsrichter-Region Gießen/Marburg) stehen im Mittelpunkt der Pflichtsitzung der heimischen Unparteiischen am Freitag (8. Juni).

Während der Zusammenkunft sollen unter anderem Referees ausgezeichnet werden, die am Ende der ausklingenden Saison 2017/2018 in eine höhere Spielklasse aufsteigen.

Beginn der Pflichtsitzung im Sportheim des FC Hörbach ist um 18.15 Uhr. Unentschuldigtes Fehlen wird satzungsgemäß bestraft.

Nach dem Bestehen der obligatorischen Kreisleistungsprüfung sind die Unparteiischen der Schiedsrichtervereinigung Dillenburg für die Saison 2018/2019 und für die letzten Spielleitungen der laufenden Meisterschaftsrunde gerüstet. (Foto: Rolf Weichbold)

Die Unparteiischen aus dem Landstrich an der Dill sind für die bevorstehenden Herausforderungen der Saison 2018/2019 und für die letzten Spielleitungen der laufenden Meisterschaftsrunde gerüstet.

Nahezu 60 Spielleiterinnen und Spielleiter der Schiedsrichtervereinigung Dillenburg haben in den letzten Wochen an der obligatorischen Kreisleistungsprüfung teilgenommen.

Bei den Zusammenkünften im Eibelshäuser Holderbergstadion und auf dem Herborner „Rehberg“ stellten die Referees unter den Augen von Kreis-Lehrwart Sebastian Müller ihre körperliche Fitness und ihr Regelwissen unter Beweis.

Ein Lauftest wurde von den Schiedsrichtern ebenso problemlos bewältigt wie ein Regelbogen, bei dem die Schiris 15 Fragen zu beantworten hatten.

Gerd Schugard, "Chef" der hessischen Schiris, nutzte die Tagung der Kreis-Lehrwarte und Öffentlichkeitsmitarbeiter, um gegen die zunehmende Zahl der Angriffe auf Hessens Unparteiische Stellung zu beziehen.

Der Einschätzung des hessischen „Schiri-Chefs“ konnten sich die etwa 60 Zuhörer nur anschließen: „Das ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, was sich da auf den Sportplätzen abspielt“, sagte Verbandsschiedsrichterobmann Gerd Schugard jetzt zur steigenden Zahl tätlicher Angriffe gegen Unparteiische.

Die Tagung der Öffentlichkeitsmitarbeiter der Kreise und der Kreis-Lehrwarte am vergangenen Samstag in der Sportschule Grünberg war für den Dipperzer Funktionär ein willkommener Anlass, um eindeutig Stellung zu beziehen. „Das sind Dinge, die traurig machen und bedrohlich sind.“

Die Vorfälle auf den Fußballplätzen in Hessen hätten sich, so Schugard, „von der Intensität dramatisch zugespitzt“. Die Beobachtung des Verbandsschiedsrichterobmanns: „Die Verrohung nimmt deutlich zu.“ Respekt vor der Person des Unparteiischen sei, so der VSO bedauernd, „für viele ein Fremdwort“.

Vor Hessens „ÖMis“ und Lehrwarten mahnte Schugard, dass nunmehr „Maßnahmen“ erforderlich seien, um ein Umdenken bei Spielern aller Altersklassen, Vereinsverantwortlichen, Trainern und Clubfunktionären zu erreichen.

In diesem Zusammenhang wies der hessische „Schiri-Chef“ auf das Beispiel des Frankfurter Kreisschiedsrichterausschusses hin, der vor wenigen Tagen „einen Jugendspieltag“ auf Kreisebene aus Protest gegen die bedrohliche Entwicklung und nach einer Tätlichkeit eines Jugendspielers gegen einen Spielleiter nicht mit Referees besetzt hatte. Schugard: „Das Maß war aus Sicht des dortigen Kreisschiedsrichterausschusses einfach voll.“

Bei seinen mahnenden Worten zeigte der Dipperzer Funktionär auch die Lage derer auf, die sich als Verantwortliche um die Nachwuchsabteilungen der Vereine kümmern. „Die Jugendleiter sind nicht zu beneiden, mit welchen Problemen sie sich dort herumschlagen müssen.“

„Sucht Euch eine Linie und zieht sie durch!“ Diesen Tipp gab Frank Becker (Aßlar) den rund 60 Dillkreis-Schiris mit auf den Weg, die am Freitagabend den Weg zur Pflichtsitzung im Sportheim des FC „Germania“ Hörbach gefunden hatten.

Becker – seit 1998 Unparteiischer und seit 2004 Schiedsrichter-Beobachter – befasste sich in seinem hörenswerten Referat insbesondere „mit den ersten zehn Minuten eines Spiels“ – und mit der Bedeutung, die dieser Abschnitt einer Begegnung für den Unparteiischen und seine Spielleitung haben kann.

„Die Spieler gucken Euch in der ersten Phase des Spiels aus“, machte Becker deutlich. Und, so der Referent, der als Beobachter bis zur Hessenliga im Einsatz ist, weiter: „Darauf, wie Ihr Euch in den ersten paar Minuten verhaltet, baut Ihr Euer ganzes Spiel auf.“

Der erfahrene Unparteiische appellierte an seine Zuhörer, sich schon vor einer Spielleitung „Muster zu suchen, wie man während“ der Begegnung „vorgehen will“. Der Ratschlag des Referenten: „Legt Euch dafür Schemata parat, wie Ihr in den verschiedenen Situationen, die vorkommen können, vorgehen wollt.“ Und, so Becker weiter: „Auch Schiedsrichter sind Taktiker.“

Ein Schiedsrichter müsse eine Linie dafür habe, wie er sich bei Reklamationen der Spieler gegen seine Entscheidungen, Spielfortsetzungen im Mittelfeld oder bei Freistößen in Tornähe verhalten wolle. „Zelebriert beispielsweise die erste Mauerstellung“, ermahnte Frank Becker sein Publikum.

Damit eine Spielleitung gelingen könne, seien beispielsweise ein angemessener Einsatz der Persönlichkeit sowie ein angebrachtes Laufspiel enorm wichtig. „Viele Schiedsrichter laufen beispielsweise nach einem Freistoßpfiff viel zu häufig und ohne Not zum Tatort“, so die Erfahrung des Schiri-Beobachters.

Für sein überaus hörenswertes Referat bedankte sich Kreisschiedsrichterobmann Jörg Menk bei Frank Becker mit einem kleinen Präsent – und rief die Unparteiischen aus dem ehemaligen Dillkreis zur Teilnahme an der letzten Pflichtsitzung der Saison 2017/2018 auf, die am Freitag (8. Juni), 18.15 Uhr, an gleicher Stelle stattfindet.

Nicht nur auf Landes-, sondern auch auf Kreis-Ebene sind die Verantwortlichen stets auf der Suche nach neuen Unparteiischen. Für den 13. August bis 2. September hat der Dillenburger Kreisschiedsrichterausschuss jetzt den diesjährigen Neulingslehrgang ausgeschrieben.
Die Schiedsrichter-Ordnung des Deutschen Fußball-Bunds empfiehlt für Jung-Referees ein Mindestalter von 14 Jahren. Der Hessische Fußball-Verband /HFV) lässt in Ausnahmefällen auch 12-jährige Schiedsrichter zu.
Im Rahmen des Neulingslehrgangs erfolgt eine Einführung in die Grundzüge der Fußball-Regeln. Die Ausbildung im Kreis Dillenburg erfolgt in diesem Jahr ab 13. August (Montag) als E-Learning-Lehrgang in Kombination mit Präsenztagen.
Schauplatz des Lehrgangs ist das Rehbergstadion in Herborn. Die erste Zusammenkunft der Anwärterinnen und Anwärter am 13. August beginnt um 18 Uhr.
Schiedsrichter-Bewerber müssen Mitglied in einem Verein sein, Interesse am Fußball haben sowie die Bereitschaft mitbringen, mindestens 12 Spielleitungen innerhalb einer Saison zu übernehmen. Grundvoraussetzungen für die Tätigkeit als Unparteiischer sind ferner der Besuch der monatlichen Pflichtsitzungen bzw. Weiterbildungsveranstaltungen sowie die Teilnahme an einer Leistungsprüfung pro Jahr.
Nach dem Bestehen der Prüfung, mit der der 2018er-Neulingslehrgang am 2. September (Sonntag) im Kreis Dillenburg endet, ist man sofort einsetzbar. Die Einsatzklasse hängt vom Alter ab; bei entsprechender Eignung kann man relativ schnell auch im Seniorenbereich pfeifen. Im ersten Jahr der Schiedsrichter-Tätigkeit erfolgt eine individuelle Betreuung durch einen erfahrenen Schiri-Kollegen, den sogenannten „Paten“.
Die Sportkleidung, die man als Unparteiischer benötigt, wird in der Regel vom Verein, für den man pfeift, gestellt. Die Fahrtkosten zu den Spielleitungen werden ersetzt; ferner gibt es abhängig von der Spielklasse Aufwandsentschädigungen.
Neben dem 13. August und dem 2. September finden am 18. August (Samstag) und 26. August (Sonntag) Präsenztermine im Zuge des Neulingslehrgangs 2018 statt. Neben der Prüfung müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Zuge der Ausbildung auch einen Lauftest absolvieren.
Anmeldungen und weitere Informationen: Sebastian Müller, Lehrwart der Schiedsrichtervereinigung Dillenburg, Am Türmchen 39, 35745 Herborn, tel. (0170) 2884891, E-Mail Sebastian.Mueller1981@gmx.de. Internet: www.sr-dill.de.