Seinem Ziel, „sich erst einmal in der Klasse zu etablieren“, deutlich näher gekommen ist nach sieben Spielleitungen in der Gruppenliga und drei Beobachtungen Johannes Lang (26/“Eintracht“ Haiger). Unterstützt von seinen Assistenten Lukas Nöh und Jan Pinstock hat der 26-jährige Schiri in der höchsten Spielklasse der Region Gießen/Marburg bisher eine gute Figur abgegeben. Langs Fazit: „Es ist schon eine Umstellung, in der neuen Spielklasse zu pfeifen. Aber ich denke, es ist mir soweit gelungen.“
Sonderlob für die Assistenten
Sehr zufrieden ist der Haigerer mit seinen beiden „Assis“, denen er ein Sonderlob zukommen lässt: „Die Jungs ziehen voll mit. Davon lebt ‚der Mann in der Mitte‘.“ Zwar mache die Arbeit im Gespann für ihn „einen großen Unterschied“ im Vergleich zu den unteren Klassen aus, in denen sich der Schiedsrichter allein bewähren muss. Andererseits, so Langs Erkenntnis: „Wenn man zwei gute Assistenten hat, erleichtert das einem die Arbeit – und es beruhigt.“
Aus den bisher von ihm geleiteten Gruppenliga-Partien heraus ragten die Begegnung Südkreis gegen Michelbach (6:3, 450 Zuschauer) und – in negativer Hinsicht – das Spiel Bad Homburg gegen Oberrossbach. Eine Begegnung, in der sich ein Akteur „ohne fremdes Verschulden schwer verletzt“ habe.
Insgesamt hat Johannes Lang die Erkenntnis gewonnen, dass die Spieler in der Gruppenliga „in erster Linie Fußball spielen wollen“. Und, so eine weitere Erfahrung des 26-jährigen Unparteiischen: „Man lernt mit der Zeit, ein Spiel zu lesen und Spieler einzuschätzen. Dem kann man sich dann anpassen.“
Bei seinen ersten Einsätzen in der neuen Spielklasse zu Gute gekommen seien ihm die Dinge, die er „bei Ralf Viktora an der Linie gelernt“ habe. „Als Assistent kann man unglaublich viel lernen“, schreibt Johannes Lang „Neueinsteigern“ ins Stammbuch. „Der Weg in die nächste Klasse führt ganz klar über die Assistenten-Tätigkeit.“
Für die restlichen Auseinandersetzungen hat sich der Haigerer Spielleiter – dem unter anderem noch ein Einsatz beim Gruppenliga-Spiel am 29. November in Versbachtal bevorsteht – den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt. „Nächstes Jahr“ wolle er „dann vielleicht mal sehen, was geht“.
Sich in einem neuen sportlichen Umfeld bewähren muss sich seit Anfang September auch Christian Hofheinz (22/SSV „Alemannia“ Sechshelden). Als Nachrücker hatte der angehende Bankkaufmann den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft und ist seitdem ranghöchster männnlicher Schiri der SR-Vereinigung Dillenburg. Hofheinz‘ Bilanz nach den ersten zehn Wochen in der neuen Spielklasse: „Die höhere Klasse stellt gerade an das Auftreten höhere Anforderungen.“
Unterstützt von den Assistenten Florian Hermann, Marcell Haupt, Oliver Klein und Andreas Hofheinz, hätten die ersten vier Verbandsliga-Spiele „alle Spaß gemacht“. Der Sechsheldener Spielleiter angetan: „Da merkt man schon einen Unterschied zu den unteren Klassen.“
Deutlich über den Anforderungen der übrigen Auseinandersetzungen habe die Partie Biebrich gegen Waldgirmes II (2:3) gelegen. In diesem Spiel habe er „viele schwierige Entscheidungen“ treffen müssen. „Hier war schon zu merken, dass man in der höheren Klasse mehr gefordert wird“, sagt Christian Hofheinz.
Die schnellere Spielweise in der Verbandsliga bringe eine deutlich höhere körperliche Beanspruchung des Unparteiischen mit sich. Außerdem bleibe dem Schiedsrichter weniger Zeit für seine Entscheidungen. „Daneben“, so das erste Urteil des 22-jährigen Sechsheldeners, „sind in der Regel mehr Zuschauer auf den Plätzen, die es dem Schiedsrichter auch nicht unbedingt einfach machen.“
Spielanalysen und Tipps helfen weiter
Für seine weiteren Einsätze besonders hilfreich gewesen seien „die Spielanalysen im Anschluss an das Spiel durch den Beobachter“ sowie die Tipps von Ex-Regionalliga-Referee Ralf Viktora. „Er ist und bleibt mein wichtigster Ratgeber.“ Schließlich helfe es auch weiter, „erfahrene Schiedsrichter wie Oliver Klein als Assistenten an der Linie zu haben, die einen auch unmittelbar während der Spielleitung unterstützen“ könnten.
Da die Beobachtungsergebnisse bislang „wirklich zufriedenstellend“ waren („Bis auf eine Ausnahme wurde das Maximum erreicht.“) ist Christian Hofheinz nach der Hälfte der Spielzeit 2009/2010 guter Dinge, „die Klasse zu halten, wenn es beim bisherigen Schnitt bleibt“. Allerdings, so räumt der 22-Jährige auch ein: „Für den Aufstieg wird es nicht reichen.“
Neben dem Erreichen des Klassenerhalts will der angehende Bankkaufmann in dieser Spielzeit „vor allem neue Erfahrungen in der neuen Spielklasse sammeln“ – um dann alsbald den nächsten Aufstieg in Angriff zu nehmen: „Für die Zukunft wäre es schön, den Sprung in die Hessenliga zu schaffen.“