Zu Beginn der Saison 2005/2006 hatten die Verantwortlichen im KSA Dillenburg die Initiative erstmals ins Leben gerufen – nach den guten Erfahrungen der Vergangenheit wird die Aktion, von der sich der Kreisschiedsrichterausschuss einen längeren Verbleib frischer gebackener Unparteiischer in der schwarzen Zunft erhofft, wiederum durchgeführt.
Im Zuge des Patenmodells wird ein oder zwei Anfängern für die Dauer von mindestens 12 Monaten ein erfahrener Referee zur Seite gestellt. Denn, die Erfahrung zeigt: Wer länger als zwei Jahre Schiedsrichter bleibt, bleibt meist über Jahrzehnte hinweg Schiedsrichter.
Betreuung bei den ersten Einsätzen
Die so genannten Paten betreuen den gerade ausgebildeten Unparteiischen insbesondere während der ersten Spielleitungen, können bei kritischen Situationen vor Ort klärend zugunsten des jungen Schiedsrichters eingreifen und unter anderem Störenfriede beruhigen, deren Kritik an den Nachwuchs-Schiris überhandnimmt oder allzu unsachlich ausfällt.
Darüber hinaus hilft der Pate dem ihm anvertrauten Nachwuchsreferee, mit Kritik umzugehen, baut ihn nach unerfreulichen Vorfällen wieder auf und bereitet ihn auf seine Spielleitungen gezielt vor. Auch gemeinsame Anfahrten zu Pflicht- oder Jung-Schiedsrichter-Sitzungen und zu Spielleitungen sind denkbar.
Ziel: Hohe Zahl der „Abbrecher“ senken
Ziel des Patenmodells ist es unter anderem, die hohe Zahl der Anfänger zu senken, die in den ersten eineinhalb Jahren nach dem Absolvieren des Neulingslehrgangs die Pfeife aus Frust und Ärger oder wegen fehlender Motivation und dem Nichtvorhandensein eines persönlichen Ansprechpartners aus den Reihen der Schiedsrichtervereinigung wieder aus der Hand legen und der schwarzen Zunft so trotz intensiver und aufwendiger Ausbildung frühzeitig verloren gehen.
Der frühe Verlust der Anfänger führt zu einer hohen Fluktuation gerade im Bereich der jüngeren Unparteiischen der Schiedsrichtervereinigung Dillenburg, zum eventuellen Verlust möglicher förderungswürdiger Talente, zu einer Alterslücke im Bereich der 25- bis 40-jährigen Unparteiischen und schließlich zu einer Überalterung der Vereinigung.
Viele Jüngere hören früh wieder auf
Die Erfahrung zeigt, dass den Vereinigungen vor Ort bis zu zwei Drittel der gerade ausgebildeten Anfänger in den ersten 18 Monaten ihrer Tätigkeit bereits wieder verloren gehen. Vor allem viele 14- bis 17-Jährige hören frühzeitig wieder auf.
Besonders geeignet, das Amt des Schiedsrichter-Paten zu übernehmen, sind passive Mitglieder der Schiedsrichter-Vereinigung, aber auch ältere aktive Unparteiische, die aus eigener Erfahrung wissen, wie schwer ihnen selbst der Einstieg in das Hobby des Schiedsrichters fiel und die sich damals selbst eine entsprechende Unterstützung erhofft hätten.
Zu guter Letzt können die Paten der jungen Referees die Arbeit der Schiedsrichter-Beauftragten der Vereine unterstützen und dem gerade ausgebildeten jungen Unparteiischen beim Einstieg in seinen Heimatverein eventuell behilflich sein. Das Amt des Schiedsrichterbeauftragten wird in vielen Fußball-Clubs leider immer noch zu lasch, unmotiviert und oft auch uninformiert wahrgenommen.
Kreisschiedsrichterausschuss dankt Paten
Der Kreisschiedsrichterausschuss hat den Auftakt des Patenmodells 2013 zum Anlass genommen, sich bei den Unparteiischen zu bedanken, die sich als Pate für einen der minderjährigen Absolventen des Schiedsrichter-Neulingslehrgangs zur Verfügung gestellt haben. An der diesjährigen Schiedsrichterausbildung in Oberscheld hatten 18 frisch geprüfte Unparteiische, darunter neun Spielleiter und Spielleiterinnen unter 18 Jahren, teilgenommen.
Kontakt: Joachim Spahn, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Kreisschiedsrichterausschuss Dillenburg, Johannisbergstraße 69, 35745 Herborn. E-Mail: JojoSpahn@aol.com. Tel. (0162) 5227525. Tel. (02772) 924788.
Die Zuteilung der Paten und der Patenkinder in der Übersicht
Pate: Markus Raatz – Patenkind: Maik Pobig.
Pate: Udo Schmidt – Patenkind: Svenja Schmidt.
Pate: David Bräuer – Patenkind: Fynn Bernhardt.
Pate: Günther Lehr – Patenkind: Joel Gillner.
Pate: Joachim Spahn – Patenkind: Isik Kalkan.
Pate: Bernd Eckhardt – Patenkind: Mark Lang.
Pate: Andreas Sänger – Patenkind: Luca Metzler.
Pate: Sercan Künkör – Patenkind: Ibrahim Özbilen.
Pate: Klaus Klingelhöfer – Patenkind: Jakob Pfeifer.
Pate: Klaus Schwedes – Patenkind: Paul Fehre.