Während der Veranstaltung im Sportheim des SSV Donsbach werden Anke Gottfried, Thomas Möller und Florian Kunz (Mitglieder des erweiterten Lehrstabs) ihre Bemühungen zur Unterstützung des Spielleiter-Nachwuchses vorstellen. Ausführungen zu den Aufgaben des Vereinsschiedsrichterbeauftragten runden die Zusammenkunft im „Haselstadion“ ab.

Neben Vertretern der Fußball-Clubs aus dem Landstrich an der Dill sind insbesondere die Vereinsschiedsrichterbeauftragte zu der Info-Veranstaltung herzlich willkommen. Für Jung-Schiris handelt es sich um eine Pflichtveranstaltung.

Beginn ist um 18.15 Uhr.   

Vor etwa 60 Zuhörern hielt der Vater einer Tochter, der im Bereich des DFB auch für die Nachwuchs- und Talentförderung im deutschen Schiedsrichterwesen zuständig ist, ein packendes Referat – an dessen Ende er seinem interessiert lauschenden Publikum unter anderem die Botschaft mit auf den Weg gab, dass „die Leistungsbereitschaft eines Schiris nichts mit der Klassenzugehörigkeit zu tun hat“.

„Wir müssen das Regelwerk kennen“

Wie schon bei seinen zurückliegenden Besuchen im Fußballkreis Dillenburg verstand es Wagner, in seinen Ausführungen das Geschehen und Vorkommnisse im deutschen Spitzen-Fußball mit Ratschlägen für die Unparteiischen zu verbinden, die an der Basis aktiv sind. „Wir müssen das Regelwerk kennen, um zu wissen, wo unsere Rechte sind“, schrieb der Ex-Bundesliga-Referee den Dillkreis-Schiris ins Stammbuch.

Im Zuge seines Referats streifte das Mitglied der DFB-Schiedsrichter-Kommission die Folgen des „Becherwurfs von St. Pauli“ für die Unparteiischen an der Basis ebenso („Der Spielabbruch durch Deniz Aytekin war wichtig für den Amateurfußball, sonst wären die Schiris dort zum Freiwild geworden.“) wie die Anforderungen, die Unparteiische und deren Assistenten in Deutschlands Elite-Klassen erfüllen müssen. Wagners Überzeugung: „Wer glaubt, dass 4000 Euro für die Leitung eines Bundesliga-Spiels eine Top-Entlohnung sind, der irrt sich.“

Der prominente Referent zeigte auf, wie der DFB im Bereich des Schiedsrichter-Wesens seine Top-Schiris auf die Herausforderungen in den höchsten Ligen vorzubereiten versuche. Wagner: „Wir brauchen dort keine Beobachter, sondern vielmehr Coachs, die Begleiter des Schiedsrichters sein sollen.“

Wagner verwies auf die Möglichkeit für die Unparteiischen der höchsten Ligen, sich direkt im Anschluss an einen Spieltag in einem Videoportal mit gelungenen und weniger gelungenen Entscheidungen auseinanderzusetzen. „Immer wieder diskutiert werden dabei Vorkommnisse, die sich in den so genannten Grenzbereichen abspielen“, erläuterte der ehemalige HFV-Verbands-Lehrwart. Ziel sei es dabei vor allem, eine Berechenbarkeit der Unparteiischen und eine möglichst einheitliche Regelauslegung zu erreichen. „Wir brauchen den Ermessensspielraum für die Schiedsrichter. Nur dürfen wir dort nicht alles hineinstellen“, so die Botschaft des 47-Jährigen.

„Erfahrung ist im Fußball unbezahlbar“

Die spezifischen Themen, mit denen sich Wagner während seines 90-minütigen Referats befasste, waren unter anderem die „Abseitsbewertung im Team“, die „Sonderstellung des Torwarts“, das Handspiel und der Einsatz der Arme bei der Zweikampfführung. „Erfahrung ist im Fußball unbezahlbar – und für Schiedsrichter ganz besonders“, lautete eine der Schlussfolgerungen, zu denen das Mitglied der DFB-Schiri-Kommission am Ende seiner Ausführungen gelangte.

Die etwa 60 Zuhörer würdigten das Referat nicht nur mit anhaltendem Beifall, sondern auch mit der Übergabe eines kleinen Präsents durch Kreis-Schiedsrichter-Obmann Rainer Wendland – der, an Lutz Wagner gewandt, stellvertretend für alle Dill-Schiris im Sportheim des FC Hörbach feststellte: „Es war wieder eine echte Freude, Dir zuzuhören.“   

Mit der Initiative reagieren die Verantwortlichen unter anderem darauf, dass die Menge der Unparteiischen insgesamt trotz 10.000 neu ausgebildeter Referees pro Jahr deutschlandweit zwischen 78.000 und 79.000 Spielleitern und Spielleiterinnen stagniert. Der DFB und die Landesverbände bedauernd: „Jährlich geben zu viele Schiedsrichter ihr Hobby aus den unterschiedlichsten Beweggründen ihr Hobby auf.“ Vor allem an der Basis führe dieser Trend häufig zu einem Mangel an Unparteiischen, der die Aufrechterhaltung eines geregelten Spielbetriebs gefährde.

Ehrung der an der Basis aktiven Unparteiischen

Begleitet von einer Werbekampagne, sollen daher im Rahmen der Aktion „Danke Schiri“ alljährlich Schiedsrichter der Kategorien „Oldie-Schiedsrichter“, „Schiedsrichterinnen“ und „Schiedsrichter im Alter von 25 bis 45 Jahren“ landesweit besonders ausgezeichnet werden. Zielgruppe – so der DFB und die Landesverbände unisono – seien dabei nicht in erster Linie die Spitzen-Schiedsrichter, sondern die Unparteiischen, die die Aufrechterhaltung des allwöchentlichen Spielbetriebs an der Basis gewährleisten.

Mögliche Kriterien bei der Auswahl geeigneter Anwärter können neben der Zahl der geleiteten Spiele und der Länge der Zugehörigkeit zur „schwarzen Zunft“ auch das Einbringen in die Gruppe oder in die Vereinigung vor Ort, positives Teamverhalten, herausragende Helfertätigkeit für junge Unparteiische, soziales Engagement sowie der Einsatz bei der Schiedsrichter-Werbung sein.

Meldungen bis zum 30. Mai einreichen

Im Zuge der Aktion „Danke Schiri“ bittet der Hessische Fußball-Verband (HFV) die Vereinigungen der Fußballkreise um die Meldung geeigneter Anwärter bis Montag (30. Mai). Besonders darauf hingewiesen wird seitens des HFV aber auch darauf, dass die Zusammenschlüsse an der Basis „ihre drei Preisträger auch intern“ ehren können und sollten.

Kontakt und weitere Infos – Hessischer Fußball-Verband, Karsten Vollmar, Teichweg 4, 36251 Bad Hersfeld, E-Mail karsten.vollmar@freenet.de. Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg, Joachim Spahn, Johannisbergstraße 69, 35745 Herborn, E-Mail: JojoSpahn@aol.com.

Ausrichter des Wettstreits sind die Unparteiischen der Schiedsrichter-Vereinigung Gießen, die sich im Vorjahr in Sechshelden durch einen Finalsieg gegen die Dill-Schiris den Titel geholt hatten. Die Gastgeber haben das Regionsturnier 2011 auf Samstag (18. Juni) terminiert. Los geht’s um 13 Uhr.

Einladung zum Grillfest 

Die Siegerehrung soll gegen 18 Uhr über die Bühne gehen. Anschließend steigt die jährliche Grill-Feier der Schiri-Vereinigung Gießen, zu der die Gäste aus den anderen Kreisen ebenfalls herzlich willkommen sind.

Wer den Regel- und Fitnesstest bis dahin nicht abgelegt hat, findet keine Berücksichtigung auf der Gruppenliga-Liste für die Saison 2011/2012.

Beginn der Leistungsprüfung für Nachzügler und Wiederholer ist um 10.30 Uhr.  

Beginn der Veranstaltung ist um 18.15 Uhr. Unentschuldigtes Fehlen wird laut Satzung bestraft.

Das Meisterschaftsspiel zwischen dem Meister der B-Liga Dillenburg 2, der SG Eschenburg II, und der Langenaubacher Gruppenliga-Reserve ist für den Kreisschiedsrichterausschuss um Obmann Rainer Wendland ein willkommener Anlass, um den rührigen Unparteiischen auszuzeichnen.

Auszeichnung am 21. Mai in Eiershausen 

Die Ehrung des Kreiskassenwarts findet am Samstag (21. Mai) direkt vor dem Anpfiff, gegen 13.45 Uhr, auf dem Sportplatz in Eiershausen statt.

Für die Nachwuchsreferees der SR-Vereinigung Dillenburg handelt es sich um eine Pflichtveranstaltung. Auch andere interessierte Unparteiische sind willkommen.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, Schreibutensilien und Sportzeug mitzubringen. Jung-Schiedsrichter, die den Weg zur Sitzung im „Haselstadion“ finden wollen, werden gebeten, sich bis Sonntagabend beim „Erweiterten Lehrstab“ anzumelden. Kontakt: Anke Gottfried, Tel. (0177) 3699637.   

Der „Erweiterte Lehrstab“  hat den Entschluss Nöhs positiv aufgenommen – zumal Florian Kunz bis zum Sommer studienbedingt nur eingeschränkt zur Verfügung stehen wird. Anke Gottfried steht demnächst vor ihrer zweiten „Babypause“.

Thomas Möller, Mitglied des Gremiums (li. im Bild), erfreut: „Lukas‘ Unterstützung wird eine große Hilfe bei der Gestaltung und Durchführung der Veranstaltungen sein.“

Der „Erweiterte Lehrstab“ kümmert sich im Fußballkreis Dillenburg vor allem um die Gestaltung der Jung-Schiedsrichter-Sitzungen und die Vorbereitung talentierter Unparteiischer auf Förder-Lehrgänge.        

Vor etwa 100 Vereinsvertretern in der „guten Stube“ der Oranienstadt prognostizierte der Kreis-Verwaltungschef, dass „das Ehrenamt“ angesichts der angespannten Finanzlage in Gemeinden, Städten und Kreisen „in Zukunft noch mehr gefordert sein wird als heute“.

„Dem Fußballsport einen großen Dienst erwiesen“

Wie HFV-Vize-Präsident Torsten Becker hatte Wolfgang Schuster den Weg nach Dillenburg gefunden, um die Verleihung der „Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ an Horst-Günther Konlè vorzunehmen. „Du hast dem Fußballsport einen großen Dienst erwiesen“, rief der Lahn-Dill-Landrat dem Ballersbacher zu, der sich seit 1977 innerhalb des Hessischen Fußball-Verbands „im rechtlichen Bereich“ engagiert – und unter anderem seit 1993 Vorsitzender des Sportgerichts der Verbandsligen ist und zwischen 1996 und 2008 stellvertretender Verbandsrechtswart war.

„Die Sportgerichtsbarkeit war und ist Dein Steckenpferd“, brachte Becker, HFV-Präsident für Recht und Satzung, die Verdienste des gelernten Industriekaufmanns und Polizei-Kriminaltechnikers im Ruhestand treffend auf den Punkt. In seinem Metier sei Konlè „eine Größe in Hessen“, beschrieb das Mitglied des Verbandspräsidiums für Recht und Satzung den Stellenwert des 64-jährigen Ballersbachers treffend.

Neben der Auszeichnung Konlès standen ein Referat der zuständigen HFV-Referentin  Ute Maaß zum Thema „Wohin führt der Weg im Frauen- und Mädchenfußball?“, die Beratungen der Vereinsvertreter über die zukünftige Gestaltung des Spielbetriebs im Landstrich an der Dill und Berichte aus dem Kreisfußballausschuss im Mittelpunkt der Veranstaltung – als deren Ausrichter anlässlich seines 100-jährigen Bestehens der SSV Dillenburg fungierte.

„Sorgt dafür, dass der Mädchenfußball wachsen kann“

„Sorgt dafür, dass der Mädchenfußball hier wachsen kann“, lautete der Appell, den Ute Maaß an die Vereine des Dillkreises richtete. Die Zusage der HFV-Referentin: „Auch unsere verstärkten Aktivitäten werden nach der bevorstehenden Fußball-WM der Frauen nicht aufhören. Nachhaltigkeit wird uns sehr wichtig sein.“

Abschließend wappneten sich die Fußball-Clubs aus dem Landstrich an der Dill, die Auswirkungen „des rückläufigen Fußball-Spielbetriebs“ im Seniorenbereich angemessen auffangen und weiter in „sportlich und wirtschaftlich attraktiven Ligen“  (Originalton Fußballwart Seidel) aktiv sein zu können. Mit großer Mehrheit plädierte die Vereinsvertreterversammlung für die Bildung einer A-Liga Dillenburg mit 20 Teams und einer B-Klasse mit 20 bis 22 Mannschaften mit Beginn der Spielzeit 2012/2013.