Etwa 80 Unparteiische lauschten im Zuge der monatlichen Pflichtsitzung den Ausführungen des ehemaligen Gruppenliga-Referees, der unter anderem verdeutlichte, dass die Abseitsstellung eines Spielers an sich noch keine Regelübertretung darstellt. Ein Spieler könne nur dann für seine Abseitsstellung bestraft werden, wenn er – wie es in der Regel heißt – nach Ansicht des Schiedsrichters „zum Zeitpunkt, wenn der Ball einen seiner Mannschaftskollegen berührt oder von einem gespielt wird, aktiv am Spielgeschehen teilnimmt, indem er ins Spiel eingreift, einen Gegner beeinflusst oder aus seiner Stellung einen Vorteil zieht“. Müller mahnend: „Abseits stehen allein ist nicht verboten.“

Da ein Schiedsrichter, der in den unteren Klassen zumeist ohne Unterstützung durch Assistenten aktiv sei, im Laufe einer Partie „viele knappe Abseitsentscheidungen treffen“ müsse, könne man ihm „keinen Vorwurf machen, wenn er mal daneben liegen“ würde. Um bei der Spielleitung von den teilnehmenden Teams akzeptiert zu werden, sei es jedoch wichtig, „die gleichen Situationen bei beiden beteiligten Mannschaften gleich zu beurteilen“.

„Die Diagonale einhalten“

Um einschätzen zu können, ob eine strafbare Abseitsstellung vorliege oder nicht, solle ein Unparteiischer nach Möglichkeit, „die Diagonale einhalten“ und „nur bei gewissen Situationen von ihr abweichen“. Der Schiedsrichter müsse sich für möglichst korrekte „Abseitsentscheidungen ein Riesen-Blickfeld verschaffen“, sich „hinter dem Spiel aufhalten“ und zugleich „seitlich vom Spielgeschehen stehen“. Müller eindringlich: „Der läuferische Einsatz ist zur Bewertung von Abseitssituationen eminent wichtig.“

Laut Regel 11 kann sich ein Spieler nur in einer Abseitsstellung befinden, „wenn er der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Abwehrspieler“. Nicht im Abseits befindet sich ein Akteur hingegen, in der eigenen Spielhälfte, auf gleicher Höhe mit dem vorletzten Abwehrspieler oder auf gleicher Höhe mit den beiden letzten Abwehrspielern. Kein Vergehen nach der Regel 11 liegt auch vor, wenn ein Spieler den Ball direkt von einem Abstoß, einem Einwurf oder einem Eckstoß erhält.

Nach jeder strafbaren Abseitsstellung muss der Schiedsrichter einen indirekten Freistoß für die gegnerische Mannschaft an der Stelle verhängen, „wo sich der Spieler ursprünglich befand, als seine Abseitsstellung erkannt wurde“.

„Stehvermögen beweisen“

Erkenne der Unparteiische gleich „mehrere Akteure“, die nach einer Ballabgabe „abseits stehen“ könnten, müsse der Schiri mit seiner Entscheidung „solange warten, bis erkennbar“ sei, „welcher Spieler den Ball tatsächlich“ spiele. „Da gilt es, Stehvermögen zu beweisen“, mahnte der stellvertretende Lehrwart, der seine Ausführungen abschließend mit zahlreichen Praxisbeispielen untermalte, die von den Spielleitern der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg engagiert und bisweilen kontrovers diskutiert wurden.

Die nächste Pflichtsitzung der Schiedsrichter-Vereinigung Dillenburg findet am Freitag (10. Oktober), 18.15 Uhr, erneut im Sportheim des FC Hörbach statt.  

Beginn der Zusammenkunft im Sportheim des FC Hörbach ist um 17 Uhr. Um 18.15 Uhr nimmt an gleicher Stelle der reguläre Monatstreff der Dill-Schiris seinen Anfang. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht dann ein Referat von Kreis-Lehrwart Roland Horschitz zum Thema "Abseits".

Ein schweres Foul – so erläutert Verbandsschiedsrichterobmann Gerd Schugard – liege vor, „wenn ein Spieler im Zweikampf um den Ball den Gegner mit übertriebener Härte oder brutalen Mitteln“ angreife. Der VSO unmissverständlich: „Wer seinen Gegner im Kampf um den Ball von vorne, von der Seite oder von hinten mit einem oder beiden Beinen übermäßig hart angreift und dadurch dessen Gesundheit, begeht ein schweres Foul.“

Schugard weist im weiteren Verlauf seiner Ausführungen darauf hin, dass „eine Tätlichkeit ebenso auf wie neben dem Feld begangen werden“ könne – und zwar unabhängig davon, „ob der Ball im Spiel ist oder nicht“. Der „Chef“ der hessischen Unparteiischen erläuternd: „Eine Tätlichkeit liegt vor, wenn ein Spieler außerhalb eines Zweikampfes um den Ball den Gegner mit übermäßiger Härte oder brutalen Mitteln angreift.“ Bei der Eintragung im Spielbericht sei „das Wort Tätlichkeit jedoch zu vermeiden“.

In diesem Zusammenhang unterstreicht der Verbandsschiedsrichterobmann ferner, dass „relevante Vorgänge genau und mit namentlicher Nennung der Personen zu schildern sind, damit sich Klassenleiter und Sportgerichte ein klares Bild machen können“. Das gelte, so der Dipperzer Funktionär mahnend, „speziell bei Feldverweisen und bei besonderen Vorkommnissen“.

Schugard weist auch darauf hin, dass „dabei eine vorhergegangene Provokation erwähnt werden“ müsse, weil diese das Strafmaß beeinflusse. Bei einem Feldverweis wegen Verhinderung eines Tores oder einer offensichtlichen Torchance sei auch „mit anzugeben, ob der für die Regelübertretung verhängte Freistoß oder Strafstoß zum Tor geführt hat oder nicht“.

Die Beachtung der Anweisungen für die Saison 2008/2009 sei, so der Verbandsschiedsrichterobmann abschließend, „im Interesse aller Schiedsrichter Grundvoraussetzung für einen geordneten Spielverlauf“.  

Der Dillenburger Kreisschiedsrichterausschuss bittet die Unparteiischen für 18.15 Uhr in das Sportheim des Fußball-B-Ligisten. Unentschuldigtes Fehlen wird satzungsgemäß bestraft. 

Bislang liegen dem zuständigen Mitglied des KFA Dillenburg, Martin Seidel (Eisemroth), sieben Vorschläge vor. Im Zuge der „DFB-Aktion Ehrenamt 2008“ sollen herausragende Leistungen gewürdigt werden, die freiwillige Helferinnen und Helfer in den Jahren 2006 bis 2008 in ihrem Heimatverein vollbracht haben.

Diesjähriges Motto lautet „Schule und Verein“

Zwar steht der diesjährige Ehrenamtspreis unter dem Motto „Schule und Verein“. Ausgezeichnet werden können aber auch Ehrenamtliche, die in den letzten drei Jahren auf anderen Ebenen (Jugendarbeit, Projekte, Sportplatz-Bau- bzw. -Pflege, Aufbau einer neuen Abteilung etc.) besonders aktiv gewesen sind.

Vorschläge nimmt der Ehrenamtsbeauftragte Martin Seidel, Steingasse 8, 35768 Siegbach, Tel. (02778) 2314, Fax (02778) 6990200, E-Mail mbseidel@t-online.de, bis zum 31. August (Sonntag) entgegen.   

Aus diesem Grund lädt der Kreisschiedsrichterausschuss die jungen Unparteiischen für Montag (29. September) zur traditionellen Nachschulung ein; ursprünglich hatte die Veranstaltung am 22. September stattfinden sollen. Die Veranstaltung, die unter der Leitung von Lehrwart Roland Horschitz und seines Stellvertreters Sebastian Müller steht, findet in der Oberschelder Gaststätte „Bei Brigitte“ statt. Beginn ist um 18 Uhr. Bei der Zusammenkunft handelt es sich für die Neulinge um eine Pflichtveranstaltung.

Am 22. September (Montag) schließlich kommen die 28 Neulinge, die Anfang 2008 im Vereinsdomizil des SV 1932 Oberscheld zu Schiedsrichtern ausgebildet wurden, zu einer Nachschulung zusammen. Die Fortbildungsveranstaltung in der Oberschelder Gaststätte „Bei Brigitte“ beginnt um 18.30 Uhr. Bei dieser Nachschulung handelt es sich um eine Pflichtveranstaltung.

Im Beisein von rund 60 heimischen Spielleitern überreichte Kreisfußballwart Martin Seidel (Eisemroth) dem 53-jährigen Unparteiischen im Sportheim des FC „Germania“ Hörbach die Ehrennadel des Hessischen Fußball-Verbandes in Bronze. Der „Chef“ der Dillkreis-Kicker holte so eine Auszeichnung nach, die eigentlich schon im Rahmen des Kreisfußballtages im Winter dieses Jahres hatte erfolgen sollen.

Seidel verwies auf die „verdienstvolle Mitarbeit“, die Horschitz in den zurückliegenden Jahren im HFV geleistet habe. Zwischen 1987 und 2001 hatte der Herborner rund 130 Partien der „Hessenliga“ geleitet. Als Lehrwart des Kreisschiedsrichterausschusses hat der Geehrte in den vergangenen Jahrzehnten Hunderte von Spielleitern ausgebildet. Der für den TSV Rittershausen pfeifende Referee hatte sich selbst 1976 den Reihen der „Schwarzkittel“ angeschlossen.

Seine besondere Freude äußerte der Kreisfußballwart darüber, dass Roland Horschitz nach einer Phase, „in der er gesundheitlich angeschlagen war, wieder genesen ist“. Der 53-Jährige, der als Unparteiischer mittlerweile weit über 2000 Begegnungen gepfiffen hat, ist weiter als Schiedsrichter aktiv und leitet zurzeit Spiele bis zur Kreisliga A.

Bildunterschrift:

Auszeichnung für einen verdienten Schiedsrichter und Funktionär: Roland Horschitz (53), Lehrwart im Kreisschiedsrichterausschuss und ehemaliger Oberliga-Referee, erhielt von Kreisfußballwart Martin Seidel (links) die HFV-Ehrennadel in Bronze. Einer der ersten Gratulanten war Dill-Schiri-Vize-Chef Michael Garrison (re.).

Als Beispiel führte der langjährige Spielleiter der Oberliga "Notbremsen zur Verhinderung einer klaren Torchance" an. Der Herborner Funktionär unzweideutig: "In diesen Fällen kann es nur die Rote Karte geben."

Vor etwa 60 Zuhörern im Sportheim des FC "Germania" Hörbach referierte Horschitz, der in seiner Karriere weit über 2000 Spiele geleitet hat, über zwei Regeländerungen, die die Regeln XIV (Unsportliches Täuschen/Strafstoß/Zeigen der Gelben Karte) und XII (Wurfvergehen/Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen) betreffen.

Mit Blick auf die Entwicklungen in der vergangenen Meisterschaftsrunde resümierten der Lehrwart und Kreisfußballwart Martin Seidel (Eisemroth) unisono, dass "sich das Ausfüllen des Spielberichts" durch die Schiedsrichter "deutlich verbessert hat". Der "Chef" der Dillkreis-Kicker bat die Unparteiischen jedoch, darauf zu achten, dass das Dokument nach einer Spielleitung zügig abgesandt werde. "Wenn das jeweilige Spiel am Samstag war, kann der Bericht am darauffolgenden Mittwoch beim Klassenleiter sein."

Seidel prophezeite, dass der Kreisschiedsrichterausschuss durch die Auflösung der Bezirke "zusätzliche Arbeit haben" werde. Der Fußballwart an die Adresse des KSA Dillenburg: "Ihr werdet sicherlich in Zukunft noch mehr zu tun haben."

Beim Blick auf das Spielgeschehen und die Stärken der einzelnen Spielklassen freute sich der Eisemrother Funktionär zunächst, dass "die A-Liga mit 18 Clubs sehr gut besetzt" sei. "Nach unten" seien in den beiden B-Ligen jedoch "nur jeweils 14 Mannschaften" vertreten. Seidels Ausblick: "Wir hoffen, dass sich das in der nächsten Saison wieder angleichen wird."

Mit Zufriedenheit zur Kenntnis genommen habe er die Bemühungen der Dillkreis-Vereine zur Verbesserung der Infrastruktur. "Dass hier fast jedes Wochenende ein neuer Kunstrasenplatz eingeweiht wird, macht mir Spaß. Das kann ich gar nicht anders sagen", verdeutlichte der Fußballwart.

Pflichtsitzung und Nachschulung

Im Fußball-Monat September stehen gleich zwei Zusammenkünfte der heimischen Unparteiischen auf dem Programm. Am 12. September (Freitag), 18.15 Uhr, geht im Hörbacher Sportheim zunächst der reguläre Monatstreff über die Bühne, dem am Montag (22. September) die traditionelle Nachschulung der Schiedsrichter-Neulinge in Oberscheld folgt. Diese Zusammenkunft in der Gaststätte "Bei Brigitte" beginnt um 18.30 Uhr.

Der Beginn der Zusammenkünfte für die einzelnen Altersklassen wurde so terminiert – D-Jugend: 10 Uhr. C-Jugend: 11.30 Uhr. B-Jugend: 13 Uhr. A-Jugend: 14 Uhr. Das Jugendzentrum Eibelshausen befindet sich in der Simmersbacher Straße 17. Die Trainer der G- und F-Junioren-Teams tagen am Montag (11. August) im Sportheim Frohnhausen. Die Zusammenkunft der "Bambini"-Betreuer beginnt um 18 Uhr; die F-Jugend-Übungsleiter kommen ab 18.30 Uhr zusammen. Am 13. August (Mittwoch) schließlich wird der Reigen der Vorrundentagungen mit der Terminabsprache der E-Jugend-Betreuer abgeschlossen. Schauplatz dieser Zusammenkunft, die um 18 Uhr beginnt, ist das Sportheim in Eibelshausen.