Von Jörg Michael Simmer
Vorab lässt sich sagen, dass ab der Spielzeit 2012/2013 drei verschiedene Modelle denkbar sind: Zum einen das Comeback der C-Liga (in einem dreigliedrigen Kreisligen-System mit A-, B- und C-Liga), zum zweiten ein „Weiter so“ wie in der aktuellen Spielzeit mit zwei nach Reserven unterteilten B-Ligen oder aber Lösung Nummer drei, die von der AG favorisiert wird: ein System mit nur einer A- und nur einer B-Liga, die jedoch beide über 20 Teams stark sind.
Kreisfußballwart Martin Seidel, der froh ist, „die Vereinsvertreter mit ins Boot geholt zu haben“, und sich dies auch für weitere, in der Zukunft anstehende Weichenstellungen gut vorstellen kann, betonte im Gespräch mit dieser Zeitung, dass die von der AG „Kreisspielbetrieb in Zukunft“ bevorzugte Variante vor allem die Wirtschaftlichkeit für die Vereine gewährleiste.
Den „Segen“ des Verbandsspielausschusses für seine Pläne hat der KFA bereits, doch Martin Seidel machte deutlich, dass sein Gremium mit Blick auf das Spielgeschehen bemüht sein werde, „das umzusetzen, was die Vereinsvertreter am 15. April beschließen“.
Die nächste Spielzeit wird eine Übergangsrunde
Einzige „Kröte“, die die Vereine bei allen oben beschriebenen Denkmodellen schlucken müssen: Die Spielzeit 2011/2012 wird erneut eine Übergangsrunde. „Ganz klar, das ist die Spielzeit für die Qualifizierung zum dann ab 2012/2013 gültigen Modell“, macht auch Martin Seidel klar, dass es in dieser Frage keine andere Lösung gibt. Erneute Übergangsrunde Im Klartext bedeutet dies wohl, dass es in der kommenden Saison erneut zwei, dann wohl allerdings regional und nicht mehr nach Reserven eingeteilte B-Ligen geben wird.
Welche Stärken diese haben werden, ist zum heutigen Stand noch völlig offen. Aktuell muss man davon ausgehen, dass die möglichen 30 B-Ligisten nicht erreicht werden. 16 Mannschaften der B-Liga I, 12 Teams der B II sowie Rückkehrer TSG Mandeln (kommt nach einem Jahr aus dem Kreis Biedenkopf zurück) und die neu in Konkurrenz spielende Reserve des wahrscheinlichen Kreisoberligisten SV Niederscheld ergäben eigentlich 30 potenzielle B-Ligisten. Aber: Sechshelden II und Dietzhölztal/Weidelbach II tendieren dazu, ihre Zweiten nicht mehr in Konkurrenz zu melden. Die Zukunft von Steinbach III und Siegbach II ist offen, Tendenz mehr als fraglich.
Zudem ist gerüchteweise von möglichen Spielgemeinschaften zwischen Hörbach und dem ESV Herborn sowie Steinbrücken und Mandeln die Rede, was ebenfalls Auswirkungen auf die Anzahl der Mannschaften in Konkurrenz haben würde. Dass die SG Hirzenhain/Lixfeld bei einem Aufstieg wieder in den Dillkreis zurück kehrt, ist ebenfalls eher unwahrscheinlich.
Aus diesem Ist-Zustand in Kombination mit den anzunehmenden Entwicklungen mussten die Mitarbeiter in der AG nun ihre Pläne entwickeln. Dass daraus die eingangs beschriebenen drei Modelle erwuchsen, andere jedoch außen vor blieben, kann Kreisfußballwart Martin Seidel erklären. Eine immer wieder diskutierte generelle Einbindung aller Reserven in Konkurrenz, also in den Spielbetrieb, kann der Kreis alleine nicht festlegen. „Dazu bedarf es eines Beschlusses durch den Verband“, machte Seidel klar. Auf einen Kreis übergreifenden Spielbetrieb mit Wetzlar und vor allem Biedenkopf habe man keinen direkten Einfluss. Deswegen, so Seidel, seien in der Arbeitsgemeinschaft diese beiden Optionen auch nicht intensiver diskutiert worden.
Fußballwart: „Zahl der Mannschaften ist hessenweit rückläufig“
Der Kreisfußballwart hofft, die Vereine von der nun vorliegenden Konzeption überzeugen zu können, und verweist abschließend auf eine gerade frisch erschienene Prognose des Verbands: „Die Zahl der Mannschaften ist hessenweit rückläufig, darauf müssen wir reagieren.“ Im Fußballkreis Dillenburg soll dazu am kommenden Freitag der erste Schritt getan werden.