„Ich war schon 2006 als freiwilliger Helfer dabei. Damals hat mir das alles viel Spaß gemacht“, berichtet Helmut Metz. Daher lag für den stellvertretenden Kreisfußballwart nichts näher, als sich auch 2011 nach erfolgreicher Bewerbung in die Schar der 3000 freiwilligen Helfer („Volunteers“) einzureihen, die dafür sorgen, dass sich Deutschland den Fußball-Freunden aus aller Welt als toller Gastgeber präsentiert.
„Volunteer“ Helmut Metz als WM-Chauffeur
Metz, von seinem Heimatverein SSV Donsbach kürzlich erst zum Ehrenmitglied ernannt, kommt als Fahrer im Volunteer-Bereich „Transport und Verkehr“ zum Einsatz. Seine „Basis-Station“ ist während der vom 26. Juni bis 17. Juli dauernden Fußball-Frauen-WM die Ballsporthalle in Höchst. Insgesamt gibt es während der Weltmeisterschaft für die ehrenamtlichen Helfer 12 Einsatzbereiche.
An seinen Einsatztagen erfährt der „Vize-Chef“ der Dillkreis-Kicker dann per SMS, wann er wen vom Frankfurter Flughafen abholen und zum „FIFA-Hauptquartier“, dem „Hotel Westin Grand“, oder möglicherweise auch zu einem anderen Zielort kutschieren muss. Helmut Metz ist dann mit einem der 75 Fahrzeuge aus dem Fuhrpark unterwegs, den ein südkoreanischer Autohersteller als WM-Sponsor für die Zeit des sportlichen Spektakels bereit gestellt hat. „Wir arbeiten nach Schichtplänen. Unser Fuhrpark steht in der Tiefgarage des WM-Stadions in Frankfurt“, berichtet der Donsbacher. Familien-Angehörige hochrangiger FIFA-Funktionäre gehörten in der Vergangenheit ebenso zu den Fahrgästen des Fußball-Verrückten wie Mitarbeiter des Schiedsrichterwesens.
„Wir fahren das Fußvolk“
Bis zum gestrigen Mittwoch hatte Helmut Metz bereits vier Einsätze bei der laufenden Frauen-WM hinter sich. Als Entschädigung für ihren ehrenamtlichen Einsatz erhalten die „Volunteers“ eine Ausrüstung und die Möglichkeit, sämtliche Spiele der Weltmeisterschaft kostenlos zu besuchen. Heute Abend beispielsweise sitzt der Donsbacher so unter den über 48.000 Fußball-Fans, die der deutschen Nationalmannschaft im ausverkauften WM-Stadion in Frankfurt im Spiel gegen Nigeria die Daumen drücken.
„Natürlich werde ich mir auch das Endspiel anschauen, das ebenfalls in Frankfurt stattfinden wird“, freut sich der stellvertretende Kreisfußballwart bereits jetzt auf das sportliche „Highlight“ am 17. Juli. Die „ganz dicken Fußball-Promis“ haben bislang jedoch noch nicht Platz neben oder hinter dem „Volunteer“ aus Donsbach genommen. „Diese Sport-Größen haben jeweils ihre eigenen Fahrer“, berichtet Metz. „Wir fahren, wenn es man es so nennen will, das Fußvolk. Das aber sehr gerne.“
„Regelwächter“-Einsatz für Ralf Viktora
Ebenfalls in der Main-Metropole befindet sich der Einsatzort von Ralf Viktora. Der 39-jährige Oberndorfer – Schiedsrichter-Lehrwart des Hessischen Fußball-Verbandes – unterstützt den Hessischen Rundfunk bei der Fernseh-Übertragung der Frauen-WM-Spiele.
Der Frauen-Fußball hat beim Hessischen Rundfunk schon seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert. Kein anderes Programm überträgt so viele Frauenfußballspiele „live“. Als Federführer betreut der Hessische Rundfunk die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft für die ARD in enger Kooperation mit dem NDR, der für das deutsche Lager zuständig ist.
Noch bis inklusive kommenden Samstag (2. Juli) hat Ralf Viktora, ehemaliger Schiedsrichter der Regionalliga und Zweitliga-Assistent, an den Tagen, an denen die ARD die WM-Spiele überträgt, seinen Sitzplatz in der Regie im HR-Funkhaus. „Den Kontakt hatte Lutz Wagner, mein Vorgänger im Amt als HFV-Schiri-Lehrwart und jetzt für das Lehrwesen beim DFB zuständig, hergestellt“, berichtet der Oberndorfer.
Klärung unklarer Regelfragen
In der WM-Regie ist Viktoras Wissen und Kommentar immer dann gefragt, wenn es eine unklare Regelfrage oder eine strittige Schiedsrichter-Entscheidung zu klären gilt. Die Einschätzung des Sparkassen-Abteilungsleiters: „Das, was ich hier mache, ist sehr interessant und gibt einen tollen Einblick hinter die Kulissen.“ Bislang hatte der Oberndorfer bei den von der ARD übertragenen WM-Spielen nicht viel zu tun. „Die Schiedsrichterinnen lassen viel laufen, es geht alles sehr fair zu.“
Der „WM-Einsatz“ des 39-jährigen, ehemaligen Kreisschiedsrichterobmanns endet am Samstag. Dann übernimmt Lutz Wagner persönlich die Rolle desjenigen, der das HR-Redaktionsteam in der Regie in Frankfurt bei den „Live“-Übertragungen als „Regelwächter“ unterstützt.
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