Unparteiische, die darum bemüht seien, die Ideallinie bei der Spielleitung einzuhalten, könnten damit rechnen, dass die Akzeptanz ihrer Entscheidungen bei Spielern, Zuschauern und Vereinsverantwortlichen steige, machte das Mitglied des Verbandslehrstabs (VLS) deutlich.
Vernünftige Seiteneinsicht äußerst wichtig!
Rolbetzki appellierte an die Zuhörer im „Germania“-Domizil, sich um eine vernünftige Seiteneinsicht zu bemühen, um unter anderem auch Zweikämpfe besser beurteilen zu können. „Versteckte Fouls können so eher erkannt werden.“
Der Lehrwart der Schiedsrichtervereinigung Marburg erläuterte den Dillkreis-Referees den Vorteil der flexibel gelaufenen Diagonalen. Spielleiter, deren körperliche Fitness stimme, könnten Spielvorgänge dank ihrer läuferischen Qualitäten besser einschätzen.
Der Referent warnte jedoch davor, „zu nah am Geschehen dran“ und in die Spielvorgänge unmittelbar involviert zu sein. Am besten sei ein schräg-seitlicher Einblick „aus zehn bis zwanzig Metern“ Entfernung.
Schiris, die an ihren Laufwegen und an ihrem Stellungsspiel arbeiten wollten, müssten damit rechnen, dass sich das Verhalten des Unparteiischen in diesem Bereich „nicht von heute auf morgen umstellen lassen“ könne. Erst mit zunehmender Spielpraxis und der notwendigen Kondition erarbeite sich ein Schiri die Fähigkeit, Spielvorgänge vorherzusehen und z.B. auf bevorstehende Spielverlagerungen vorbereitet zu sein.
„Es gibt kein Spiel, in dem man keinen Fehler macht“
Im Rahmen seines etwa einstündigen Referats zeigte Marcus Rolbetzki aber auch auf, dass es trotz Einhaltens der Laufwege und Spielnähe zu Fehleinschätzungen kommen könne. „Es gibt kein Spiel, in dem man keinen Fehler macht“, so der Hessenliga-Referee abschließend. „Über manche Szenen kann man auch trotz guten Stellungsspiels nicht mit hundertprozentiger Sicherheit entscheiden.“
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