„Vorteil und verzögerter Pfiff“ – so lautete der Leitgedanke des etwa einstündigen Referats, das der für den SSC Burg aktive Funktionär im Zuge der Monatsversammlung im Sportheim des FC „Germania“ Hörbach hielt.
„Von der Kreisliga bis hin zum Profifußball kann der Vorteil angewendet werden“, zeigte Müller im Rahmen seiner Ausführungen auf. Kriterien dafür, inwieweit der Unparteiische bei seiner Spielleitung nach einem Vergehen der beteiligten Mannschaften auf Vorteil entscheide oder nach einem Vergehen sofort pfeife, könnten der Spielcharakter, das Zweikampfverhalten der Akteure, die Platzverhältnisse und die Dynamik der jeweiligen Begegnung sein.
Müller: „Die Spieler haben kein Recht auf Vorteil!“
„In den Situationen, in denen es um die Vorteilsgewährung geht, muss der Schiedsrichter ein Gefühl für das Spiel zeigen“, referierte Sebastian Müller weiter und verdeutlichte, dass „die Spieler kein Recht darauf“ hätten, dass der Unparteiische die Vorteil-Regelung anwende.
„Wenn der Vorteil angewendet wird, soll der Schiedsrichter durch den Ruf ‚Weiterspielen‘ die Spieler darauf aufmerksam machen“, erläuterte der Herborner Funktionär. Die Entscheidung, ob das jeweilige Vergehen sofort geahndet werden oder Vorteil gewährt werden solle, müsse „innerhalb der nächsten drei Sekunden“ nach dem jeweiligen Vorfall getroffen werden.
Sebastian Müller nutzte sein Referat im Rahmen der Pflichtsitzung im Domizil des Fußball-B-Ligisten auch, um die Situationen hervorzuheben, in denen kein Vorteil gewährt werden dürfe. Das gelte für den Fall, dass der Ball zuvor unkorrekt ins Spiel gebracht worden sei, ebenso wie für Vorkommnisse, in denen das runde Leder das Spielfeld zuvor für einen Augenblick verlassen habe.
Auch bei „schwerwiegenden Vergehen, die vom Schiedsrichter sofort sanktioniert werden“ müssten, solle der Unparteiische keinen Vorteil gewähren. Müller an die Adresse seiner rund 70 Zuhörer: „Wenn ein Spieler mit der Roten Karte des Feldes zu verweisen ist, gibt es keinen Vorteil.“
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!