Anlässlich der Monatsversammlung im Sportheim des FC Hörbach setzte sich der Werdorfer Funktionär „mit dem Wesen und dem Wesentlichen der Abseitsbeurteilung“ auseinander. Viktora an die Adresse der Dillkreis-Schiris: „Wir müssen wissen, wie die Abseitsregel lautet und wie sie ausgelegt wird.“
Zu Beginn seiner hochinformativen und durch zahlreiche Videosequenzen untermauerten Ausführungen brach der einstige Zweitliga-Assistent und Regionalliga-Referee jedoch zunächst eine Lanze für die Spielleiter an der Basis. „Die Schiris, die Wochenende für Wochenende alleine auf den Plätzen unterwegs sind, können das Abseits gar nicht in der Form erkennen, wie es bei Schiedsrichtern der Fall ist, die im Gespann mit neutralen Assistenten pfeifen.“
Viktora: „Es gibt kein passives und aktives Abseits mehr!“
Neben Vorgaben, dass „Abseits stehen alleine nicht strafbar ist“ und für die Bewertung einer Abseitsposition „stets der Moment der Ballabgabe“ den Ausschlag gibt, zeigte Ralf Viktora auf, dass es nach einer neuen Sprachregelung „kein aktives und passives Abseits, sondern nur noch strafbares Abseits“ gibt.
Der Referent erinnerte seine Zuhörer noch einmal an die vier Voraussetzungen, die für das Vorhandensein einer strafbaren Abseitsstellung erfüllt sein müssen, und wies noch einmal auf die Situationen bzw. Spielfortsetzungen hin, bei denen das Abseits aufgehoben ist.
Als Tipp aus der Praxis gab der Werdorfer den Dillkreis-Schiedsrichtern den Ratschlag mit auf den Weg, als Hilfe bei der Beurteilung einer Abseitssituation „die Linien zu nutzen, die das Spielfeld so hergibt“.
Unparteiische müssten ferner wissen, dass sich der Ort der Spielfortsetzung nach einer strafbaren Abseitsstellung immer dort befinde, wo er angespielt worden sei – oder ins Geschehen eingegriffen habe.
Abschließend verwies der ehemalige Verbands-Lehrwart, der sich im Verbandsschiedsrichterausschuss nach den Neuwahlen im Juni um das weite Feld des Beobachtungswesens kümmert, darauf, dass es immer „eine Differenz zwischen dem Text“ der Regel 11 (Abseits) – und dem Umstand geben werde, wie die Einzelkämpfer die Vorgaben auf dem Platz umsetzen könnten. Viktora: „Man muss die Abseitsregel in der Theorie kennen. Manche Dinge werden jedoch von den allein pfeifenden Schiedsrichtern kaum umzusetzen sein.“
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