2004 erstmals gewählt, geht er damit ins neunte Jahr an der Spitze der heimischen Referees. Ihm zur Seite steht neuerdings der Beilsteiner Florian Kunz, mit Sebastian Müller gibt es zudem einen neuen Lehrwart.
„Wendland macht seine Arbeit hervorragend“
Kreisfußballwart Martin Seidel beschrieb Wendland mit den Worten: „Er hat sicherlich seine Macken und eckt an vielen Stellen er, er macht seine Arbeit aber hervorragend.“ Dem schloss sich der „Zeitgeist, der sich viele Gedanken macht“, selbst an: „Ich denke wir haben viel richtig gemacht, aber auch das eine oder andere falsch gemacht – das wird auch in Zukunft so sein!“
Wendlands Stellvertreter Michael Garrison fehlte erkrankt, dagegen konnte nach 22-jähriger Tätigkeit Roland Horschitz als dienstältester Lehrwart Hessens vor knapp 100 pfeifenden Kollegen verabschiedet werden. Ebenfalls einen Präsentkorb erhielt Bernd Eckhardt, der als Beisitzer in zahlreichen Spielklassen für die Ansetzung der Schiedsrichter zuständig war.
Die 215 Mitglieder starke Vereinigung (175 davon sind aktiv), die pro Saison rund 2800 Spiele mit Schiedsrichtern besetzen muss, läuft rund, wobei Wendland doch einige Kritikpunkte an den Mann bzw. an die Frau bringen musste. So hat er festgestellt, dass sich in seiner letzten, vierjährigen Amtsperiode 61 Referees aus verschiedenen Gründen abmeldeten. Das kann zwar auf den ersten Blick über Neulingslehrgänge (im Januar bestanden 15 Kandidaten die Prüfung) aufgefangen werden, doch viele dieser Anfänger verabschieden sich schnell wieder.
KSO warnt vor „bedrohlicher Entwicklung“
Dabei werden in den letzten Jahren verstärkt junge Spielleiter in höheren Klassen eingesetzt, was der Schiedsrichterwart als „bedrohliche Entwicklung“ sieht: „Enttäuschungen und Rückschläge sind da, wie wir in den letzten Jahren so oft schmerzlich erfahren mussten, vorprogrammiert.“ Dazu komme, dass ältere Kollegen kaum noch in der Kreisoberliga gemeldet werden können. „Wir vergraulen uns damit die Schiedsrichter, die über drei Viertel aller Spiele leiten“, stellt er fest, um genau deshalb besonders den Einsatz der älteren Kollegen zu würdigen.
Ein Dauerthema für Wendland und Co. sind auch die Strafen wegen Schiedsrichterfehl. Hier machte der Kreisvorsitzende noch einmal deutlich, dass es keinen Handlungsspielraum gibt, weil der Hessische Fußball-Verband „auf Knopfdruck“ ermittelt, ob ein Schiri seine ausreichende Zahl an Einsätzen und Sitzungen auf dem Konto hat. „6000 Euro Strafe und 17 bis 18 Punkte Abzug habe ich prognostiziert – das wird sicher überboten“, wartet nicht nur Wendland sehnsüchtig darauf, dass der Verband endlich Zahlen nennen kann, wäre es doch wünschenswert, dass die Bestrafungen wenigstens vor Beginn der Restrunde auf dem Tisch liegen. Hier leistet sich der Verband eine immer längere Wartezeit. Es gab Spieljahre, in denen die Punktabzüge schon vor dem ersten Spieltag feststanden.
Müller neuer Lehrwart, Spahn bleibt „ÖMi“
Kreisfußballwart Martin Seidel hatte sich in seinem Grußwort selbst als Wahlleiter vorgeschlagen, offenbar vorab informiert, dass der Schiedsrichterausschuss schon vor der Versammlung die Weichen für die nächsten vier Amtsjahre gestellt hatte. So wurde dann nach Rainer Wendland Florian Kunz (TuSpo Beilstein) bei einer Gegenstimme zum neuen Stellvertreter gewählt. Einstimmig rückte Sebastian Müller (SSC Burg) vom stellvertretenden Lehrwart zum Lehrwart auf. Einstimmig folgte auch die Wiederwahl von Joachim Spahn (TSV Eibach), der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die vier Beisitzer wurden „im Block“ gewählt, wobei Dagmar Jung (SSC Burg), Markus Schmidt (SG Dietzhölztal) und Jörg Menk (TSSV Schönbach) im Amt bestätigt wurden, während Thomas Möller (SG Arborn/Münchhausen) Bernd Eckhardt ersetzt.
105 Dienstjahre auf acht Schultern
Zweigeteilt sind bei den heimischen Schiedsrichtern die Ehrungen. Einen Teil nimmt man beim traditionellen Winterfest vor, am Freitagabend folgten im Hörbacher Sportheim noch vier Jubilare. 45 Dienstjahre auf dem Buckel hat Hans-Dieter Kunz vom FC Merkenbach. Der ehemalige Sportkreisvorsitzende Günter Sames, der damals für dieses Amt seinen Posten als Kreisrechtswart abgegeben hatte, konnte zwar belegen, im Jahr 1954 seine Schiedsrichterprüfung abgelegt zu haben, doch durch zwischenzeitige Pausen bringt er es als Mitglied von „Eintracht“ Haiger „nur“ auf 35 aktive Jahre. Dazu kommen mit Detlef Kunz vom TuSpo Beilstein und Christian Hofheinz vom SSV Sechshelden mit 15 bzw. zehn Dienstjahren zwei relative Neulinge im Geschäft.
Quelle: Dill-Zeitung, 12. Februar 2012 – Bericht: Christoph Weber
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