„Auch wir werden ab 1. Juli in dieser Altersklasse mit Neuner-Mannschaften spielen“, kündigte jetzt Kreisjugendfußballwart Heinz-Günther Eckhardt an. Wie der Eibelshäuser Funktionär erläuterte, habe sich der Jugendbeirat des Hessischen Fußball-Verbandes bei seiner Sitzung Anfang Mai dafür entschieden, die vom DFB-Bundestag im Oktober 2010 beschlossene Neuerung mit Beginn der Spielzeit 2011/2012 landesweit umzusetzen.
DFB hofft auf „Steigerung der Spielfreude“
Treibende Kraft der Reform, die von manchen als grundsätzlich falsch eingeschätzt, von anderen wiederum für gutgeheißen wird, war DFB-Sportdirektor Matthias Sammer. Er spricht von einer „sinnvollen Maßnahme, um die Spielfreude zu steigern, viele Ballkontakte zu bekommen und die Kleinmotorik zu schulen“.
Die Reform sieht vor, dass von der bevorstehenden Saison bei den D-Jugendlichen ausnahmslos Neun gegen Neun auf verkleinerten Plätzen gespielt wird. Eine Neuerung, die – so bestätigte Heinz-Günther Eckhardt (Foto) – auch auf Regions- und Kreisebene zügig umgesetzt wird. Nach dem Willen des DFB soll bei den 10- bis 12-Jährigen von Strafraum zu Strafraum auf verkürztem Platz auf kleinere, fünf mal zwei Meter große (E-Jugend-)Tore gespielt werden. Der Hinweis des Kreisjugendwarts: „Manche wollten bei der Sitzung des Jugendbeirats das Feld noch kleiner machen. Davon halte ich aber nichts.“
Manche „Insider“ halten die Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes für grundsätzlich falsch. Sie sind der Ansicht, dass Kinder so früh wie möglich an die Bedingungen des großen Spielfeldes gewöhnt werden müssen – vor allem um frühzeitig das taktische Verständnis und das Gefühl für die Räume zu entwickeln, die sich auf einem 105 Meter langen und 68 Meter breiten Fußballplatz ergeben.
Befürworter der Reform weisen dagegen darauf hin, dass die 7,32 Meter breiten und 2,44 Meter hohen Tore für viele D-Jugend-Keeper, die in diesem Alter oft zwischen 1,40 und 1,50 Meter groß sind, viel zu hoch seien. Ferner würden auf dem Großfeld häufig physische Elemente dominieren. Der Hinweis Sammers: „Bei Elf gegen Elf verlieren nicht selten gerade die körperlich schwächeren Kinder die Lust und wir somit vielleicht das ein oder andere Talent.“
Die, die ab 1. Juli in Kraft tretende Neuerung für gut heißen, sehen in der Reduzierung der Spielfeldgrößen bei den D-Junioren ferner eine gute Möglichkeit, den Sprung von der E-Jugend (Acht- bis Zehnjährige), die in der Regel Sieben gegen Sieben auf kleineren Plätzen spielen, in die nächsthöhere Altersklasse etwas abzufedern.
Heimische Vereine setzen Reform schon um
Aktionismus ohne Effekt oder wichtige Weichenstellung? Während sich die Experten noch uneinig sind, machen sich die heimischen Fußball-Vereine bereits daran, die Reform zügig umzusetzen. Die JSG Mittenaar beispielsweise hat ihre D-Jugend-Turniere, die am 20. und 28. August für Mannschaften der Kreisliga und Gruppenliga auf dem Rasenplatz in Ballersbach steigen sollen, bereits ausschließlich für Neuner-Mannschaften ausgeschrieben.
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