Interessierte Zuhörer: Etwa 40 Vereinsvertreter gaben sich am Samstagvormittag zur Jugendleiter-Pflichtsitzung des Fußballkreises Dillenburg ein Stelldichein im Eibelshäuser Bürgerhaus. Der Spielbetrieb der Nachwuchsmannschaften im Landstrich an der Dill soll am 19. August beginnen. (Foto: Spahn)

Der Ausblick, den der „Chef“ der Dillkreis-Kicker im Rahmen der Jugendleiter-Pflichtsitzung in Eibelshausen wagte, fiel nicht gerade positiv aus: „Der Nachwuchs wird irgendwann fehlen“, kommentierte Kreisfußballwart Martin Seidel am Samstagvormittag die weiter sinkende Zahl an Junioren-Mannschaften im Landstrich an der Dill. War die Menge der gemeldeten Teams schon vor der vergangenen Saison von 160 auf 140 gesunken, so geht sie in der neuen Meisterschaftsrunde voraussichtlich noch einmal auf 137 zurück.

„Dieser Trend gibt uns zu denken“, machte der Eisemrother Funktionär deutlich. Kreisjugendfußballwart Heinz-Günther Eckhardt und seine Mitstreiter hätten auf diese unerfreuliche Entwicklung bereits reagiert: Bei den C-, B- und A-Jugendlichen wird schon in der bevorstehenden Saison 2017/2018 regionsübergreifend in gemeinsamen Kreisligen mit den Nachbarn aus Biedenkopf gespielt.

Wie Heinz-Günther Eckhardt erläuterte, ist der Start der neuen Juniorenrunde für den 19. August mit Partien der A-Jugend-Gruppenliga und -Kreisliga vorgesehen. Die neuen Kreispokal-Wettbewerbe der B- und A-Junioren werden sofort mit Aufnahme des Spielbetriebs jeweils mittwochs ausgetragen. Die Endspiele der beiden Altersklassen finden aller Voraussicht nach am 21. Oktober auf dem neuen Kunstrasenplatz des SK Herbornseelbach statt.

Noch nicht exakt festgelegt sind dagegen die Rundenbesprechungen der sieben Altersklassen. Als mögliche Termine stehen der 9. August (A- und B-Jugend), der 10. August (C- und D-Jugend) sowie der 16. August (E-Jugend) und der 17. August (F- und G-Jugend) im Raum. Möglich ist jedoch auch ein komprimierter Tag für die Abstimmungstreffen aller Altersklassen am 5. August.

Eckhardt berichtete, dass es im Landstrich an der Dill nur noch neun Vereine gibt, die eine eigenständige Nachwuchsarbeit betreiben. In 13 Fällen hätten sich Clubs aus dem heimischen Raum für gemeinsame Aktivitäten im Juniorenbereich zu einer „Jugendspielgemeinschaft“ (JSG) zusammengeschlossen.

Die kreisweit gemeldeten 137 Nachwuchsmannschaften teilen sich auf 11 A-, 11 B-, 17 C-, 22 D-, 31 E-, 28 F- und 17 G-Jugend-Teams auf. Wenn am 19. August der Startschuss für die neue Meisterschaftsrunde gefallen ist, hat der Kreis Dillenburg etwa zehn Monate Zeit, den geplanten Spielbetrieb in den einzelnen Altersklassen durchzuführen. „Spätestens am 27. Mai 2018 müssen wir fertig sein“, so der Ausblick des Kreisjugendwarts. „Anschließend folgen sofort die Relegationsspiele um Auf- und Abstieg.“

Eine einschneidende Neuerung kündigten Heinz-Günther Eckhardt und Klassenleiter Udo Schmidt für den E-Jugend-Spielbetrieb an. Mit Beginn der neuen Saison sind in dieser Altersklasse Spielerpässe Pflicht. Schmidt: „Wir müssen endlich eine einheitliche Linie finden.“ Clubs, die nach dem dritten Spieltag der neuen Saison immer noch keine Spielerpässe für ihre Akteure vorlegen können, drohe der Spielverlust.

Udo Schmidt warb vor rund 40 Vereinsvertretern zugleich dafür, die umfangreichen Fortbildungsangebote auf Kreisebene zu nutzen. Für den 28. August (Thema: „Ich spiele im Feld, ich spiele im Tor.“), den 23. Oktober („Konfliktkompetenz im Fußball“) und 16. Dezember („Futsal“) sind Kurzschulungen geplant, für die sich Trainer und Betreuer schon jetzt unter www.hfv-online.de (Rubrik „Ausbildung & Qualifizierung“) anmelden können.

Während Bernd Herrmann, Vorsitzender des Kreissportgerichts, „die gute Zusammenarbeit“ mit den Vereinen lobte und auf die geringe Zahl von 13 Einzelrichterurteilen verwies, wartete Bernd Eckhardt (Mitglied des Kreisschiedsrichterausschusses) mit einer inständigen Bitte an die Nachwuchstrainer auf: „Behandelt unsere Schiri-Neulinge, die die Partien Eurer Mannschaften leiten, pfleglich.“

Andernfalls müssten die Vereine damit rechnen, dass die Anfänger aufgrund übermäßiger Kritik vom Spielfeldrand und trotz des Schiedsrichter-Patenmodells frühzeitig die Flinte ins Korn werfen und die Pfeife kurz nach der Ausbildung wieder an den Nagel hängen würden.

Text und Bild: Joachim Spahn

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