1985 hatte er seine erste offizielle Begegnung als geprüfter Referee geleitet. Damals brachte Herbert Graulich das Reserve-Spiel Eibelshausen gegen Oberscheld sicher über die Bühne und musste bei seinem Debüt gleich einmal „knallrot“ zeigen.

Schon vor der Prüfung die ersten Spiele geleitet

Bevor der Verstorbene, der für den FC „Wacker“ Merkenbach pfiff, beim damaligen Kreis-Lehrwart Heinz Nix die Prüfung ablegte, hatte er bereits in die Schiedsrichterei „hineingeschnuppert“. Der Grund: Früher wurden Reserve-Spiele oftmals nicht mit einem Unparteiischen besetzt. So sammelte Herbert Graulich vor allem bei den Begegnungen der zweiten Mannschaften erste Erfahrungen im Umgang mit der Pfeife. Das Fehlen von geprüften Schiris in seinem damaligen Heimatverein, aber auch der eigene Antrieb bewegten Herbert Graulich schließlich dazu, sich ganz der Schiedsrichterei zu verschreiben.

Zuvor hatte er aktiv unter anderem für die Sinner Junioren und für Greifenstein gekickt, ehe ihn eine schwere Knie-Verletzung zwang, die Fußball-Stiefel an den Nagel zu hängen. In den Mannschaften, in denen Graulich spielte, bekleidete er zumeist die Libero-Position.

2007 wurde dem ehemaligen stellvertretenden Kreisschiedsrichterobmann eine hohe Auszeichnung zuteil: Vor dem Reserve-Pokal-Endspiel zwischen dem SSV Frohnhausen und dem TuS Driedorf wurde Herbert Graulich vom damaligen „Dill-Schiri-Chef“ Rainer Wendland für über 2000 geleitete Spiele geehrt. 2015, als er im Rahmen der Hauptversammlung der Dillkreis-Schiedsrichter für seine 30-jährige, aktive Tätigkeit ausgezeichnet wurde, konnte Herbert Graulich auf eine von zahlreichen Höhepunkten und vielen Anekdoten geprägte Schiedsrichter-Karriere zurückschauen. Sechs Jahre lang war er als Unparteiischer in der Bezirksliga unterwegs gewesen; zweimal ließ er sogar Spieler der Bezirksoberliga nach seiner Pfeife tanzen.

Achtjährige Amtszeit als stellvertretender Schiri-Obmann

Zwischen 2000 und 2008 war Graulich stellvertretender Kreisschiedsrichterobmann und kümmerte sich im Rahmen dieser Tätigkeit unter anderem um das Umbesetzen der Spiele im Fußballkreis Dillenburg. Eine Aufgabe, die er mit viel Idealismus und Engagement ausfüllte.

Herbert Graulich wurde am vergangenen Dienstag bestattet.

Die heimischen Schiedsrichter und die Fußballfreunde aus dem ehemaligen Dillkreis werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Text: Joachim Spahn/Fotos: Joachim Spahn/Rolf Weichbold

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