Die heimischen Unparteiischen tagen ab 18.15 Uhr.

Unentschuldigtes Fehlen wird laut Satzung bestraft.

1995 hatte sich der für den SSC „Juno“ Burg pfeifende Polizeibeamte der „schwarzen Zunft“ angeschlossen. In diesem Jahr ist der verheiratete Vater eines Sohnes seit exakt zwei Jahrzehnten Schiri. Ein Zeitraum, in dem sich Müller viele Erfahrungen und auch eine Portion Abgeklärtheit angeeignet hat. „Man bricht sich keinen ab, wenn man mal sagt, dass man heute einen schlechten Tag hatte“, erklärt er.

Seit 2012 für die Ausbildung der Dillkreis-Schiris zuständig

Müller, der in seiner Freizeit nicht nur pfeift, sondern auch gerne wandert, Ski fährt oder auf dem Mountainbike unterwegs ist, versucht seine Ausgeglichenheit und Ruhe auch den jungen Nachwuchsreferees mit auf den Weg zu geben, die er alljährlich ausbildet: Seit 2012 ist er verantwortlicher Lehrwart im Dillenburger Kreisschiedsrichterausschuss.

Gelassenheit hat der 34-Jährige auch an den Tag gelegt, als es galt, sich auf die Herausforderungen der neuen Saison vorzubereiten: „Ich habe die Sommerpause als solche genutzt, mich einmal nicht mit Fußball beschäftigt und bin viel mit dem Mountainbike unterwegs gewesen.“

Innere Ruhe und Ausgeglichenheit legt der Herborner Schwarzkittel auch an den Tag, weil die vergangene Saison für ihn gut gelaufen ist. Müller rückblickend: „Bis auf zwei Spiele war ich mit meiner Leistung und der meiner Assistenten sehr zufrieden.“

Ohne „Rot“ durch die letzte Spielzeit gekommen

Da sich die Menge der von ihm gezeigten Roten Karten in der seit wenigen Wochen laufenden, neuen Meisterschaftsrunde nicht mehr reduzieren lässt (O-Ton des Kreis-Lehrwarts: „Da stand bei mir die Null.“), hat er sich für die Saison 2015/2016 ein ganz spezielles Ziel gesteckt: „Weniger Gelbe Karten zu zeigen und die Spieler durch meine Persönlichkeit zur Einhaltung der Regeln zu bewegen.“

„Auch Kreisoberliga-Spiele haben ihren Reiz“

Aus Sicht des Polizeibeamten sind übrigens nicht nur Partien der Gruppenliga für einen Unparteiischen eine besondere Herausforderung. „Auch Kreisoberliga-Spiele haben ihren Reiz“, sagt Müller. Ein spezielles Schiedsrichter-Vorbild hat der 34-Jährige, seitdem er sich das Trikot des Spielleiters überstreift, nicht. Es gebe, so sagt der Lehrwart, „viele gute Schiedsrichter“, von denen man sich für die eigene Tätigkeit „etwas abschauen“ könne. Und die falle einem Schiri naturgemäß einfacher, wenn man nicht – wie viele Schiris an der Basis – als Einzelkämpfer, sondern „wie in der Gruppenliga im Gespann unterwegs“ sei: „Das macht mehr Spaß und erleichtert dem Schiedsrichter die Arbeit auf dem Platz.“

Apropos Ruhe und Gelassenheit: Liege ein Unparteiischer trotz aller Bemühungen, Spiel entscheidende Fehlentscheidungen zu vermeiden, dennoch einmal komplett daneben, „hilft es nur, zu sprechen“, meint Müller. „Und zwar innerhalb des Gespanns, mit dem Schiedsrichterbetreuer oder auch mit Spielern und Trainern vor Ort“. Eine solch „völlig verkorkste Spielleitung“ sei ihm „zum Glück aber schon länger erspart geblieben“.

Text: Joachim Spahn/Fotos: Jürgen Reichel

Klassenleiter Volker Kunz bittet die Vereinsvertreter um vollzähliges Erscheinen.

Die Zusammenkunft der „Bambini“-Trainer beginnt um 10 Uhr. Die Verantwortlichen der F-Jugend-Teams treffen sich gleich anschließend ab 11 Uhr.

Schauplatz der Zusammenkunft ist das Sportheim auf dem Herborner „Rehberg“. Los geht’s um 19 Uhr.

Unentschuldigtes Fehlen wird laut Satzung bestraft.

Das bedeutet, bei einem Unentschieden wird das Spiel auch so gewertet. Es gibt bei diesen Begegnungen keine Verlängerung beziehungsweise kein Elfmeterschießen.

Bei Spielen, in denen das Wiedereinwechseln möglich ist, ist grundsätzlich nur die Ersteinwechslung im Spielbericht zu vermerken.

Hier wird nur der Name des Spielers, der eingewechselt wurde, eingetragen. Die Zeit der Einwechslung und auch die Nennung des ausgewechselten Spielers sind nicht mehr einzutragen.

Für alle Spielklassen von der KOL bis zur F-Jugend gültig!

Dies gilt für alle Spielklassen von der Kreisoberliga bis zur F-Jugend.

Der Satz „Alle Spieler wurden eingesetzt“ in den sonstigen Vorkommnissen ist nicht mehr anzuwenden.

Vor einem Jahr hatte der heimische Schiedsrichterausschuss den Schüler des Herborner Johanneum-Gymnasiums als „Aufsteiger“ aus der Kreisoberliga nominiert, nachdem er durch ansprechende Leistungen, Engagement und Zuverlässigkeit auf sich aufmerksam gemacht hatte. Eine gute Wahl, wie sich zeigte.

Nach schwerem Einstieg zeigte das Form- und Leistungsbarometer des für den TSV Bicken pfeifenden Talents deutlich nach oben und Dominik Bräunche konnte in seiner ersten Gruppenliga-Saison jede Menge wertvoller Erkenntnisse gewinnen: „Das Spiel dort ist meist etwas intensiver und zweikampfbetonter.“

Positiver Rückblick auf’s erste Gruppenliga-Jahr: „Ich habe viel gelernt“

 
Da sich Bräunche im Kreis der mittelhessischen Top-Schiedsrichter trotz erhöhter Anforderungen behaupten konnte, fällt sein Rückblick auf die vergangenen 12 Monate naturgemäß „durchweg positiv“ aus. „Ich habe viel gelernt und mitgenommen“, berichtet der 16-Jährige.

Besonders gefallen hat ihm, dass man auf höherer Ebene „im Team“ – und zwar sowohl als Schiedsrichter als auch als Assistent – aktiv ist. „Wir haben viel Spaß gehabt.“

Die Spielleitung im Gespann sei auch das, was z.B. den Einsatz in der A-Klasse von dem in der Gruppenliga maßgeblich unterscheide. Dank der Assistenten, die einem beim Pfeifen in der höchsten Spielklasse der Region zur Seite stehen, bekomme man als Schiri „viel Unterstützung“ und habe es „vor allem beim Abseits“ leichter. Bräunches Erkenntnis: „Für Schiedsrichter, die alleine unterwegs sind, ist es da viel schwerer.“

KSA Dillenburg urteilt: Da wächst ein Talent heran!

Bereits als 13-Jähriger hatte sich der Bickener „der schwarzen Zunft“ angeschlossen – und schnell hatten die Verantwortlichen des Dillenburger Kreisschiedsrichterausschusses erkannt: Da wächst ein Talent heran!

„Fit und auch von den Regeln auf dem neuesten Stand zu sein“, führt der erfolgreiche Schiri selbst als maßgeblichen Teil seines „Erfolgsrezeptes“ an. Wer es als Referee zu etwas bringen wolle, müsse zudem Mut, eine starke Persönlichkeit, Entscheidungsfreude und die Fähigkeit mitbringen, sich dem Charakter eines Spiels anzupassen.

Darüber hinaus, so erklärt Bräunche weiter, „sollte man als Schiedsrichter grundsätzlich kritikfähig sein“ und „auf Vorschläge von Beobachtern“ und Tipps der Assistenten eingehen können.

„Kritik an sich abprallen lassen und nach vorn schauen“

Andererseits müsse ein guter Unparteiischer aber auch die Fähigkeit mitbringen, „Kritik der Zuschauer an sich abprallen zu lassen“ und „nach vorn zu schauen“. Die lapidare Erkenntnis des Schülers, der in seiner Freizeit nicht nur pfeift, sondern auch gern joggt und Fahrrad fährt: „Was man entschieden hat, kann man sowieso nicht mehr ändern.“

Talent hin, Begabung her: Dominik Bräunche weiß, dass der Weg nach oben für einen Schiedsrichter hart und steinig sein kann. Und dass manchmal schon eine verpatzte Spielleitung im schlimmsten Fall sogar den „Abstieg“ mit sich bringt.

Klar formulierte Ziele nennt der junge Bickener daher für die neue Meisterschaftsrunde nicht – und formuliert seine Saisonvorgabe erst einmal zurückhaltend: „Ich hoffe auf gute und interessante Spiele, möchte weiter dazu lernen und einfach meine bestmögliche Leistung zeigen.“

Text: Joachim Spahn/Foto: privat  

Die erste Pflichtsitzung der Dill-Schiris in der neuen Spielzeit war für den KSA Dillenburg ein willkommener Anlass, um mit Walter Kraus den „Oldie-Schiedsrichter des Jahres 2015“ zu ehren. Unter dem Beifall von rund 80 Referees konnte der für den BSC Sinn pfeifende Unparteiische einen Pokal entgegennehmen.

„Mir tut die Bewegung einfach gut“

Der 63-Jährige hatte sich 2002 der heimischen Schiedsrichtervereinigung angeschlossen und hat seitdem genau 511 Spiele geleitet. Walter Kraus hatte die Pfeife zwischenzeitlich schon an den Nagel gehängt und war in die Riege der „Passiven“ eingerückt. „Dann aber habe ich gemerkt, dass mir etwas fehlt“, erläuterte der „Oldie-Schiri 2015“ – und schlüpft seitdem wieder regelmäßig als aktiver Referee in die „schwarze Kluft“. „Mir tut die Bewegung einfach gut“, so Kraus.

Im Rahmen der Ehrung im Sportheim des FC Hörbach hob Joachim Spahn, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im KSA Dillenburg, die Bedeutung der Unparteiischen für den Spielbetrieb hervor. „Ohne Schiedsrichter kein Fußball“, so die einfache Botschaft des Eisemrother Funktionärs.

Zahl der aktiven Schiris sinkt hessenweit und auch im Dillkreis

Im von Verbandsseite propagierten „Jahr des Schiedsrichters“ sorgen aktuell etwa 6700 Unparteiische auf den hessischen Fußballplätzen „für Recht und Ordnung“. Die Zahl der aktiven Spielleiterinnen und Spielleiter ist leicht rückläufig. Da dieser Trend auch im ehemaligen Dillkreis spürbar ist und der Kreisschiedsrichterausschuss der Entwicklung nicht tatenlos zusehen will, war der „Tag des Schiedsrichters“ im Frühjahr dieses Jahres organisiert worden.

Walter Kraus pfeift Begegnungen bis zur A-Liga und engagiert sich zudem im Rahmen des Patenmodells, bei dem frisch ausgebildete Jung-Schiris von erfahrenen Spielleitern betreut und beim Einstieg in das nicht immer leichte Hobby des Unparteiischen unterstützt werden.

Text und Bild: Joachim Spahn