Zwar räumte Schuster in seinem Grußwort ein, dass der Lahn-Dill-Kreis finanziell „in einer sehr schwierigen Situation“ sei. Die Vereinsförderung werde von den Verantwortlichen in Wetzlar jedoch ebenso wenig angetastet wie die kostenlose Hallenbenutzung. „Wir werden da keine Hand anlegen“, sagte der Landrat den Vereinsvertretern zu.

Alois-Plescher-Winterpokal nicht gefährdet

Trotz Schließung der Sporthallen in den „Winterferien“ sei auch der Fortbestand des Alois-Plescher-Winterpokals nicht gefährdet. Eine deutliche Darstellung, für die sich Kreisfußballwart Martin Seidel ebenso bedankte wie Sportkreis-Chef Dirk Hardt: „Herzlichen Dank an den Landrat für die klaren Worte.“

Seidel unterstrich das Bemühen des von ihm geführten Gremiums, „den Kontakt zur Basis zu behalten“ – und gab das Wort dann an „Promi-Gast“ Walter Biba weiter. In seinem Referat über die „Zukunftsentwicklung im Fußball“ zeigte er vor allem die Auswirkungen der Demographie auf die Fußballvereine auf. Bibas Ausblick: „Die Prognosen zeigen, dass der Weg nach unten geht.“ Der HFV-Vize-Präsident sagte eine sinkende Zahl von Mannschaften voraus. Vor allem so genannte „Mono-Fußball-Vereine“ würden es in Zukunft schwer haben. Die Clubs sollten der Bevölkerung nach Möglichkeit auch andere sportliche Angebote unterbreiten. Schwierigkeiten seien zudem für die Jugendabteilungen durch den Trend zur Ganztagsschule zu erwarten. „Wie viel Zeit werden die Kinder in Zukunft noch haben, in den Verein zu gehen?“, so Bibas provokante Frage.

Der HFV-Vize-Präsident schrieb seinen interessiert lauschenden Zuhörern zugleich ins Stammbuch, in Zukunft großen Wert auf die Qualifizierung ihrer Übungsleiter, auch im außersportlichen Bereich, zu legen – und „den Mädchenfußball als große Chance zu begreifen“.

In diesem Zusammenhang verwies das Mitglied des Verbandspräsidiums auf die DFB-Initiative „Team 2011“, deren Inhalte Kreisfußballwart Martin Seidel sowie Mädchen-Referent Lutz Günther anschließend den Vereinsvertretern vorstellten. „Der Mädchenfußball ist bei uns leider noch ein Stiefkind“, bedauerte der „Chef“ der Dillkreis-Kicker. Ausführungen, die Lutz Günther untermalte. Im Landstrich an der Dill gebe es aktuell leider nur fünf Vereine, die sich intensiv um den Mädchenfußball kümmern würden. „Habt Ihr die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt?“, rief der Funktionär den Clubrepräsentanten zu. „Ihr dürft nicht nur darauf warten, dass die Mädchen zu Euch kommen. Ihr müsst sie selbst ansprechen“, lautete Günthers Appell. Für die Zukunft sei, was die Steigerung der Aktiven-Zahlen in den Vereinen angehe, „nur bei den Mädchen ein Wachstum zu erwarten“.

Der Mädchen-Referent nutzte das Forum im Driedorfer Bürgerhaus, um die DFB-Schul- und Vereinskampagne „Team 2011“ vorzustellen. Eine Initiative, die mit Blick auf die Frauen-Fußball-WM 2011 in Deutschland den weiblichen Fußball hierzulande voranbringen soll. „Ihr müsst die Entwicklung des Mädchenfußballs als Chance sehen“, rief Lutz Günther den rund 100 Zuhörern zu. Das weibliche Potenzial sei „im DFB-Bereich“, und vor allem im ehemaligen Dillkreis, „noch längst nicht ausgeschöpft“. Beispielhaft sei eine Fußball-AG im Dillenburger Wilhelm-von-Oranien-Gymnasium. Von 28 Mädchen, die dort regelmäßig dem runden Leder nachjagen würden, seien nur zwei in den Vereinen aktiv.

Referent hilft bei Gründung einer Mädchen-Mannschaft

Abschließend verwies Günther auf den Mädchen-Kreisauswahl-Stützpunkt in Hirzenhain und unterbreitete den Vereinen ein kaum zurückzuweisendes Angebot: „Ich werde Euch bei der Gründung einer Mädchen-Mannschaft mit Rat und Tat zur Seite stehen.“

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